Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0121 - Asmodinas Höllenschlange

0121 - Asmodinas Höllenschlange

Titel: 0121 - Asmodinas Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschehen, weiter.
    Zielsicher bog sie dann in einen Quergang ein, der vor einer grauen Mauer endete.
    Dort blieb sie stehen.
    In diesem Gang befanden sich die Keller der Mieter. Und einer war besonders groß, der letzte in der Reihe. Ihn wollte keiner so recht haben, weil durch die Querwand dicke Heizungsrohre liefen und der Keller deshalb immer warm war.
    Für Jerry Falmer jedoch war er bestens geeignet. Seine Schlangen brauchten die Wärme.
    Bei seinem Einzug vor drei Wochen hatte er auch die Kellertür auswechseln lassen. Sie bestand jetzt aus dickem, metallverstärktem Holz und war so gut wie einbruchssicher, denn niemand sollte hinter das Geheimnis des Jerry Falmer kommen.
    Asmodina klopfte.
    Dreimal…
    Dann wurde geöffnet.
    Die Teufelstochter hatte sich Jerry Falmer schon einmal gezeigt, deshalb war der Mann von ihrem Auftauchen gar nicht mal überrascht.
    »Komm rein«, sagte er. Asmodina betrat eine feuchte, stickige Höhle, in der sofort das künstliche Licht auffiel, das die zahlreichen Terrarien bestrahlte.
    In den Gefäßen wimmelte es von Schlangen. Sie krochen übereinander, bildeten Knäuel und Knoten, glitten an den Wänden hoch, rutschten wieder ab oder lagen nur einfach träge da und lauerten auf Beute. Am Boden standen zahlreiche Kartons. Ihre Deckel waren mit Luftlöchern versehen. Die Kartons selbst bewegten sich hin und her, als würden unsichtbare Hände sie schieben. Und man hörte aus ihnen Fiepen, Quietschen und trippelnde Schritte.
    In den Kartons wurden die Opfer aufbewahrt. Mäuse und Ratten.
    Schweigend schaute Asmodina sich um. Dann nickte sie. »Du hast es dir hier gut eingerichtet, Jerry Falmer«, lobte sie, und der Schlangen-Fan bekam vor Aufregung einen hochroten Kopf. Er war stolz über dieses Lob, er war überhaupt stolz, daß sich die Teufelstochter mit ihm, einem unbedeutenden Mann, abgab.
    Er fiel wirklich nicht auf. Die heiße Sonne Pakistans hatte seine Haut nicht gebräunt, sondern gerötet. Sein blondes Haar war noch fahler geworden, und mit den eingefallenen Wangen und den tief in den Höhlen liegenden Augen sah er aus wie ein kranker Mann.
    Vielleicht war er auch krank, auf jeden Fall bekam er regelmäßig seine Malaria-Anfälle. Doch er war auch besessen. Besessen von einer Idee.
    Er wollte die Höllenschlange haben!
    Dieses sagenhafte Tier, das durch die Legenden der Völker geisterte und nicht auszurotten war.
    Die Höllenschlange!
    Es mußte sie geben. Asmodina hatte ihm versprochen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen.
    Die Teufelstochter schritt durch den Keller. Sie passierte die Terrarien, schaute mal hier hinein, dann in das nächste und hob von einem dritten einen Teil des Deckels ab.
    Augenblicklich richteten sich vier Schlangen aus dem warmen Sand auf. Es waren Klapperschlangen. Am Rasseln deutlich zu erkennen.
    »Vorsicht, nicht!« krächzte Jerry Falmer, dann jedoch fiel ihm ein, wer da stand, und er sagte nichts.
    Asmodina senkte ihre Hand in das Terrarium.
    Zwei Schlangen stießen blitzschnell zu, hackten ihre Zähne in die wieder normal gewordene Hand, und Asmodina zog sie lachend zurück. Ihr war nichts geschehen.
    Falmer atmete auf.
    »Du siehst, sie tun mir nichts«, sagte die Teufelstochter. »Auch wenn sie mich beißen, was soll es?« Sie hob die runden Schultern und schaute sich wieder um.
    »Hat jemand etwas gemerkt?«
    »Nein, nichts ist aufgefallen.«
    Asmodina nickte. »Das ist ausgezeichnet. Du hast gute Arbeit geleistet, Jerry Falmer.«
    »Aber nur mit deiner Hilfe.«
    »Das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, daß dir deine Tierchen gehorchen. Das tun sie doch – oder?«
    »Natürlich.«
    »Und Sinclair ist da?«
    »Ich glaube. Heute habe ich nur den Chinesen gesehen. Er kam mit Blumen und einem Geschenk.«
    »Dann werden sie was feiern. Du weißt nicht, was?«
    »Nein.«
    »Trotzdem gut.« Asmodina lächelte. »Wenn sie feiern, trinken sie auch. Höchstwahrscheinlich Alkohol. Und dieses Zeug lähmt die Reaktionsfähigkeit, die Schlangen werden leichtes Spiel haben.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wie läßt du sie raus?«
    »Durch die Luftschächte der Klimaanlagen. Ich werde sie aber auch in den Gang legen.«
    »Das ist gut.«
    »Und wann kann ich die Höllenschlange sehen?« erkundigte sich Jerry Falmer mit hechelnder Stimme.
    »Hast du sie überhaupt schon mal gesehen?« fragte Asmodina spöttisch.
    »Nur auf alten Bildern. Sie ist groß, nicht wahr?«
    »Riesig, mein Freund. Unheimlich groß sogar. Sie erreicht die Höhe dieses

Weitere Kostenlose Bücher