0118 - Der Robot-Sergeant
auch Meech unmöglich gewesen, einen Benzinmotor oder einen elektrischen Generator wahrzunehmen, ohne, daß er ihn sah, hörte oder ihn an Hand einer Analyse der Abfallprodukte, sozusagen riechend, identifizierte. Aber einen der kleinen Fusionsmotoren, wie sie in Flugwagen oder ähnlichen Fahrzeugen verwandt wurden, konnte er um zehn Ecken herum ebenso deutlich erkennen, wie ein Mann in einer dunklen Straße eine helle Laterne sieht.
Meech wußte also bald, daß der Wagen wieder nach Süden abbog. Er hatte seine Geschwindigkeit weit vergrößert. Meech konnte ihm folgen. Aber wohin er auch immer flog -Meech würde wesentlich später dort ankommen.
Der Robot machte sich auf den Weg. Er hatte es eilig, gleichzeitig aber mußte er vorsichtig sein. Indem er beide Forderungen geschickt miteinander verband, brachte er es zu einer Geschwindigkeit von etwa zwanzig Kilometern in der Stunde.
Wenn Ron Landrys Wagen irgendwo in der Stadt landen wollte, dann würde er nicht länger als eine Viertelstunde zurückbleiben.
Die Ausstrahlung des Fusionsmotors wurde langsam schwächer.
Meech schätzte, daß er sie, wenn das Fahrzeug Richtung und Geschwindigkeit beibehielt, noch etwa zwölf bis fünfzehn Minuten lang würde wahrnehmen können. Danach war er auf andere Methoden des Spurenverfolgens angewiesen, ungenauere und zeitraubendere. Er zweifelte jedoch nicht daran, daß er Ron Landry schließlich einholen würde.
Glücklicherweise bemerkte er bald darauf, daß der Wagen aufhörte, sich weiter von ihm zu entfernen. Im Gegenteil, er näherte sich ihm langsam wieder. Wahrscheinlich bedeutete das, daß das Fahrzeug irgendwo gelandet war. Denn die Geschwindigkeit der Annäherung entsprach der, mit der Meech sich an den Wänden der stillen Häuser entlang durch die Straßen bewegte.
Er behielt sein Tempo bei, bis er mitten auf einer Straßenkreuzung plötzlich wahrnahm, daß noch andere energetische Ausstrahlungen als die des Flugwagens auf ihn eindrangen. Er analysierte sie rasch und kam zu dem Schluß, daß es sich ebenfalls um Streufelder von Fusionsmotoren handeln müsse. Sie waren noch ein ganzes Stück weit vor ihm, aber über eine weite Front von Ost nach West verteilt. Und da es bestimmt nur einen terranischen Wagen auf Azgola gab, sah die ganze Sache sehr bedenklich aus.
Im Laufe einer Tausendstelsekunde entschied Meech, daß er Ron nicht warnen würde. Was er wahrnahm, deutete darauf hin, daß Rons Wagen umzingelt war. In einem solchen Fall würde er Ron nicht helfen können. Er gab dagegen seine Vorsicht auf und bewegte sich von nun an mit der höchsten Geschwindigkeit, die sein mechanischer Körper entwickeln konnte. Das waren rund fünfunddreißig Kilometer pro Stunde, ein ganz und gar ungewöhnlicher Anblick für jemand, der den Roboter sich mit kräftigen Riesensprüngen die Straße entlangschnellen sah.
Meech hörte auch die Lautsprecherstimme. Er empfing den Notspruch, den Ron Landry an die VICTORY aufgab. Ruhig nahm er zur Kenntnis, daß es sich bei dem Gegner um Springer handelte. Warum sie auf Azgola nicht so aussahen, wie man es von ihnen gewöhnt war, darüber nachzudenken verschob Meech auf einen späteren Zeitpunkt.
Bald darauf wußte er, daß Ron Landry mit seinen Begleitern in die Hände des Feindes gefallen war. Die mächtige Salve des Desintegrators hatte laut in seinem Energiesensor widergehallt, und der Knall, mit dem der Flugwagen irgendwo dort vorne auf das Straßenpflaster schlug, wäre auch für menschliche Ohren leicht zu hören gewesen. Meechs feines akustisches Gerät erkannte jedoch außerdem, daß das Fahrzeug nicht aus allzu großer Höhe abgestürzt sein könnte. Die drei Terraner waren also wahrscheinlich noch am Leben. Die Springer würden sie mitnehmen, und Meech mußte ihnen folgen.
Vorläufig begab er sich in die Deckung eines dunklen Hausflurs und wartete ab, was die Springer unternehmen würden. Er nahm wahr, wie ihre Fahrzeuge fast gleichzeitig aufstiegen und sich nach Süden entfernten. In dieser Richtung konnte der Rand der Stadt nicht mehr weit entfernt sein. Der Springer-Stützpunkt lag also draußen auf dem freien Land. Meech wußte, daß er die direkte Spur der Flugwagen bald verloren haben würde. Aber wenn er sich nach Süden hielt, dann mußte er irgendwann einmal auf die Ausstrahlung eines anderen Gerätes stoßen, eines Generators oder Hypersenders, die ihm viel deutlicher den Weg wies als der kleine Fusionsmotor eines Flugwagens.
Zunächst inspizierte er den Ort
Weitere Kostenlose Bücher