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0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong

Titel: 0113 - Schwarzer Tee aus Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schwarzer Tee aus Hongkong
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von uns zu zeigen.
    Ihr Feuerzauber nach oben hörte nach einer Minute auf, wahrscheinlich weil ihnen einleuchtete, daß sie nur ihre ohnehin knappe Munition verschwendeten.
    Diese Gelegenheit nutzten Phil und ich sofort aus. Wieder suchten wir uns eine Ritze zwischen dem Gewirr der Träger.
    Ich jagte wieder zwei Kugeln hinab, Phil drei. Diesmal tat Phil einen Fehlschuß, so daß also insgesamt vier Kugeln getroffen hatten.
    Mit den ersten beiden waren jetzt sechs von den Rauschgifthändlern verwundet.
    Unten brach eine Panik aus. Schon kletterten einige über die Kisten hinweg mit hoch in die Luft gereckten Armen.
    »Feuer einstellen!!!« brüllte ich laut, damit die Polizisten in der Hitze des Gefechtes nicht die abschossen, die sich schon ergeben wollten.
    Rauschgifthändler sind keine Kämpfernaturen. Dafür bezahlen sie Killer und Schläger. Wenn es ihnen selbst an den Kragen geht, geben sie ziemlich rasch auf. So auch hier. Nachdem wir sechs Mann verwundet hatten, streckten alle übrigen die Waffen.
    Nachdem sie freiwillig ihre Barrikade geräumt hatten, kam Phil aus seiner Deckung hervor. Als wir uns mitten auf der Schiene begegneten, grinste er vergnügt und sagte:
    »Hongkong bietet seinen Gästen wirklich ein nettes Abendprogramm. Findest du nicht, Jerry?«
    ***
    Spät in der Nacht saßen wir noch im Polizeipräsidium zusammen. Wir, das waren: Sir Greene, Major Curring, Li Yu Tang, Phil und ich.
    Aus der Kantine war uns Tee gebracht worden. Während wir das aromatische Getränk schlürften, erörterten wir das Ergebnis des vergangenen Abends.
    »Es sind fast neunzehn Kilo Rohopium beschlagnahmt worden«, sagte Major Curring. »Das ist eine ungeheure Menge. Außerdem wissen wir jetzt, wo das Opium angebaut wurde. Auf einer Teeplantage in der Nähe. Unter den Verhafteten befanden sich neun Plantagenarbeiter, die gestern abend das neue Opium von der Plantage zur Chinese Export Company bringen mußten.«
    »Die Herstellung kann also jetzt von uns unterbunden werden«, sagte Sir Greene. »Ich glaube, damit haben wir dem Gegner den empfindlichsten Schlag zugefügt. Er wird keinen Nachschub mehr erhalten.«
    »Das ist ein großartiges Ergebnis«, stimmte ich zu. »Aber Sie werden verstehen, wenn es mich noch nicht ganz befriedigt. Ich habe noch zwei Fragen, die nicht völlig geklärt sind.«
    Major Curring beugte sich interessiert vor:
    »Nämlich?«
    »Wieviel Opiumhöhlen in den Vereinigten Staaten wurden von hier aus beliefert?«
    Sir Greene notierte sich diese Frage und sagte dabei:
    »Das werden wir von hier aus feststellen können, denke ich. Wir haben sämtliche Rauschgiftverteiler verhaftet, dazu Chin Tse und seine Sekretärin. Wir werden sie immer und immer wieder vernehmen. Mit der Zeit werden sie doch diese und jene Einzelheit ausplaudern.«
    »Das ist anzunehmen«, bestätigte ich. »Kein Mensch kann ein Dutzend Verhöre überstehen, ohne nicht doch gewisse Hinweise zu liefern. Aber damit ist dann immer noch die zweite Frage offen.«
    »Und welche ist das?« wollte der Major wissen.
    Li Yu Tang schaltete sich ein:
    »Darf ich die Frage an Ihrer Stelle beantworten, Mister Cotton?«
    Ich nickte und war gespannt, ob sie tatsächlich erriet, was ich dachte.
    »Wer ist wirklich der Chef dieser Bande? Das ist die zweite Frage, die Mister Cotton zu stellen wünscht. Habe ich recht?«
    Sie sah mich triumphierend an. Ich lächelte:
    »Ich bewundere Ihren Geist, Miß Yu Tang, aber in diesem Falle haben Sie sich doch geirrt. Ich weiß, wer der Chef ist. Ich frage mich nur, wie wir ihn beweiskräftig überführen können.«
    Sie stutzte. Tonlos fragte sie:
    »Sie wissen, wer der Chef ist?«
    »Ja.«
    Phil konnte sich nicht beherrschen und knallte mir seine Faust freundschaftlich mahnend in die Rippen:
    »Hay, seit wann weißt du denn das?«
    Ich grinste.
    »Seit Lieutenant Stevenson seine Blechschachtel über die Gangster hinweg seinen Leuten hinter der Stellung der Rauschgiftverteiler zuwarf.«
    Jetzt sahen sie mich alle an, als ob sie an meinem Geist zweifelten.
    »Die Sache ist im Grunde ganz einfach«, erklärte ich. »Ich willl es Ihnen am Beispiel Fen Sa Chu erklären, jenem Opiumhändler, den wir inzwischen verhaftet haben. Ich sagte Ihnen schon, daß er das Opium in einem großen Teefaß bekam. Wir haben den Weg, den dieses Faß regelmäßig nahm, rekonstruiert. Passen Sie auf: Es geht von der Chinese Export Company hier zum Zoll. Der sieht vielleicht mal rein und sieht nichts als Tee. Also versiegelt er

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