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0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

Titel: 0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Nacht von Ted Wickers Verschwinden jenes rätselhafte Gebrüll vernommen hatten.
    Und so kam Zamorra zu Senator McParlan. Der grauhaarige Politiker aus Washington trug ein weißes Hemd, weiße Hosen und eine dezent gemusterte Schalkrawatte.
    Er war nicht allein.
    Sean Cerry war bei ihm. Der Vizepräsident eines Bostoner Automobilkonzerns. Cerry trat so auf, als könne er die ganze Welt kaufen. Er war ein undurchsichtiger Bursche mit schlechten Manieren, war nervös und herrschsüchtig. Er trank gern und viel und hatte auch jetzt ein volles Glas in der Hand.
    Zamorra nannte seinen Namen und den Grund seines Kommens.
    »Mr. Wicker war ein sympatischer Bursche«, sagte McParlan nachdenklich. »Er hat mir sofort gefallen. Wir führten einige anregende Gespräche.«
    »Ich bin sein Freund und versuche herauszufinden, was ihm zugestoßen ist«, sagte Zamorra ernst.
    »Da nehmen Sie sich einiges vor«, meinte Cerry und wiegte den Kopf.
    »Man kann die Sache schließlich nicht auf sich beruhen lassen«, erwiderte Zamorra.
    »Natürlich nicht. Natürlich nicht«, sagte McParlan. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Spurlos verschwunden. Wenn ich so etwas höre, bekomme ich immer einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Wie kann so etwas passieren?«
    »Das ist es, was ich herausfinden möchte«, sagte Zamorra. »Mrs. Wicker erzählte mir, sie hätte mit Ihnen gesprochen.«
    »Das ist richtig. Sie war hier. Sie hat mit fast allen Leuten gesprochen, die in diesem Bungalowdorf wohnen.«
    »Stimmt es, daß Sie in der Nacht, als Ted Wicker verschwand, ein dumpfes Gebrüll gehört haben?« erkundigte sich Zamorra.
    McParlan schaute Sean Cerry an. Dieser antwortete für den Senator: »Ich war hier, als das Gebrüll zu hören war.«
    »Aus welcher Richtung kam es?« fragte Zamorra.
    »Vom Strand. Außerhalb des Bungalowdorfes. Es gibt weiter östlich eine Felsformation. Der Senator und ich waren der Meinung, daß der Lärm von dorther kam.«
    »Was haben Sie gemacht, als Sie es hörten?« wollte Zamorra wissen.
    »Wir rannten aus dem Bungalow.«
    »Und welche Entdeckung machten Sie?«
    »Keine«, sagte Senator McParlan. »Wir standen draußen auf der Terrasse unter der Pergola und schauten einander verdutzt an.«
    »Liefen Sie nicht zu den Felsen?« fragte Zamorra.
    »Nein«, sagte Richard McParlan. Er senkte verlegen den Blick.
    »Warum nicht?« bohrte Zamorra.
    »Herrgott noch mal, weil es nicht unsere Sache war«, erwiderte Sean Cerry ärgerlich. »In einer Zeit wie dieser ist es angeraten, sich weitgehend um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern, verstehen Sie, Professor? Wir sind beide nicht mehr die jüngsten. Was hätte es gebracht, wenn wir zu den Felsen gelaufen wären?«
    »Haben Sie sich den Kopf darüber zerbrochen, wer dieses Gebrüll, das doch immerhin ziemlich weit zu hören gewesen war, ausgestoßen haben könnte?« forschte Zamorra weiter.
    »Natürlich habeñ wir uns Gedanken darüber gemacht«, sagte McParlan.
    »Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?«
    »Leider zu keinem«, gestand der Senator.
    »Wie hörte sich das Gebrüll an?« wollte Zamorra wissen.
    »Teufel, verlangen Sie von uns, daß wir’s nachmachen?« brauste Cerry auf.
    Der Senator besänftigte Sean Cerry, indem er ihm die Hand auf den Arm legte. Er sagte zu Zamorra: »Es steckte eine unwahrscheinliche Kraft dahinter, diesen Eindruck hatte ich. Es hörte sich nach Bedrohung, nach Wut und Haß an, war schrill und dumpf grollend zugleich. Ich habe so etwas in meinem ganzen Leben noch nicht gehört.«
    »Haben Sie der Polizei davon erzählt?« wollte Zamorra wissen.
    »Selbstverständlich, aber die Beamten können sich verständlicherweise keinen Reim darauf machen.« Zamorra führte das Gespräch einen Schritt weiter. »Waren Sie mal in Ted Wickers Bungalow, Senator?«
    »Einmal. Ja.«
    »Und Sie, Mr. Cerry?«
    »Ich nicht. Warum fragen Sie?«
    Zamorra wandte sich wieder McParlan zu. »Ist ihnen zufällig die kleine Drachenfigur aus Koa-Holz aufgefallen, die auf dem Highboard gestanden hatte?«
    Der Senator dachte einen Moment mit geschlossenen Augen nach. Er nahm seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger und zog sie von den Zähnen weg. Zamorra sah das rosige Zahnfleisch des Politikers und die blitzenden Platinspangen, die die Zahnbrücke hielten.
    »Ich glaube, eine solche Statue gesehen zu haben, bin aber nicht ganz sicher. Was ist damit, Professor?«
    »Sie ist verschwunden.«
    »Gestohlen?« fragte McParlan.
    »Verschwunden,

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