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0121 - Das Erbe der Echsen

Titel: 0121 - Das Erbe der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geweilt. Normalerweise dauert der Abmagerungsprozeß nicht sehr lange, aber dir fehlt die natürliche Bewegung. Du willst schnell dünner werden?” „Möglichst schnell”, erklärte Gucky, aber er wußte nicht, wie der Robot ihm dabei helfen sollte. „Wenn meine Freunde mich so sehen, lachen sie sich tot.” Der Robot verriet keinerlei Belustigung. „Willst du, daß ich dir helfe?” Gucky sah die Lichtreflexe auf dem Bildschirm an.
    „Kannst du das? Ich meine ... ohne Schaden für mich?” „Folge dem Übersetzer, er wird dich führen”, lautete die einfache Antwort.
    „Und - fürchte dich nicht.” Gucky fürchtete sich nicht. Wenn es eine bessere Methode gab, das überflüssige Fett loszuwerden, war er zufrieden. Marschieren war nie seine Stärke gewesen. Schon gar nicht in einem Schiff. Er folgte dem kleinen Roboter in das Heck des Schiffes, wo sich - bisher unentdeckt - ein kleiner Raum befand, der an ein Bad erinnerte. In der Decke waren winzige Öffnungen wie bei einer Brause. Der Boden bestand aus einem Grill. Was darunter war, konnte Gucky nicht entdecken. Zwei Sekunden später stand er in einem lauwarmen Luftstrom. „In einer Stunde”, sagte Rabotax, „hast du deine ursprüngliche Form zurück.” Ungehindert passierte das Ernteschiff die Sperrforts der interstellaren Festung Arkon. Die mächtigen Automatgeschütze und ihre Kommandanten blieben passiv, denn Atlan hatte dafür gesorgt, daß sie das Ernteschiff als Freund betrachteten und ihm keine Hindernisse in den Weg legten. Rabotax selbst bemerkte sofort, daß er in ein bewohntes System einflog, aber das kümmerte ihn wenig. Der Scout mußte jenen zweiten Planeten für geeignet befunden haben, sonst hätte das Saatschiff seine Tätigkeit nicht ausgeführt, und er, Rabotax, wäre nicht hierher beordert worden.
    Die SIRIUS folgte in nur geringem Abstand. Wie gebannt beobachtete Rhodan jede Bewegung des vor ihm fliegenden Kolosses. Betty saß neben ihm. Auf ihrer Stirn zeigten sich Falten, die zwar keine direkte Besorgnis, aber doch Unruhe verrieten. „Gucky verhält sich recht merkwürdig”, sprach sie ihre Bedenken schließlich aus. „Er schirmt seine Gedanken plötzlich ab, was er doch vorher nicht getan hat. Es ist, als wolle er uns etwas verheimlichen.” Rhodan nahm den Blick nicht vom Bildschirm. „Was sollte er uns verheimlichen, Betty?” Er schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich geschieht es instinktiv und ohne besondere Absicht.” Betty war anderer Meinung, aber sie zog es vor zu schweigen. In sicherem Abstand stoppte die SIRIUS die Fahrt. Die Lage auf Arkon II, hatte Rhodan von Atlan erfahren, war nicht ernst, aber in höchstem Grad unangenehm zu nennen. Die arkonidischen Verwaltungsbeamten, ohnehin meist degeneriert und phlegmatisch, waren durch die zusätzliche Verfettung noch unbeweglicher geworden. Das galt sowohl in körperlicher wie auch in geistiger Hinsicht. Das Ausbleiben jeglicher Anordnungen von Arkon Ioder III führte dazu, daß alle auf Arkon II stationierten Arkoniden eine Art Urlaub antraten und das faule Leben genossen.
    Sie ahnten nichts von der realen Gefahr, die ihnen durch die Verbreitung des Speckmooses und der ausgestoßenen Sporen entstand. Sie registrierten nur, daß ihnen ein gütiges Schicksal nun auch noch die Arbeit des Essens abnahm. Jede Verbindung zu den anderen Planeten des Imperiums war unterbrochen und der Handel lahmgelegt worden. Dieser Handel aber betraf nicht nur Arkon II, sondern das gesamte Imperium. Wenn die Zentrale ausfiel, geriet das gewaltige Sternenreich an den Rand des Abgrundes. Das Ernteschiff und sein Kommandant kamen in diesem Augenblick als Retter, aber instinktiv wurden sie von allen Beteiligten für das vorhandene Mißgeschick mitverantwortlich gemacht. Mißtrauisch wurde der Einflug des Roboters von allen Kommandostellen Arkons aus beobachtet und genau kontrolliert.
    Gefechtsalarm bestand allerdings nicht, weil die gefährlichste Waffe des Ernteschiffes - das Narkosegeschütz - lahmgelegt worden war. Die sporengeschwängerte Atmosphäre von Arkon II teilte sich pfeifend, als das Ernteschiff in sie eindrang, ohne die Geschwindigkeit merklich herabzusetzen. Erst als es den Planeten dreimal umrundet hatte, bremste es ab. Gleichzeitig begannen die Saugfelder zu flimmern und die Sporen einzusammeln. Rhodan atmete auf. „Ich glaube”, sagte er langsam, „wir haben es geschafft.” Bully nickte und ließ den Bildschirm nicht aus den Augen. „Ich glaube es auch. Für die

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