0121 - Das Erbe der Echsen
sein.
Er grübelte unaufhörlich vor sich hin und hörte kaum zu. Nur als die Rede noch einmal kurz auf die Entfettungsdusche kam, horchte er auf. In sein Gesicht kam der Ausdruck gespannter Aufmerksamkeit. Kurz vor der Landung der SIRIUS schien er sich zu einem Entschluß durchgerungen zu haben. „Was ... äh... wird mit dem Ernteschiff geschehen, wenn es seine Aufgabe beendet hat?” Rhodan betrachtete seinen Freund sinnend. „Es hat Order für den galaktischen Rand. Dort wird es warten, bis wir es benötigen. Du weißt, die Sporen des Speckmooses können überall eingeschleppt worden sein.” „Die Randsterne ... hm.” „Warum?” „Kann ich... äh... die Position erfahren?” „Nochmals, Bully: Warum?” Bully wurde verlegen. Er sah Rhodan bittend an und deutete mit den Augen in Richtung Gucky, der mit unterschlagenen Beinen auf der Couch hockte und an einer Mohre knabberte. „Ach... nur so”, quetschte Bully hervor, aber er hatte vergessen, daß Gucky sich keinen seiner Gedanken entgehen ließ. „Mann, Dicker!” quietschte der Mausbiber plötzlich und begann schrill zu lachen. Er ließ den Rest der Mohrrübe fallen und klatschte begeistert in die Hände. „Bully will Rabotax aufsuchen und ihn bitten, den Bauch zu amputieren. Die Dusche! Hihi, die Dusche hat es ihm angetan!” „Gucky!” Bullys Stimme klang empört, aber zugleich auch flehend. Gucky hörte auf zu lachen. Er rutschte von der Couch, kam zu Bully und nahm seine Hand.
Langsam schüttelte er den Kopf. „Tut mir leid, Bully. Aber die Dusche wirkt nur bei Verfettung durch die Sporen. Sie reduziert das Körpergewicht nur auf normal zurück. Für dich bedeutet Rabotax also keine Hilfe. Aber es gibt ein anderes Mittel für dich.” „Ja?” Bully legte alle Hoffnung in dieses eine Wort. Er beugte sich zu Gucky herab, der ernsthaft riet: „Ja, gibt es. Hungern und mehr Bewegung!” Bully machte ein Gesicht, als habe ihm jemand einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf gegossen. Aber Gucky war nicht so hartherzig in seiner Rache für die geplante Schadenfreude seines Freundes. Er bewies, daß er verzeihen konnte. „Übrigens, Bully - warum willst du abnehmen? Hat denn jemand behauptet, du wärest dick? Ich? Ach, das war nur Spaß.
Du hast überhaupt keinen Bauch. Und ich bin überzeugt, in Terrania werden sich auch alle Mädchen nach dir umdrehen - wenn du nur ein freundlicheres Gesicht machen würdest. Ganz bestimmt würden sie das.” Bully konnte wieder lächeln. „Meinst du das ehrlich, Kleiner?” Gucky nickte überzeugt. Er watschelte zur Couch zurück und blinzelte Rhodan vertraulich zu. Mit einem Satz war er wieder auf seinem gewohnten Platz. „Aber sicher nieine ich es ehrlich, Dicker.” Bully überlegte ganze drei Sekunden, dann beteiligte er sich an dem fröhlichen Gelächter, das durch seinen schnellen Entschluß nicht mehr auf seine Kosten ging.
ENDE
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