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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wandte sich an die versammelten Antis.
    „Kutlos hat recht", rief er ihnen zu. „Wir sind noch hier, und unser aller Leben ist in Gefahr. Viertausend Schiffe werden Saos angreifen und uns keine Chance geben. Es wäre ein sinnloses Opfer, wollten wir es darauf ankommen lassen. Mein Vorschlag ist, daß wir den Terranern verraten, wer ihr vermeintlicher Rhodan eigentlich ist. Sie werden ihn verhaften und zur Erde zurückkehren."
    „Der Vorschlag ist schlecht", urteilte Kutlos abfällig. „Wenn die Raumfahrer der Erde erfahren, daß sie Cardifs Befehlen folgen, werden sie sich bemühen, herauszufinden, wo der echte Rhodan steckt. Und wo, frage ich, könnten sie am ehesten Informationen erlangen, wenn nicht auf Saos?" Kutlos machte eine Pause, um den Priestern Zeit zu geben, die Konsequenzen seiner Frage zu überdenken. „Sie werden also auch landen, wenn sie von Rhodans Sohn wissen. Wahrscheinlich würde sie das Bewußtsein, daß wir sie überlistet haben, noch zorniger machen." Der Hohepriester machte eine energische Handbewegung.
    „Machen wir uns doch nichts vor", fuhr er fort. „Wir alle wissen, was für gefährliche Gegner die Terraner sind. Wollen wir sie noch reizen? Noch immer haben wir Cardif in der Hand. Diesen Trumpf sollten wir nicht so ohne weiteres aufgeben. Solange Thomas Cardif in Rhodans Maske als Erster Administrator auftritt, sind die Schiffe der Erde relativ ungefährlich für uns. Der Hohe Baalol teilte uns mit, daß ein anderer Mächtiger dieser Galaxis ihn zur Zeit weit mehr beunruhigt."
    „Imperator Gonozal VIII.", warf Hepna-Kaloot ein. „Der Arkonidenadmiral des Großen Imperiums."
    Kutlos erkannte, daß der untersetzte Priester ihm zu verstehen geben wollte, daß er Tasnor nicht auf die Barrikaden folgen würde. Hepna-Kaloot fällte seine Entscheidungen stets wohlüberlegt. Das wußten auch die Antis. Hepna-Kaloots Ausdruck der Loyalität war ein unschätzbarer Vorteil für das Prestige des Hohepriesters.
    „Sehr richtig", stimmte Kutlos zu. „Wir wissen, daß sich seit der Übernahme des Robotregenten durch den aktiv gebliebenen Atlan einiges getan hat. Mit starker Hand hat Gonozal VIII. sein Imperium wachgerüttelt und versucht, die Dekadenz aufzuhalten. Perry Rhodan war ein guter Verbündeter. Das Große und das Solare Imperium bedeuten zusammen einen gewaltigen Machtfaktor. Die beiden obersten Männer der Sternenreiche sind zu Freunden geworden." Kutlos lächelte spöttisch. „Inzwischen hat es unser aller Freund, Thomas Cardif, fertiggebracht, die Situation entscheidend zu verändern. Zwischen Arkon und Terra bestehen politische Differenzen. Man kann schon beinahe von einem kalten Krieg sprechen. Unsere Agenten haben erfahren, daß Cardif alle terranischen Hilfskräfte von den arkonidischen Planeten abgezogen hat. Rhodans Sohn muß den Imperator mehrmals schwer beleidigt haben. Heute ist es soweit, daß Einheiten der Solaren Flotte im Machtbereich des Großen Imperiums herumfliegen."
    Tasnor schien zu fühlen, daß Kutlos mit langatmigen Erklärungen auf die Stimmung der Priester einwirken wollte.
    „Das alles ist uns bekannt", erklärte er grimmig. „Es hilft uns jedoch nicht weiter."
    Der Hohepriester ließ sich nicht beirren. Seine Stimme übertönte kaum das Summen der elektronischen Geräte. Was er aber sagte, war für jeden verständlich. Wie immer hütete sich Kutlos, eigene Gedankengänge in seine Erklärungen einzuflechten. Immer wieder hielt er seinen Rassegenossen vor Augen, daß er die Meinung des Hohen Baalol vertrat.
    „Gonozal VIII. hat die Generalmobilmachung verkündet", sagte er. „Das heißt, daß er eine ernsthafte Auseinandersetzung durchaus für möglich hält."
    Kutlos klatschte mit den flachen Händen gegeneinander, als wolle er ein lästiges Insekt zerdrücken.
    Groß und hager, wie er, aus dem Raumschiff kommend, zum erstenmal den Boden von Saos betreten hatte, stand er in der Zentrale. Er vertrat den Hohen Baalol, und dieser war autark. Es schien fast, als reiche ein unsichtbarer Strang von dem obersten Führer der Antis bis zu Kutlos, durch den ein Strom der Autorität floß und den Hohepriester stärkte. Kutlos wirkte als verlängerter Arm des Hohen Baalol.
    „Der Hohe Baalol glaubt, daß wir diesen Streit etwas schüren könnten. Arkon und Terra sind negativ gegen unsere Sekte eingestellt. Es kann uns also nur recht sein, wenn sie sich gegenseitig schwächen.
    Dafür können wir diesen Stützpunkt opfern."
    „Und unser Leben", rief Tasnor. Er

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