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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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und das ist eine Leuchtpistole. Sollte ich vorzeitig in Druck kommen, so feuere ich eine Kugel durchs Fenster. Hoffentlich bleibt es so warm wie heute, so daß diese geöffnet bleiben. Übrigens fällt mir ein, daß in nächster Nähe die Busstation liegt. Du kannst ein paar Jungs als Schaffner verkleidet dort auf die Bank setzen. Dann sind sie im Notfall in drei Minuten an Ort und Stelle.«
    »Ich kann auch ein paar Polizeiboote bereitstellen, aber das ist gefährlich. Wie ich deinen Hellseher eintaxiere, wird er an allen gefährlichen Stellen Posten haben.«
    »Wir müssen es eben riskieren. Außerdem haben wir noch immer Glück gehabt, und ich wüßte nicht, warum uns das gerade jetzt verlassen sollte.«
    »Ich muß selbstverständlich mit dem Chef sprechen«, meinte Phil zum Schluß. »Könntest du es arrangieren, daß du selbst ihn triffst?«
    »Sehr schwer. Es war mir schon fast zu gefährlich, hierher zu kommen. Gerade jetzt ist es möglich, sogar wahrscheinlich, daß ich beobachtet werde.«
    Dann kam Mario an die Reihe, der mein Schnurrbärtchen überholte und mir am liebsten die Haare nachgefärbt hätte, aber da protestierte ich. Ich wollte doch zu Lilly und hatte keine Zeit mehr zu verlieren.
    »Morgen früh rufe ich dich an«, versprach Phil. »Ich fürchte, Mr. High wird kopfstehen, wenn er von diesem unmöglichen Plan erfährt.«
    Das fürchtete ich auch, aber ich hatte ›A‹ gesagt und mußte auch ›B‹ sagen. Etwas anderes blieb mir nicht übrig.
    Lilly tat so, als sei niemals etwas vorgefallen. Ich holte die versprochene Flasche aus der Aktentasche und sie das Eis aus dem Kühlschrank.
    Dann gab ich ihr die versprochenen dreitausend Dollar, die sie schnellstens verstaute.
    »Vergiß nicht, die Quittungen aufzuheben«, mahnte ich. »Du weißt ja, in solchen Sachen bin ich sehr empfindlich.«
    »Jedenfalls bist du lange nicht mehr so empfindlich, wie du früher warst«, sagte sie.
    Wir tranken noch ein paar, und Lilly gab sich sichtlich Mühe, mich zu unterhalten, ohne aus der Rolle zu fallen oder gar zärtlich zu werden.
    »Hast du etwas von Elsie gehört?« fragte sie plötzlich und blickte mich an, als ob von meiner Antwort ihre Seligkeit abhänge.
    Das war wieder so eine Frage, auf die ich keine Antwort wußte.
    »Elsie?« sagte ich und zog die Augenbrauen zusammen, als ob ich mich besinnen müßte. »Ach so, Elsie. Nein, ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist.«
    »So, du weißt es nicht, und ich habe immer gedacht, du hast soviel für sie übrig.«
    »Gehabt«, grinste ich. »Was vorbei ist ist vorbei.«
    »Na, du mußt es ja wissen.« Sie lächelte, und dann sprach sie von etwas anderem.
    Die Zusammenkunft erwähnte sie nicht, und daraus schloß ich, Cagliostro habe ihr nichts davon gesagt. Schließlich war sie ja auch nur eine Nebenfigur und wurde für die Arbeit, die sie leisten sollte, wahrscheinlich reichlich bezahlt.
    Als ich in den Wagen stieg, ertappte ich mich bei dem Gedanken, daß ich mich auf Maggie freute. Hoffentlich war sie zu Hause.
    Sie war es. Wir aßen zusammen, gingen noch zwei Stunden tanzen, und dann lieferte ich sie wie gewohnt vor ihrer Zimmertür ab.
    »Gute Nacht, Kleines«, sagte ich und merkte, wie sie mit der Antwort zögerte.
    »Wie heißt du eigentlich richtig?« fragte sie mich.
    »Billy.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Vielleicht Sage ich es dir nächstens einmal«, versprach ich und verzog mich.
    ***
    Am nächsten Morgen frühstückte ich allein. Maggie schlief anscheinend noch, und ich wollte sie auch nicht wecken lassen. Dann rief Phil an und bestellte mich zu Mario. Mr. High hatte, wenn auch mit schweren Bedenken, unserem Plan zugestimmt. Es war sogar gelungen, einen unserer Jungs als Kellner in das Tennisklubhaus zu schleusen. Trotzdem brachte Phil mir die bewußte Leuchtpistole und drei Patronen mit.
    Heute also war mein letzter Tag als Bill Logan.
    »Mach’s gut«, sagte mein Freund zum Abschied. »Ich wünsche dir Haisund Heinbruch.«
    Um halb elf war ich wieder im Hotel. Zu meiner Enttäuschung war Maggie nicht zu sehen. Ich hatte die ganze Zeit über an sie und daran gedacht, wie ich sie aus der ganzen Angelegenheit, die ja nun offenbar werden würde, heraushalten könne.
    Da rief sie mich von ihrem Zimmer aus an, um mir zu sagen, sie habe Katzenjammer und Kopfschmerzen und wolle noch ein paar Stunden liegenbleiben. Das war mir gerade recht. Ich hatte völlig grundlos ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber.
    Bevor ich mich hinsetzte, um den

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