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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit umherirrte, die grausamen Schmerzen fühlte und das Heulen der Gequälten mit anhören mußte.
    Ein Chor der Verzweifelten, Gesang der ewig Bestraften, denn der Spuk ließ keine Seele frei, da war er hart, da kannte er keine Gnade. Wer versagt hatte, wurde bestraft.
    Nur eine Ausnahme wurde gemacht.
    Dr. Tod kam wieder frei.
    Und er wollte diese Freiheit nutzen, um endlich seinem großen Ziel näher zu kommen.
    Sinclair mußte vernichtet werden. Aber nicht nur er. Auch die anderen, seine Freunde, die im Laufe der Zeit zu ihm gestoßen waren und an seiner Seite kämpften, sollten endlich sterben.
    Dann war der Weg frei!
    Ein Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken. Das war anders als das Huschen der Rattenfüße auf dem kahlen Boden. Es kam jemand.
    Asmodina?
    Dr. Tod nahm eine gespannte Haltung an. Er schritt lautlos bis zur Tür und stellte sich an die Wand in den toten Winkel. So war er in seiner dunklen Kleidung kaum auszumachen. Er trug eine schwarze Hose, eine ebensolche Jacke und dunkle Schuhe. Seine kräftigen Finger stachen aus den Röhren der Ärmel hervor.
    Schritte.
    Sie näherten sich der alten Bohlentür, dann wurde sie aufgestoßen, und wieder quietschte sie erbärmlich in den Angeln, so daß ein paar der fetten Ratten erschreckt unter die Trümmer der Fässer huschten.
    »Ich bin es!« hörte Dr. Tod eine ihm bekannte Stimme, und er war beruhigt.
    Asmodina hatte ihr Versprechen wahrgemacht.
    Solo Morasso löste sich von der Wand. Er trat drei Schritte vor, damit er seine Herrin empfangen konnte.
    Die Teufelstochter überschritt die Schwelle der Tür.
    Sie sah aus wie immer. Das lange rostrote Haar fiel bis auf die Schultern. Ihr Gesicht war eine Marmormaske, und in den Augen gab es keine Wärme.
    Gekleidet war sie in schwarzes Leder, ähnlich wie ihre Leibwächterinnen, die Todesengel, die draußen vor der Tür Wache hielten und achtgaben, daß sie niemand überraschte.
    Asmodina schloß die Tür.
    Dr. Tod lächelte. »Du bist gekommen«, sagte er endlich. Während er die Worte sprach, schaute er auf den Würfel in Asmodinas Händen. »Und du hast ihn gefunden?«
    »Natürlich. Er ist in dem Berg zurückgeblieben. Niemand mehr hat an ihn gedacht. Für Sinclair war nur das Buch der grausamen Träume wichtig, das unter dem Würfel lag.«
    »Was macht dieser Hundesohn?«
    Nach dieser Frage verzog selbst Asmodina das Gesicht. Ein Zeichen dafür, daß ihr die Aktivitäten des Geisterjägers nicht paßten.
    »Er hat wieder einige Erfolge errungen, es wird Zeit, daß wir ihn niedermachen. Vor wenigen Tagen ist es ihm in Schottland gelungen, die grausamen Ritter zu vernichten und die Herrschaft des Drachen zu stoppen. Wir müssen ihm die Mordliga entgegenstellen.«
    Dr. Tod nickte. Asmodina sprach ihm aus der Seele. Nichts anderes hatte er im Sinn.
    Die Teufelstochter schritt an ihm vorbei. Ihr Ziel war eines der großen Fässer, das mitten im Raum stand.
    Dort legte sie den Würfel ab.
    Dr. Tod deutete auf den Quader. »Wird er uns alles zeigen?« fragte er flüsternd.
    »Ich hoffe es. Soviel ich weiß, ist seine Magie ungeheuer stark und nach wie vor ungebrochen. Ich habe ihn für unsere Zwecke präpariert, er wird uns wie die Kugel eines Hellsehers zeigen, wo die Mitglieder der Mordliga zu finden sind.«
    Solo Morasso nickte.
    Er war begeistert von Asmodina und hing mit seinen Blicken gläubig an ihren Lippen.
    Asmodina blieb neben dem Faß stehen und legte ihre rechte Hand auf den Würfel.
    »Stell dich mir gegenüber!« sagte sie.
    Morasso gehorchte.
    Asmodina schaute ihn an. »Dieser Würfel«, flüsterte sie, »wird jetzt sein Geheimnis preisgeben und den oder die zeigen, die zu uns stoßen sollen.«
    Sie hob nach diesen Worten die Hand, breitete die Finger aus und umfaßte den Quader. Sie kippte ihn und stellte ihn auf eine Kante.
    Dann drehte sie ihn herum.
    Der Würfel sah völlig normal aus. Er schien aus leicht getöntem Glas zu bestehen, denn er war durchsichtig. Doch wenn man hindurchschaute, so verschwammen die Zwischenräume zu einem milchigen Etwas.
    Der Würfel drehte sich.
    Und er wuchs.
    Mit jeder Umdrehung wurde er größer. Auch änderte sich die Farbe des Materials, sie wurde milchiger und ging über in ein mattes Weiß.
    Schneller, immer schneller drehte sich der geheimnisvolle Würfel, seine Seiten und Kanten verwischten, sie wurden eins und bildeten während ihrer Rotation einen Kreis.
    Schweigend starrten Asmodina und Dr. Tod auf den Quader.
    Wie würde er

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