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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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läuft die Bundesstraße 9 entlang. Die Burschen hatten Boote an der Landzunge versteckt, fuhren von dort zum Dampfer, trugen auf dem Rückweg ihre Ware quer über die Landzunge, stiegen in andere Boote und durchquerten die schmale Bucht. Sie kannten die Sümpfe wie ihre Westentaschen und brauchten an der Küste das Zeug nur noch einmal ein bis zwei Meilen zu tragen, um auf die wartenden Wagen an der Bundesstraße 9 zu stoßen.«
    »Gar nicht übel gemacht.«
    »Bestimmt nicht. Aber sie flogen trotzdem auf. Irgendein passionierter Jäger beobachtete das Ganze zweimal nachts, dann verständigte er die Polizei,’die legte sich sechs Wochen lang Nacht für Nacht auf die Lauer, und dann kamen die Burschen wieder. Die ganze Bande wurde gestellt und verhaftet. Ackermann gehörte zu den Leuten, die mit den Wagen zu warten hatten. Na, jedenfalls ist mit diesem Spuk gründlich aufgeräumt worden.«
    »Gebt euch keinen Illusionen hin«, sagte ich. »Die Geschichte blüht bereits wieder. Wir haben Ackermann als Leiche aus dem Hudson gefischt. Aber er hatte ein Päckchen bei sich, in dem Marihuana-Zigaretten lagen.«
    »Was? Das müssen Sie sofort dem Chef melden!«
    »Keine Bange, das tue ich sowieso. Vielen Dank, Kollege. Lassen Sie von unserer Lichtbildstelle Ackermanns Foto knipsen und Abzüge nach Yonkers schicken. Zu Händen Detektiv Captain Adree, Mordkommission.«
    »Geht in Ordnung, Decker.«
    »Nochmals vielen Dank.«
    Ich legte den Hörer auf. Adree und Parker sahen mich gespannt an. Ich grinste:
    »Nummer eins, Adree: der Tote heißt Fred Ackermann.«
    »Sind sie dessen sicher?«
    »Ziemlich. Wir haben eine Karte von einem Mann, der keinen linken Ringfinger hat und zwei Jahre wegen einer Marihuana-Geschichte saß. So häufig sind nun die Leute ohne linken Ringfinger auch nicht gesät, daß man an einen Zufall glauben könnte.«
    »Nein, da haben Sie recht.«
    »Sie kriegen ein Bild von Ackermann, damit Sie Ihre Nachforschungen betreiben können. Im übrigen lassen Sie mich bitte wissen, wenn Sie etwas herausfinden. Die Marihuana-Zigaretten muß ich mitnehmen, Rauschgift ist ja FBI-Sache. Sollte ich etwas herauskriegen, rufe ich Sie an. Okay?«
    »Selbstverständlich, Decker. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit. Ihr G-men habt doch ganz andere Möglichkeiten, als wir kleine Leuchten.«
    Ich nickte ernst:
    »Das haben wir, Adree. Und daß sämtliche Instrumente gespielt werden, die dem FBI zur Verfügung stehen, darauf könnt ihr euch verlassen. So long, Kollegen.«
    Ich nahm die Marihuana-Zigaretten und setzte mich in meinen Dienstwagen. Zehn Minuten später war ich bereits auf der Bundesstraße 9, die nach New York und dann hinüber nach New Jersey und nach Süden zur Küste führt…
    ***
    Hier war eine Spur, die mir verheißungsvoll vorkam, vielversprechender als alles, was wir in dieser verwickelten Geschichte mit Jerrys Verschwinden bisher zusammengetragen hatten.
    Gewiß, wir suchten den Bandenchef Joho, weil er Bill Rightword erschossen hatte. Aber Johos Bande hatten wir ausgehoben, und dabei festgestellt, daß sie mit den gefälschten Ein-Dollar-Noten nicht viel zu tun gehabt hatte. Bill Rithword hatte nicht zu Johos Bande gehört, aber er hatte die drei Koffer mit dem Falschgeld in seinem Wagen gehabt.
    Rithword mußte zu einer anderen Bande gehören. Und diese Bande mußte das Falschgeld hergestellt haben. Diese Bande galt es zu finden. Ich war überzeugt, daß wir mit ihr auch Jerry finden würden.
    Falschgeld und Rauschgift gehen oft zusammen, das ist eine alte Erfahrung auf der ganzen Welt. Warum sollte der Mann, den wir aus dem Hudson gefischt hatten, nicht zu der gleichen Bande wie Bill Rightword gehören? Warum sollte diese Bande nicht etwas tun, was viele Banden schon getan haben: nämlich Rauschgift und Falschgeld vertreiben?
    Hier war die Spur, der man nachgehen mußte. Diese Bande mußte gefunden werden. Mit allen Mitteln.
    Ich ging sofort nach meiner Rückkehr ins Distriktgebäude zu Mister High.
    Obgleich es inzwischen wieder einmal Abend geworden war, saß der Chef noch immer an seinem Schreibtisch.
    »Na, Phil«, sagte er mit einer Stimme, der man seine Übermüdung anhprte, »was haben Sie herausgefunden?«
    Ich stellte ihm die Zigaretten auf den Schreibtisch. Er warf nur einen kurzen Blick in das Kästchen und sagte sofort:
    »Marihuana?«
    »Ja«.
    »Wo haben Sie es her?«
    »Von der Leiche, die ich gestern aus dem Hudson fischte.«
    Mister High betrachtete nachdenklich das Kästchen. Dann sah

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