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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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mich hier herausgeholt«, meinte sie und hatte wieder den merkwürdigen Gesichtsausdruck, der mich beunruhigte. »Ich lasse mich nicht abweisen. Dort drüben stehen meine Koffer. Lilly wollte schon nachsehen, was sie von meinen Sachen brauchen kann, aber sie kam nicht mehr dazu. Sie wurde angerufen und mußte aus irgendeinem Grund weg. In zehn Minuten bin ich fertig.«
    Ich sah mich nach Lilly um, die inzwischen aus ihren Träumen erwacht war und glücklicherweise durch ihren Knebel am Sprechen verhindert wurde. Nichtsdestoweniger redeten ihre Blicke eine deutliche Sprache. Sie waren so scharf wie Dolche und hätten mir eigentlich zehn Zentimeter im Rücken herauskommen müssen.
    »Gute Nacht Liebling«, sagte ich.
    Es dauerte wirklich nicht viel länger als zehn Minuten, bis Maggie fertig war. Sie hatte ein schwarzes, enges und kurzes Teenager-Kleidchen an und schien wieder auf dem Damm zu sein. Die Kleine war zäh wie eine Katze.
    Vorsichtshalber schloß ich die Glastür, durch die ich hereingekommen war. Die Haustürschlüssel fand ich in Lillys Handtasche. Wir nahmen Maggies Koffer mit, fuhren quer durch den Central Park, nicht sehr weit von der Stelle entfernt, wo ich Sid Powlings Leiche deponiert hatte, und dann bis zum Rockefeller Institut am Ufer des East River. In der Nähe des Recreation Pier wußte ich ein kleines Lokal, das einem Franzosen namens Raoul gehörte und das für seine Filets mit Champignons berühmt war.
    Wir tafelten 'herrlich, und ich bat Maggie, sich bei der bevorstehenden sicherlich scharfen Auseinandersetzung zurückzuhalten und auf alle Fälle unbedingt bei mir zu bleiben.
    »Sollte es knallen, so lege dich lang, Glaube ja nicht, du müßtest dein Kleid schonen«, ermahnte ich sie.
    Sie nickte mit dem Kopf, und ich nahm das als Einverständnis. Um sieben Uhr fünfundvierzig kletterten wir in meinen Jaguar. In meiner Aktentasche steckte die Leuchtpistole, im Schulterhalfter die 38er und in der Jackentasche die Waffe, die ich Lilly abgenommen hatte. Ich kam mir schon vor wie ein wandelndes Waffenarsenal. Und doch hätte ich etwas darum gegeben, wenn ich auch das Köfferchen mit der Maschinenpistole, das im Werkzeugkasten verstaut war, hätte mitnehmen können.
    ***
    Es war ein herrlicher Abend, so herrlich, daß sogar der East River poetisch aussah. Wir fuhren Roosevelt Drive hinauf bis zur 125sten Straße und über die Brücke nach Randeis Island. Über dieses zieht sich Triboro Bridge und dann über den Fluß, zur nächsten Insel, Wards Island. Am Ufer bemerkte ich ' die ersten Posten, die Cagliostro aufgestellt hatte. Offensichtlich hatten sie an meinem Wagen nichts auszusetzen. Sie standen da, unterhielten sich und taten, als hätten sie mich gar nicht gesehen.
    An der Busstation saßen ein paar Schaffner, deren Gesichter mir verdammt bekannt vorkamen. Es waren fünf unserer Boys. Die anderen sah ich nicht. Sie steckten wohl in den Büschen um den Fußballplatz und hinter oder vielleicht sogar in dem Gesundheitsmuseum.
    Kurz nach acht fuhren wir am Tenniskasino vor. Es war ein einstöckiges, weißes Gebäude mit großen Fenstern, die zum Teil geöffnet, aber mit Gardinen verhängt waren. Davor standen eine Anzahl großer Wagen.
    Wir stiegen aus, und Maggie schob ganz selbstverständlich ihren Arm in den meinen. So hielten wir unseren Einzug.
    Im Clubraum saßen vielleicht fünfundzwanzig Leute herum, tranken, rauchten und unterhielten sich. Es waren alles gut angezogene Herren, und die ganze Versammlung machte den Eindruck einer Zusammenkunft wohlhabender Geschäftsleute oder Regierungsbeamter. In der zweiten Reihe saß Jackie Creole, der mich mit leisem Kopfnicken begrüßte und im übrigen nur Augen für Maggie hatte.
    Ein Tisch war quergestellt. Dahinter standen mit der Front zum Saal drei Stühle. Zwei davon waren besetzt. Mr. Cagliostro und Cecil Dickson saßen daran. Der mittlere war frei geblieben. Maggie war die einzige Frau im Saal, und so war es kein Wunder, daß wir Aufsehen erregten. Die Gespräche stockten, und jeder sah uns an.
    Cagliostro stand auf und kam uns entgegen.
    »Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige«, sagte er und streckte mir die Hand hin.
    Dickson blieb sitzen, stur wie ein Panzer, aber in diesem Augenblick imponierte er mir mehr als der alte, heimtückische Zauberkünstler.
    Vorläufig ließ ich mir nichts anmerken. Cagliostro winkte einem Kellner, der einen Stuhl für Maggie brachte, und wir setzten uns. Ich bestellte ein paar Drinks und sah auf

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