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0126 - Die Schatten greifen an

Titel: 0126 - Die Schatten greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schritte bis zur nächsten, weitgeöffneten Schleuse und betrat den dahinterliegenden Hangar. Er war leer.
    Das war nicht weiter verwunderlich. Die Spezialkommandos hatten mit den Booten die CÄSAR verlassen und die Robotschiffe besetzt. Alles schien planmäßig verlaufen zu sein. Er aber, Gork, war geflohen.
    Zum erstenmal kam ihm der Gedanke, daß er nur vor einem Phantom geflohen sein könnte. Der Gedanke war einerseits erleichternd, aber in seiner endgültigen Konsequenz höchst unangenehm. Man würde eine Erklärung von ihm verlangen.
    War vielleicht das Verschwinden von Leutnant Germa und der Gazelle keine Erklärung? Oder das Schleusentor des großen Robotschiffes?
    Wo war überhaupt das in jedem Hangar übliche Personal?
    Gork sah sich um. Er war allein. Niemand war zu sehen. Einige der Türen, die zu den Korridoren führten, waren weit geöffnet. Die Luft aus den Druckausgleichskammern mußte entwichen sein. Das war völlig unvorschriftsmäßig und nicht zu erklären.
    Er gab sich einen Ruck und wählte die erstbeste Tür, schloß sie hinter sich und schaltete die Luftzufuhr ein. Erst als der Druck ausgeglichen war, nahm er seinen Raumhelm ab. Zwar besaß er nun keine Waffe mehr, aber er konnte sich nicht vorstellen, wozu er eine benötigen würde. Noch ahnte er ja nicht, was geschehen war.
    Draußen auf dem Hauptkorridor fand er die ersten Bewußtlosen.
    Es waren Männer vom Hangar, die der Alarm von ihrem gewohnten Platz abberufen haben mußte, denn sie hatten sogar vergessen, die Schleusentore zu schließen. Einige hatten ihre Raumanzüge nur halb übergestreift, ehe die Bewußtlosigkeit sie überraschte.
    Sergeant Gork sog prüfend die Luft ein, aber er roch nichts Verdächtiges. Waren die Leute durch Gas betäubt worden?
    Er beugte sich zwei- oder dreimal hinab, um die Besinnungslosen zu untersuchen, aber dann gab er es auf. Es waren zu viele von ihnen, und helfen konnte er ihnen jetzt auch nicht. Bald wurde ihm klar, daß niemand an Bord der CÄSAR noch einsatzbereit war. Alle waren bewußtlos oder wie man den Zustand auch nennen mochte, der die Männer atmen und offenen Auges ins Leere schauen ließ. Ihre Glieder waren steif und unbeweglich.
    Andere wieder begannen, sich zu rühren, schienen aber nicht zu hören, wenn man mit ihnen sprach.
    Sergeant Gork machte sich Vorwürfe wegen seiner übereilten Flucht aus dem Robotschiff.
    Er mußte zu Oberst Sukril, zum Kommandanten! Er mußte in die Zentrale!
    Durch die Gänge, Korridore und Lifte fand er seinen Weg, aber es dauerte lange Minuten, bis er endlich vor der Tür zum Allerheiligsten stand. Das Betreten dieses Raumes, wußte er, war verboten. Nur der Kommandant selbst konnte das Verbot aufheben.
    Aber - war denn Sukril noch Kommandant der CÄSAR ...?
    Sergeant Gork preßte seine flache Hand gegen das Wärmeschloß.
    Die Tür glitt seitlich in die Wandung. Der Weg war frei. Als er eintrat, sah er einige Gestalten scheinbar leblos am Boden liegen.
    Zwei Offiziere saßen zusammengesunken vor den Kontrollen.
    Drüben am Kartentisch bewegte sich etwas. Der Captain, der davor saß, hob langsam den Kopf. Mit leeren Blicken starrte der Offizier auf die Kontrollen. Müde bewegten sich seine Hände.
    Dann drehte er sich um und sah Gork an. Seine Lippen bewegten sich mühsam, und zögernd kamen die Worte: „Kurs BJ-97-UK... Schutzschirme aufbauen ... Fahrt aufnehmen ..."
    Gork biß die Zähne zusammen. Er ahnte mehr als er wußte, daß er nicht einem wirklichen Menschen gegenüberstand. Das dort am Kartentisch war Captain Henderson, wenigstens sah er so aus.
    Aber er konnte es nicht sein. Schon allein die Augen...! Sie blickten ins Leere, eine Winzigkeit an denen Gorks vorbei. Und sie selbst waren auch leer, ohne einen Funken Gefühl und Leben. Es waren die Augen eines Geisteskranken.
    Gork schaltete blitzschnell, genauso schnell wie in der sich schließenden Schleuse des Robotschiffes. Er nahm Haltung an und salutierte.
    „Jawohl, Sir. Fahrt aufnehmen! Soll ich den Kommandanten wecken?"
    Er bekam keine Antwort, aber Oberst Sukril begann sich zu bewegen. Seine rechte Hand ergriff die noch am gleichen Fleck ruhende Pistole und schob sie in den Halfter am Gürtel zurück. Er richtete sich auf. Seine Augen waren genauso leer und tot wie die Hendersons.
    Ohne auf Gork zu achten, kümmerte er sich um die Kontrollen und bereitete den - von wem? - befohlenen Start vor. Doch wohl nicht von Captain Henderson befohlen?
    Sergeant Gork begann, die ganze Wahrheit zu

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