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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kalte Duschen
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gesichert. Man kann ihnen niemals etwas anhaben.
    Die Nacht war kalt, die Straßen mit Schnee bedeckt, der im Licht der Laternen schimmerte. Die Welt sah so weiß und unschuldig aus, wie sie nur in einer hellen Winternacht aussehen kann. Ich startete meinen Jaguar und fuhr langsam die 54te Straße hinauf. Nur wenige Wagen waren unterwegs, und Fußgänger sah man überhaupt nicht.
    Ich hatte noch keine 50 Meter zurückgelegt, als ich das Steuer nach links riß und gleichzeitig auf die Bremse trat. Vor mir, mitten auf der Straße, lag ein Mensch, eine Gestalt, die sich dunkel von dem weißen Untergrund des Schnees abhob. Wahrscheinlich war es ein Betrunkener, der sich da schlafen gelegt hatte, aber der Ort dazu war denkbar ungeeignet und außerdem lebensgefährlich. Ich stoppte am Straßenrand und sah mir die Schnapsleiche an.
    Das erste, was ich bemerkte, war ein Pelzmantel und zwar ein echter Nerz, das zweite die Tatsache, daß der Schnee rund um den Kopf der Frau mit einer roten Flüssigkeit durchtränkt war, und dieser Fleck sich langsam immer mehr ausbreitete. Natürlich konnte sie hingefallen sein, aber die weiche Decke war zu dick, als daß sie sich so schwer hätte verletzen können.
    Vorsichtig nahm ich das kleine Filzhütchen ab, das zur Seite gerutscht war und auch das Gesicht bedeckte. Jetzt hatte ich keinen Zweifel mehr, was geschehen war. Die Frau lag auf der Seite, aber der Hinterkopf sah fürchterlich aus. Sie war weder darauf gefallen, noch konnte sie sich selbst derartig zugerichtet haben. Was ich da vor mir hatte, war ein glatter, runder Mord. Jemand hatte ihr von hinten den Schädel eingeschlagen. Die Wangen waren eiskalt, als ich aber unter den Kragen des Pelzmantels griff, fühlte ich die Wärme des Körpers. Es konnten seit der Ausführung des Verbrechens nur wenige Minuten vergangen sein. Ich blickte mich um, und da sah ich die Abdrücke im Schnee, die der hochhackigen Damenschuhe — und die eines Mannes, die an der Toten vorbei weiter in Richtung Eigth Avenue verliefen.
    Das erste war, daß ich meinen Wagen quer über die Straße stellte und sämtliche Lampen einschaltete. Ich wollte vermeiden, daß die Tote überfahren und außerdem eventuelle Spuren vernichtet würden. Dann schaltete ich den Sprechfunk in meinem Jaguar ein und ging auf die Welle der Stadtpolizei. Ich bestellte die Mordkommission und wartete.
    Als ich ausstieg, begann es wieder zu schneien. Schwere Flocken taumelten vom Himmel, hafteten auf dem Pelzmantel und in den dunklen Haaren der Toten, aber sie setzten sich auch in die Abdrücke, die die Füße des Mörders hinterlassen hatten und verwischten sie.
    Drei Minuten später brauste der erste Streifenwagen heran, bremste und hielt schlitternd. Fünf Minuten danach war die Mordkommission unter Captain Harper zur Stelle.
    »Sie haben auch nichts Besseres zu tun, Cotton, als mich bei diesem Wetter auf die Straße zu jagen«, schimpfte er.
    »Den Vorwurf müssen Sie dem Mörder machen«, antwortete ich. »Am besten sagen Sie ihm, er möge das Feld seiner Tätigkeit in Zukunft in einen geheizten Raum verlegen.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was da überhaupt passiert ist?« fragte er.
    »Ich weiß nur eines. Die Frau kam aus der Richtung des Broadway, wurde von einem Mann verfolgt, dessen Spuren noch vor zwei Minuten im Schnee zu sehen waren. Er schlug sie von hinten nieder und lief weiter.«
    »Und das ist alles?«
    »Ich bin kein Hellseher. Ich habe auch nichts angefaßt. Ich wollte Ihnen nicht vorgreifen. Nur den Hut habe ich abgenommen, um nach der Wunde zu sehen.«
    Es begann die übliche Routinearbeit. Das Blitzlicht des Fotografen flammte auf, der Arzt kniete sich neben der Leiche in den Schnee und meinte:
    »Tod infolge eines Schlages mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf. Die Schädeldecke ist zertrümmert.«
    Der Schnee wurde weggefegt und die Straße im Umkreis abgesucht.
    »Merkwürdig, daß die Frau keine Tasche bei sich hatte, oder vielmehr ist das der Beweis, daß es sich um einen Raubmord handelt. Sie sieht so aus, als habe sie Geld gehabt. Ich möchte nur wissen, was sie um diese Zeit allein auf der Straße tat.«
    »Wahrscheinlich kam sie aus einem der Lokale am Broadway und wollte ihren Wagen vom Parkplatz holen. Der ist ja nur noch fünfzig Meter von hier entfernt«, meinte einer von Harpers Leuten. »Soll ich den Parkwächter holen? Er müßte sie ja eigentlich kennen?«
    »Tun Sie das«, ordnete der Captain an. »Der Bursche soll sich beeilen. Es ist

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