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0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr als zur Hälfte bedeckte, so gut wie unbesiedelt sein mußte.
    Wahrscheinlich war das Land so unfruchtbar, daß die Azgonen sich nicht darum gekümmert hatten. Weite Strecken des Erdteils leuchteten matt in grünlichem Gelb wie von vertrocknetem Gras.
    Gerry entschied, daß, wenn die Azgonen sich nicht für diese größte Landmasse interessiert hatten, auch die Springer wahrscheinlich keinen Gefallen daran finden würden. Das war ein waghalsiger Schluß, durch nichts gestützt. Aber Gerry beschloß, sich darauf zu verlassen, daß er recht hatte.
    Die VICTORY wurde angewiesen, in der Kreisbahn um Azgola zurückzubleiben.
    Die VONDAR dagegen machte sich bereit, zum zweitenmal hinunterzustoßen. Gerry Montini richtete den Kurs so, daß sein Schiff die gefährlichen Teile der Planetenoberfläche nicht berührte.
    Die VONDAR senkte sich fast senkrecht auf den Nordkontinent hinab.
    Eine Gruppe von Spezialisten machte sich zur Ausschiffung bereit.
    Meech Hannigan marschierte. Das Land war flach und weit übersehbar. Das bedeutete Vor - und Nachteil zugleich. Meech verfügte über ein ausgezeichnetes optisches System, das viel weiter reichte als menschliche Augen oder die Augen eines Springers. Er brauchte sich vor niemandem zu fürchten, der zufällig seines Weges kam. Anders war es natürlich, wenn das Gelände mit Ortungsgeräten abgesucht wurde. Orter sahen weiter als selbst ein Roboter. Und das flache Land bot Meech kein Versteck.
    Immerhin würde er es wahrnehmen, wenn man ihn ortete. Dann war die Frage, ob er schnell genug verschwinden konnte, bevor die Springer mißtrauisch wurden und nach ihm zu suchen anfingen.
    Er hatte die Stadt weit hinter sich gelassen. Wenn er sich umdrehte, waren nur noch die Umrisse ein paar hoher Gebäude am Horizont zu sehen.
    Es gab eine Reihe von Straßen, die aus Timpik südwärts führten.
    Meech vermied sie. Sie waren noch ungeschützteres Gelände als die Grasebene. Ansonsten stellte er fest, daß das Land sich sanft senkte, wahrscheinlich dem Meer entgegen. Die Luft hatte einen höheren Salzgehalt als Meech es nordwärts festgestellt hatte.
    Noch etwas anderes bemerkte Meech. Sein Körperinneres bedurfte im Normalfall eines Belüftungssystems. Es war einfach, als kühlendes Gas die Atmosphäre zu benutzen, in der Meech sich gerade aufhielt, wenn sie nicht Bestandteile enthielt, die Meechs komplizierten Innenaufbau angriffen. Nur im Vakuum des Weltraums lebte Meech als völlig autarkes Gebilde.
    Das Belüftungssystem war mit einer Reihe von Filtern ausgestattet, die Unreinheiten fernhielten und sich von Zeit zu Zeit automatisch reinigten. So automatisch der Vorgang auch war, so drang er doch in Meechs positronisches Bewußtsein. Und es fiel ihm auf, daß die Filter seit seiner Landung auf Azgola viel öfter einer Reinigung bedurften als sonst. Das war leicht zu erklären, wenn man sah, wie trübe die Luft war und wie der Wind immer neue Staubfahnen vor sich hertrug. Die Frage war nur, woher der viele Staub kam. Das Gras, auf dem Meech ging, war trocken, aber es ließ keinen Fußbreit des Bodens unbedeckt. Das Meer war nicht allzu weit, es sollte also beträchtliche Luftfeuchtigkeit geben und gab sie auch, wie Meechs Instrumente feststellten. Woher also der Staub?
    Meech kannte das Problem der Azgonen nicht. Bei der Unterhaltung zwischen Ron Landry und Bladoor war er nicht dabei gewesen. Trotzdem bewegte er jetzt zwischen seinen Speichern und Kombinatorik-Einheiten die Frage, ob der ungewöhnlich hohe Staubgehalt der Luft mit der Fettleibigkeit der Azgonen zu tun haben könnte. Wie denn, wenn der Staub auf irgendeine Art nahrhaft war?
    Der Gedanke wäre nur einem Menschen absurd erschienen.
    Meech kannte keine Vorurteile. Er urteilte nach dem, was man seinen Speichern als Bewußtseinsinhalt eingegeben hatte, sozusagen als Pseudoerfahrung. Er konnte sich vorstellen, daß jemand nahrhafte Fettsäuren als Aerosol in die Luft beförderte und die Menschen, die diese Luft atmeten, fett wurden. Warum sollte auf Azgola nicht etwas Ähnliches geschehen sein?
    Die Frage war allerdings nicht leicht zu beantworten. Deswegen schob Meech sie beiseite, ohne sie allerdings zu vergessen, bis er weitere Informationen bekam.
    Eine Stunde später kam die Nacht. Sie hemmte Meech nicht.
    Sein robotischer Gesichtssinn funktionierte auch im Dunkeln.
    Meech hielt sich geradeaus nach Süden, und anderthalb Stunden nach Sonnenuntergang entdeckte er die erste Spur einer fremden Energiequelle.
    Die Quelle

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