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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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er mich scharf an und fragte:
    »Sie haben doch daraus schon Ihre Folgerungen gezogen? Lassen Sie sich nicht jedes Wort einzeln abkaufen, Phil.«
    »Entschuldigung, Chef. Ich habe eine Theorie aufgestellt. Nehmen wir mal an, Bill Rightword gehörte zu einer Bande.«
    »Das gehörte er sogar bestimmt. Kein Mensch kann Falschgeld in solchen Mengen allein herstellen und vertreiben.«
    »Eben. Also Rightword gehörte zu einer Bande, die falsche Ein-Dollar-Noten herstellte und vertreiben wollte. Aus irgendeinem Grunde mußte er mit einem Brief vom Hehler Morton zu Jan Joho, dem Chef einer anderen Bande. Wir wissen nicht, was in dem Brief stand, aber wir wissen, daß Joho Rightword nach der Lektüre dieses Briefes erschoß. Dabei fand man dann im Kofferraum von Rightwords Wagen drei Koffer mit Falschgeld, die Joho als willkommene Beute ansah.«
    »Soweit die Tatsachen«, meinte Mister High. »So war es, das wissen wir ja. Jetzt bin ich auf Ihre Theorie gespannt.«
    »Rauschgift und Falschgeld gehen oft zusammen«, sagte ich unsere alte Berufserfahrung.
    »Zweifellos, das ist durch viele Fälle aus der Praxis belegt. - Moment! Wollen Sie sagen, daß die Hudson-Leiche wahrscheinlich von derselben Bande kam, der auch Rightword angehörte?«
    »Es wäre doch möglich?«
    »Aber natürlich, Phil! Gerade weil Rauschgift und Falschgeld oft Zusammengehen, besteht diese Möglichkeit durchaus. Das läßt ja die ganze Sache in einem völlig neuen Licht erscheinen. Wir müssen uns sofort darauf konzentrieren, diese Bande zu finden. Vielleicht war Jerry ihr durch irgend etwas auf die Spur gekommen!«
    »Das dachte ich auch, Chef.«
    Mister High lehnte sich an seinem Schreibtisch zurück. Er schloß die Augen und schien nachzudenken.
    Plötzlich beugte er sich vor:
    »Ich wußte, Phil, daß Sie mit Ihrem rasenden Eifer, Jerry zu finden, auf die richtige Spur geraten würden. Sie sind so lange G-man, daß Sie den berühmten sechsten Sinn entwickelt haben. Man findet das ja in federn Beruf, daß die erfahrenen Hasen manchmal eine richtige Lösung richtig wittern, ohne daß sie begründen können, woher sie ihre Ahnung haben. Phil, ich gratuliere Ihnen! Wir haben die entscheidende Spur, davon bin ich fest überzeugt. Bisher wurden wir von zu vielen Kleinigkeiten abgelenkt. Jetzt haben wir einen Punkt, auf den wir unsere Arbeit konzentrieren können.«
    »Wie stellen Sie sich das im einzelnen vor, Chef?«
    »Wir wissen, wo Rightword gewohnt hat. Morgen früh werde ich zwanzig G-men losschicken. Sie haben in Rightwords Wohngegend die Augen und die Ohren offenzuhalten. Wo ging Rightword oft hin, mit wem traf er sich und so weiter. Von Rightword aus werden wir auf die Bande stoßen. Das ist reine Routinearbeit.«
    Damit hatte er recht. Solange sich Menschen noch nicht unsichtbar machen können, so lange werden sie von anderen gesehen. Auch wenn es Mitglieder einer Bande sind. Ein paar Hinweise, Be-Schreibungen und ähnliches von Rightwords Nachbarn, ein bißchen Blättern in unseren Archiven, vielleicht auch ein paar Fragen an unsere FBI-Spitzel - und wir würden der Gang auf die Spur kommen, früher oder später.
    »Jetzt brauchen wir uns auch nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, woher Marry Crossway ihre Marihuana-Zigaretten bekam«, sagte der Chef.
    Ich fuhr hoch:
    »Wieso? War sie denn süchtig?«
    »Ja. Der ärztliche Befund kam heute nachmittag, während Sie in Yonkers waren,. Phil. Marry Crossway rauchte seit mindesens zwei Monaten Marihuana-Zigaretten. Wir haben in ihrem Zimmer übrigens noch vierzehn dieser Zigaretten gefunden. Ich werde ein paar aus diesem Kästchen zum Vergleich in unser Labor schicken. Ich möchte jetzt schon wetten, daß sie von genau der gleichen Art sind wie diese, die Sie von der Hudson-Leiche mitbrachten.«
    »Seit etwa zwei Monaten«, murmelte ich. »Das ist ungefähr die Zeit, seit der sie Bill Rightword kannte!«
    »Na also!« rief Mister High aus.
    »Auf einmal sieht man überall klarer. Rightword dürfte ihr die Zigaretten geliefert haben! Vielleicht hat er sie sogar süchtig gemacht. Gleichzeitig machte Rightwords Bande auch das Falschgeldgeschäft. Wissen Sie, was der Kerl, der Marry Crossway umbrachte, für Joho von der Crossway erfragen sollte?«
    »Keine Ahnung, Chef. Ich kenne ja das Ergebnis seiner Vernehmung noch nicht.«
    »Er sollte von ihr herauskriegen, welche Bande es war, zu der Rightword gehört! Das wollte Joho um jeden Preis wissen!«
    Ich rieb mir über mein unrasiertes Kinn. Die

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