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0114 - Rufer aus der Ewigkeit

Titel: 0114 - Rufer aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ursache der Einlieferung ist nichts bekannt!
    In dreihundert Metern Höhe über der Talsohle, gut fünf Kilometer von der Tempelanlage des Baalol entfernt, waren Brazo Alkher und Stana Nolinow auf dem Plateau gelandet. Unter mörderischsten Strahlschüssen war das, was sie selbst nicht mehr zu erhoffen gewagt hatten, doch noch Wirklichkeit geworden: Sie befanden sich hier in relativer Sicherheit und durften nun annehmen, daß die Antis sie nicht mehr unter den Lebenden wähnten.
    Weder Brazo noch Stana ahnten, daß sie vom Strahlbeschuß regelrecht auf dieses Plateau getrieben worden waren und die Antis sie über ihre Telegeräte ununterbrochen beobachtet hatten.
    In einer winzigen Felsnische zusammengeduckt, erholten sich die beiden Offiziere der Solaren Flotte erst einmal von den Strapazen ihrer Flucht. Orientiert darüber, wie leicht Gespräche über den Helmfunk abgehört werden konnten, hatten sie diese Verständigungsmöglichkeit abgeschaltet. Als Brazo Alkher sich an das von ihm belauschte Funkgespräch zwischen Anti und angreifenden Springern erinnerte, in dem der Galaktische Händler in seinem Walzenraumer aufgefordert wurde, das Strahlfeuer vorzuverlegen, war er drauf und dran, den Helmfunk wieder aufzudrehen; im letzten Moment aber wurde er sich klar, was er damit wahrscheinlich riskierte.
    So kam es, daß Stana Nolinow nichts von seiner Beobachtung erfuhr und Brazo selbst bald nicht mehr daran dachte, weil ein neuer Angriff der Springer auf die Anlage der Antis erfolgte.
    Stana fühlte durch den Raumanzug Brazos Griff. Sie blickten sich an und blinzelten sich zu. Langsam schob sich Alkher daraufhin aus der Felsnische heraus, schaltete an seinem Kampfanzug, um gegen den wütenden Orkan anzukommen, und kroch bis zum Rand des Plateaus.
    Er wollte wissen, was nach diesem gigantischen Feuerüberfall von den Produktionsstätten übriggeblieben war.
    Ein undurchdringliches Wolkenmeer zeigte sich seinen Augen.
    Vom Baalol-Tempel war keine Spur zu entdecken.
    Brazo Alkher schaltete die Außenmikrophone auf größte Leistung, obwohl ihm das Brüllen der Explosionen aus dem Talkessel fast die Trommelfelle zerriß. Den Kopf unter dem Klarsichthelm weit über die Schulter gedreht, lauschte er in das Wolkenmeer über sich.
    Hin und wieder vernahm er das unverkennbare Donnern starker Impulstriebwerke. Eine große Flotte Walzenraumer mußte über dem Talkessel kreisen. Das war der Augenblick in dem Brazos Verdacht neue Nahrung erhielt.
    Hätte die Fertigungsanlage bei dieser Masse bewaffneter Raumer nicht schon längst vernichtet sein müssen?
    War der Angriff, der auf den Tempel geflogen wurde, echt?
    Aber die grauenhafte Feuerzunge, die in der Tiefe gerade auseinandersprang, war so beeindruckend, daß Brazo Alkher schon bereit war, sein Mißtrauen zu begraben. Dem gewaltigen, nach allen Seiten auseinanderfliegenden Feuermeer folgte ein Donnerschlag, der Brazo für Minuten taub machte.
    Plötzlich sah er zu seiner Rechten einen Schatten, der sich als ein torkelndes Beiboot herausstellte, wie es die Springer auf ihren Walzenraumern mitführten, um im Katastrophenfall darauf umsteigen und sich retten zu können.
    Hundert Meter hinter ihm, höchstens dreißig Meter von dem Versteck entfernt, in dem Stana auf seine Rückkehr wartete, war das Beiboot gelandet.
    Jetzt ging Brazo aufs Ganze. Er schaltete die Helmverständigung ein. „Stana..."
    Der hatte auf seinen Anruf schon gewartet. „Okay, Brüderchen", unterbrach dieser ihn, „ich will sehen, was sich tun läßt!"
    Innerhalb der Solaren Flotte war nur allzu gut bekannt, zu welchen Taten Leutnant Stana Nolinow fähig war, wenn er sich in dieser Form ausdrückte. Von seinem Versteck aus hatte er die Landung des Beibootes beobachtet und hinter seinem Raumhelm mißtrauisch die Augen zusammengekniffen. Er konnte sich nicht klar darüber werden, ob das Torkeln des kleinen Bootes echt war oder ob man sie damit nur in eine Falle locken wollte. Vergeblich suchte er nach Beschädigungen am Rumpf, staunte aber, als er feststellte, wie die Luke geöffnet wurde und zwei anscheinend verletzte Springer ausstiegen. Einer der beiden konnte nicht mehr allein gehen, der andere schleppte ihn mit zum Heckteil Stana Nolinow, der sprungbereit auf der Lauer lag, hätte zu gern gewußt, ob sich mit den zwei ausgestiegenen Springern die gesamte Besatzung draußen befand oder ob sich noch weitere Händler an Bord aufhielten. Die beiden Terraner waren waffenlos und mußten aus diesem Grunde

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