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012 - Der mordende Schrumpfkopf

012 - Der mordende Schrumpfkopf

Titel: 012 - Der mordende Schrumpfkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bewegte sich, als würde es
atmen, hob sogar die Hände, lächelte und hatte stechende, kalte Augen.
    »Ein neuer Trick von mir«, sagte Estrello rechts neben der Kiste,
es war derjenige, der Juanita eingelassen hatte. »Noch nicht vollendet. Ich muß
noch intensiver daran arbeiten. Eine simple Mechanik - aber es läßt sich eine
ganze Menge damit anfangen, Senorita! Man könnte glauben, es handele sich um
meinen Zwillingsbruder, nicht wahr?«
    Die Südamerikanerin nickte. Sie fing an zu schwitzen. Die Illusion
war perfekt. Der andere Estrello, der wie ein Spuk aus der Hölle aufgetaucht
war, blinzelte ihr zu.
    Aber es ist nicht mein Zwillingsbruder. Es gibt nur einen Magier
Estrello! Das ist eine Puppe, mir zur Vollendung nachgestaltet. Ein Roboter,
der seine Gesichtszüge verändern, der sich bewegen kann wie ich. Ich bin mit
ihm verbunden - durch feinste Sensoren. Über eine Funkbrücke werden diese
Sensoren aktiviert.
    Ich habe festgestellt, daß ich mich fast eine Meile von der Puppe
entfernen und sie noch immer nach meinen Vorstellungen lenken kann. Das ist
ganz einfach, wenn man etwas von Kybernetik versteht. Jede Bewegung, die ich
mache - vollzieht der Roboter nach. Selbst sprechen kann er! Allerdings wird
das eine vorher aufgenommene Tonbandnachricht sein.«
    Juanita fiel plötzlich etwas auf. »Sie können die Puppe steuern,
das leuchtet mir ein, wenn ich auch die Zusammenhange nicht klar erkenne. Aber
ich begreife nicht, wie Sie gestern wissen konnten, daß ich mich in diesem
Zimmer aufhielt, und...«
    Estrello lächelte wieder, aber er ging nicht auf die Bemerkung
ein. »Erst noch etwas anderes, Senorita. Dann werde ich auch das erklären,
damit Sie wieder beruhigt schlafen können...«
    Woher wußte er, daß sie unruhig geschlafen hatte?
    Je länger sie sich in Estrellos Nähe aufhielt, desto unheimlicher
kam ihr dieser Mann vor.
    »Sehen Sie sich das an, Senorita«, sagte er mit geheimnisvoller
Stimme. Er näherte sich dem Gestell, das aussah wie ein mit einem schwarzen
Tuch verhangenes Tor. Unmittelbar hinter dem Gestell erkannte Juanita die
Umrisse einer großen Truhe.
    Estrello näherte sich dem Vorhang, teilte ihn und blieb unter dem
torbogenähnlichen Gestell stehen.
    Juanita kannte dieses Utensil aus den Vorführungen des Magiers.
Sie hatte eine gesehen.
    Die Partnerin Estrellos, die wunderschöne Anja, stand bei dieser
Vorführung auf der obersten Stufe unterhalb des Bogens. Hinter ihr eine
schwarze Wand, nichts weiter. Dann läßt Anja den seidenen Vorhang vor sich
herabfallen. Deutlich erkennbar zeichnen sich im Scheinwerferlicht der Bühne
die vollendeten Körperumrisse der Frau hinter dem Stoff ab. Und dann greift
Estrello zu einem der langen und spitzen Degen, die er auf einem Tablett vor
sich liegen hat. Es sind insgesamt zehn. Und jeden einzelnen stößt er durch den
schwarzen Stoff, daß man das Gewebe reißen hört und in schemenhaften Umrissen
erkennt man, daß die Spitzen der Degen sich in den Körper Anjas bohren.
    In diesen Sekundenbruchteilen stand vor dem geistigen Auge Juanitas das Bild dieser Szene.
    Die Südamerikanerin fühlte Angst in sich aufsteigen, als sie
Estrello auf der Stufe stehen sah, der wie ein Herr und Meister auf sie herabblickte
und ihr zunickte.
    »Nun kommen Sie schon! Ich bin bei bester Laune, Senorita! Sie
haben die Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Lassen Sie sich
das nicht entgehen! Ein zweitesmal bin ich nicht so bereitwillig!«
    Wie unter einem inneren Zwang näherte sich Juanita der untersten
Stufe des Gestells, begriff selbst nicht, ob sie es aus freiem Willen tat oder
ob Estrello hypnotischen Einfluß auf sie ausübte.
    Ein einfacher Trick, wie Sie gleich sehen werden. Er gehört aber
mit zu meinen wirkungsvollsten!«
    Der Zauberer kicherte, und seine breiten, buschigen Brauen über
den stechenden Augen hoben sich. »Jedermann sieht, wie Anja durchbohrt wird und
doch tritt sie wenige Minuten nach den tödlichen Stichen unversehrt und
lächelnd hinter dem Vorhang heraus, bedankt sich beim Publikum für den
begeisterten Applaus. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wie das geht! Und dann wird
Ihre Neugierde hoffentlich ein für allemal befriedigt sein!«
    Diese Worte klangen keineswegs mehr so freundlich wie die anderen,
welche Estrello die ganze Zeit über gesprochen hatte. Juanita hätte gewarnt
sein sollen. Aber sie wollte sich diese Blöße nicht geben. Sie sagte sich, daß
ihr hier nichts geschehen konnte. Jedermann unten wußte

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