Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hunger machte sich bemerkbar.
    Jane Collins hatte den Tisch bereits gedeckt. Hastig zog ich mich an.
    Draußen schien zwar die Maisonne, doch es tauchten auch dicke Wolken auf, die Regen versprachen.
    Wann hatten wir in England schon mal schönes Wetter?
    Auch die Detektivin hatte sich umgezogen. Von ihr hingen immer einige Kleidungsstücke bei mir im Schrank. Jane trug eine moderne Karottenjeans in violetter Farbe und eine gestreifte, locker fallende Bluse. Sie sah schick darin aus. Jane Collins gehörte zu den Frauen, denen auch die verrückteste Mode stand.
    Wir dachten, in Ruhe frühstücken zu können, doch es blieb bei dem Vorsatz, weil es schellte.
    Jane stieß ein undefinierbares Geräusch aus, ich tupfte mir die Konfitüre von den Lippen und stand auf.
    »Das wird Suko sein«, sagte ich.
    Der Chinese war es nicht, sondern mein alter Freund und Kampfgefährte Bill Conolly.
    Grinsend stand er am Türrahmen.
    »Du?« fragte ich.
    »Hallo, Urlauber. Darf man eintreten?«
    »Sicher.« Ich gab die Tür frei.
    Jane lächelte überrascht, als sie Bill erkannte.
    Der Reporter grinste. »Seit wann bist du denn hier?« fragte er.
    »Seit gestern nacht«, erwiderte ich.
    »Aha, so ist das also.« Bill bückte sich und hauchte Jane einen Kuß auf die Wange.
    »Hast du schon gefrühstückt?« fragte ich ihn.
    Bill nickte. »Aber eine Tasse Kaffee könnte ich vertragen.«
    Jane war bereits auf dem Weg in die Küche und holte ein Gedeck.
    Ich war gespannt, was der gute Bill von mir wollte, wartete jedoch ab, bis er von allein mit der Sprache herausrückte.
    »Es geht um Mord«, erklärte er als Einleitung.
    Ich schaute ihn an. »Wieso?«
    »Ein Bekannter von mir rief mich heute morgen an. Er ist Gerichtsreporter und war dabei, als sie eine männliche Leiche aus der Themse fischten. Ritualmord. Man kann auch sagen Harakiri. Eine verdammt schlimme Sache.«
    »Dann war der Tote ein Japaner?«
    Bill nickte.
    »Was habe ich damit zu tun?«
    »Ich sagte ja Ritualmord. Der Kollege schien sich auszukennen, er mußte damit gerechnet haben, daß man die Leiche findet, denn er sagte mir, daß er einer gefährlichen Vereinigung auf der Spur wäre. Einer Sekte.«
    »Weißt du den Namen?«
    »Samurais des Satans.«
    Das hörte sich schon ganz anders an. Sekten, Geheimbünde, fernöstliche Vereinigungen haben oft viel von der Mythologie ihres Volkes als Basis. Und auch in anderen Ländern, in Europa, zum Beispiel, haben sie ihre alten Traditionen nicht vergessen. Sie hängen immer noch am Boden ihrer Heimat, sind mit den Dingen tief verwurzelt und versuchen, ihre Tradition zu bewahren.
    London ist sowieso ein Schmelztiegel der Nationen, wie auch New York. Bei London sind es die Überreste des British Empire, die noch nicht richtig verdaut waren. Aus den Kolonien flohen die Menschen oft ins Mutterland und haben nie richtig Fuß gefaßt. Vor allen Dingen wurden sie von den Engländern überhaupt nicht akzeptiert. So wie es in London eine philippinische Enklave gibt, so existiert eine chinesische, eine arabische, eine türkische oder wie in diesem Fall, eine japanische.
    »Was sagst du dazu, John?« fragte mich der Reporter.
    Ich klopfte eine Zigarette aus der Schachtel und reichte Bill ebenfalls ein Stäbchen. Die ersten Züge rauchten wir schweigend.
    »Es kann natürlich ein völlig normaler Mord mit einem stinknormalen Motiv sein«, sagte ich.
    »Muß aber nicht«, meinte Bill.
    Ich nickte. »Eben. Deshalb werden wir uns die Sache einmal genauer ansehen.«
    »Wann?«
    »Na, jetzt.«
    Jane Collins mischte sich ein. »Aber du hast doch Urlaub.«
    Ich hob nur die Schultern.
    Bill Conolly hatte bereits einen Plan. »Am besten ist es, wenn wir dem Reporter einen Besuch abstatten. Art Murdock wird dir da mehr sagen können.«
    »Weiß er denn Bescheid?«
    »Ich habe einiges angedeutet«, erwiderte Bill.
    »Aha, schon vorgedacht, wie?«
    »Genau.«
    »Dann warst du dir also ziemlich sicher, mir meinen Urlaubstag zu verderben.«
    »John, du bist doch Idealist.«
    »Das sage ich mir auch immer, wenn ich meinen Gehaltsstreifen am Monatsende sehe.«
    Bill grinste.
    »Können wir?« fragte Jane.
    »Willst du auch mit?« fragten Bill und ich wie aus einem Munde.
    »Warum denn nicht? Erst macht ihr mir die Zunge lang, und dann wollt ihr mich hängenlassen.«
    Bill Conolly verdrehte die Augen und sagte: »Meinetwegen. Sie setzt ihren Dickkopf ja doch durch.«
    Jane stand auf und räumte den Tisch ab. Das Geschirr verschwand in der Spülmaschine.
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher