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Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen

Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen

Titel: Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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1

    Die Nachtluft strich kühl über Lauras Haut, als sie den dunklen Pfad zu Sternenschweifs Koppel entlanglief. Über ihr funkelten verheißungsvoll die Sterne.
    „Genau die richtige Nacht zum Fliegen“, dachte sie. Ein Lächeln voller Vorfreude lag auf ihrem Gesicht. Sie war wirklich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt! Ihr Pony Sternenschweif sah zwar wie ein ganz normales graues Pony aus. Aber nachts, wenn Laura die Zauberworte sprach,verwandelte es sich in ein strahlend schönes Einhorn, das magische Kräfte hatte, reden und sogar fliegen konnte! Laura wusste, dass Sternenschweif nicht das einzige Einhorn war. Überall auf der Welt gab es kleine graue Ponys, die auf der Suche nach dem einen ganz besonderen Kind waren, das ihnen ihre wahre Gestalt geben konnte. Ihre Aufgabe war es, gemeinsam anderen zu helfen. Und heute Nacht brauchte wieder jemand ihre Hilfe. Laura lief noch ein bisschen schneller. Ob Sternenschweif mit ihrem Plan einverstanden war?
    Er wieherte vor Freude, als sie an der Koppel ankam.
    „Hallo, mein Freund!“, keuchte Laura außer Atem, weil sie so schnell gelaufen war. „Heute Nacht müssen wir unbedingt etwas erledigen!“ Rasch sprach sie die Worte desVerwandlungszaubers:
    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Ein violetter Blitz flammte auf und Sekunden später stand Sternenschweif als wunderschönes Einhorn vor ihr. Sein Fell glänzte schneeweiß, Mähne und Schweif schimmerten silbern im Mondlicht.
    „Guten Abend, Laura!“, begrüßte er sie und blies ihr sanft seinen warmen Atem ins Gesicht. „Wer braucht denn diesmal unsere Hilfe?“
    „Buddy“, antwortete Laura wie aus derPistole geschossen. Der Berner Sennenhund gehörte ihrem kleinen Bruder Max. „Er ist schrecklich traurig, weil Max für ein paar Tage einen Freund in der Stadt besucht. Max ist noch nie länger als einen Tag weg gewesen und Buddy vermisst ihn fürchterlich! Er will nicht rausgehen, er will nicht spielen, nicht einmal sein Futter rührt er an!“
    „Aber wie können wir ihm helfen?“, fragte Sternenschweif.
    „Ich habe mir überlegt, dass du Buddy vielleicht sagen könntest, dass Max bald wieder zu Hause ist? Ich glaube, er denkt, dass er nie wiederkommt.“
    Sternenschweif nickte. Als Einhorn konnte er sich mit allen Tieren unterhalten. „Ich kann es zumindest versuchen. Aber ist es nicht zugefährlich, wenn er mich als Einhorn sieht?“
    „Daran habe ich auch schon gedacht“, gestand Laura. Bisher hatten Sternenschweif und sie ihr Geheimnis sorgfältig vor Buddy verborgen. Sie hatten Angst gehabt, dass der Hund sich sonst in Sternenschweifs Gegenwart merkwürdig benehmen würde.
    „Aber Buddy ist kein Welpe mehr. Er wird bestimmt nichts verraten, wenn wir ihm erklären, dass er sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen darf.“ Laura seufzte. „Der Plan ist nicht perfekt. Aber ich würde ihn so gerne trösten.“
    „Dann lass es uns versuchen“, erwiderte Sternenschweif entschlossen.
    Erleichtert lief Laura ins Haus zurück. Buddy schaute sie aus seinem Korb heraustraurig an, aber er bellte nicht. Er hatte sich daran gewöhnt, dass sie sich nachts heimlich aus dem Haus zu Sternenschweif schlich.
    „Komm, Buddy“, flüsterte Laura. „Komm, wir gehen ein bisschen nach draußen!“ Sie zog ihm sein Halsband an und führte ihn aus der Küche. Als Buddy Sternenschweif als Einhorn sah, blieb er wie angewurzelt stehen.
    „Du brauchst keine Angst zu haben“, flüsterte Laura beruhigend.
    Sternenschweif schnaubte zur Begrüßung und berührte Buddy mit seinem glitzernden Horn. Buddy schaute Sternenschweif mit großen Augen an.

    „Ich bin ein Einhorn. Aber das darf niemand wissen, nicht einmal Max“, erklärte ihm Sternenschweif.
    Als Buddy den Namen seines Herrchens hörte, senkte er den Kopf und begann leise zu winseln.
    Sternenschweif lauschte aufmerksam. „Aber nein“, beruhigte er den jungen Hund,„das hast du falsch verstanden, Buddy. Max ist nicht für immer fortgegangen. Er besucht nur für ein paar Tage einen Freund in der Stadt.“
    „Wie kannst du nur so etwas denken?“ Liebevoll zog Laura Buddy an den Ohren. „Das würde Max doch niemals tun. Dazu hat er dich viel zu lieb!“
    Der kleine Hund wirkte plötzlich wie ausgewechselt. Er wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und seine Augen leuchteten. Fröhlich hüpfte er um die

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