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0116 - Der Traum-Dämon

0116 - Der Traum-Dämon

Titel: 0116 - Der Traum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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einfiel. Es war düster.
    Der Waldboden federte unter Sukos Schritten.
    Wie eine Maschine rannte der Chinese. Dann wurde das Unterholz lichter. Nur noch spärlich gedieh es hier. Dafür standen die Bäume dicht an dicht.
    Die Stille dröhnte in Sukos Ohren.
    Da – ein Kichern! Hinter ihm!
    Suko wirbelte herum, seine Rechte zuckte zur Dämonenpeitsche, die er in seinen Gürtel gesteckt hatte. Nichts war mehr von dem dämonischen Bann zu merken, der mit der Gedankenstimme gekommen war.
    Der schlierige Nebel hüllte ihn ein.
    Suko schluckte. Er ließ die Peitsche stecken und zog die Beretta.
    Die Waffe mochte ihm hier nützlicher sein. Die dichtstehenden Bäume engten seine Bewegungsfreiheit ein.
    Warum hatte ihn die Stimme freigegeben?
    Wieder kicherte jemand!
    »Zeig dich endlich!« stieß Suko hervor. Sein Gesicht war bleich.
    Die nervliche Anspannung stand darin geschrieben.
    »Mit Sterblichen verhandelt man nicht – man spielt nur mit ihnen!« gellte die höhnische telepathische Stimme in ihm auf. »Komm!« wisperte sie gleich darauf verlockend. »Komm in mein Reich, und du wirst mich sehen…«
    Brettsteif stand Suko.
    Kurz gelang es ihm, gegen die Stimme in seinem Kopf anzukämpfen, ihr zu widerstehen, dann war das vorbei.
    Wie in Trance ließ er seine Beretta fallen und stapfte los. Das teuflische Kichern ringsum hallte in seinen Ohren. Die Konturen der Bäume zerflossen vor seinen Augen. Der süßliche Modergeruch, der vom Waldboden aufstieg und von dem allgegenwärtigen Nebel noch intensiviert wurde, raubte ihm schier den Atem.
    Alles verwischte.
    Die Bäume schienen sich plötzlich zu bewegen, ihre Äste mit gewaltigen Klauen nach ihm zu greifen, ihn vorwärtszupeitschen.
    Suko rannte. Schützend hielt er seine Hände vors Gesicht. Es nützte nicht viel. Wie Hagelkörner prasselten die Schläge auf ihn nieder.
    Irgendwann war der Chinese am Ende. Er brach auf die Knie, kippte vornüber und fiel.
    Alles drehte sich um ihn.
    Rote Fiebernebel wallten vor seinen weitaufgerissenen Augen.
    Rote Fiebernebel, und sonst nichts. Es gab keine Umgebung mehr.
    Der Wald hatte aufgehört zu existieren.
    Unzählige Male schlug Suko irgendwo an. Sein Sturzhelm flog davon. Seine Hände ruderten durch die Luft, glitten über feuchte Erde, rissen Farnbüschel oder stacheliges Gras mit, fanden jedoch keinen Halt. Suko fiel und fiel und fiel!
    Er schrie nicht. Es hätte ihm sowieso nichts genutzt. Es sah böse aus; das Resümee konnte er noch ziehen.
    Dann war es vorbei.
    Sein Schädel krachte gegen etwas Eisenhartes. Suko verlor das Bewußtsein. Zaandaars magische Falle schloß sich vollends. Aber das bekam er nicht mehr mit. Eisige Luft umgab ihn. Höhnisches Kichern hallte von überall her wider. Und mit diesem Kichern glitten die schleimabsondernden Nervenfäden des Dämons heran, wickelten sich um Sukos Körper und zerrten ihn über den schmierigen Lehmboden in die große Höhlenkrypta, dorthin, wo der Zentralleib lag.
    ***
    Zaandaar hechelte aufgeregt!
    Seine dämonischen Gedanken rasten. Triumph und Selbstgefälligkeit mischten sich darin und machten es ihm schwer, nüchtern zu denken. Auch der Gefährte John Sinclairs, dieser Suko, war in seiner Gewalt! Alles verlief planmäßig! Ihm, Zaandaar, war somit auf Anhieb gelungen, was zahllose Artgenossen versucht und mit ihrer Existenz bezahlt hatten! Das berüchtigte Sinclair-Team würde es nicht mehr lange geben!
    Hektisch pulste das schwarze Dämonenblut in ihm.
    Asmodina! Sie würde sehr zufrieden sein mit ihm. Er konnte sich ihrer Gunst sicher sein.
    Er hing diesem Gedanken nach, berauschte sich daran. Dann nahm er die Schwingungen wahr. Sinclair war angekommen. Jetzt war er hierher unterwegs, zum großen Höhlendom.
    Gut, sollte er.
    Er würde das namenlose Grauen kennenlernen!
    Dieser aufgeblasene Sterbliche war kein Gegner für ihn!
    Zaandaar ringelte sich zusammen. Seine geistigen Fühler griffen nach den männlichen Sklaven, umkrallten deren Lebensenergie und begannen, sie abzusaugen.
    Gierig wie ein Verdurstender saugte er die Energien in sich hinein. Er brauchte sie, brauchte sie, um die perfektesten Projektionen seines Lebens aufzubauen…
    Maßloser Haß überspülte sein Bewußtsein. Sinclair hatte gewagt, ihn zu beleidigen! Er hatte ihn einen Feigling genannt – ihn, Zaandaar! Das verzieh er ihm nicht! Dafür würde er tausend Tode sterben! Einer schrecklicher als der andere!
    Und bevor er starb, würde er dem Tod seiner Freunde beiwohnen müssen. Jane

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