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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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menschlichen Kehle…
    Leonardo lachte noch, als die Sonne unterging…
    ***
    Sie materialisierten mitten in der Nacht.
    Bill Fleming fuhr zusammen. Fast unhörbar drang das Summen des Alarms an sein feines Gehör. Gerade laut genug eingestellt, um ihn aus seinem leichten Schlaf zu reißen.
    Mit jähem Ruck setzte er sich auf dem Bett auf, schüttelte die Müdigkeit ab wie ein nasser Hund die Wassertropfen. Immer noch sang der leise Alarm.
    Der Historiker erhob sich, glitt fast geräuschlos in einen Trainingsanzug. Jemand befand sich im Château Montagne, war in diesen Augenblicken angekommen. Und niemand konnte sagen, auf welche Weise!
    Bill lächelte grimmig. Er hatte in der Etage, in der Zamorra und Nicole ihre Zimmer hatten, dünne Alarmdrähte aufgespannt. Er rechnete damit, daß jene unbekannte Macht, die den Professor und seine Sekretärin entführt hatte, nicht zum letzten Mal zugeschlagen hatte. Wer einmal auf unbekannte Weise Menschen entführt, tut dies auch ein zweites Mal, besonders, wenn der nächste, der sich im Schloß aufhält, zu der gleichen Kategorie Mensch gehört wie die zuerst entführten: zu den Dämonenjägern!
    Seine Planung hatte sich jetzt als berechtigt erwiesen. Jemand befand sich im Château, spukte herum und war an die Alarmdrähte geraten. Raffael Bois konnte es nicht sein; er wußte um die Anlage und war dabeigewesen, als Fleming die Drähte installiert hatte. Er konnte also nicht versehentlich hineingeraten und den Alarm auslösen.
    Also war oder waren die anderen aufgetaucht. Bill preßte die Lippen zusammen. Suchend sah er sich in seinem Zimmer um. Er verzichtete darauf, das Licht einzuschalten; der durch das offene Fenster dringende Mondschein genügte ihm, sich zu orientieren. Dann sogen sich seine Blicke an dem Dämonenbanner fest, das auf dem flachen Tisch lag.
    Er wußte nicht, ob es helfen würde, hoffte es aber. Mit einem schnellen Griff nahm er den Dämonenbanner an sich, zögerte einen Moment, überlegte, ob er nichts vergessen hatte, und trat hinaus auf den Korridor. Auch hier begleitete ihn das fahle Mondlicht, das durch die Fenster drang.
    Kurz sah Bill auf den Schloßhof hinaus. Er lag völlig ruhig da, in geisterhafter Stille. Nur in den Ohren des Historikers sang nach wie vor der Dämonen-Alarm.
    Zamorras Schlaf- und Arbeitsräume lagen eine Etage tiefer als die Gästezimmer. Bill erreichte die Treppe, glitt fast lautlos tiefer. Dann blieb er stehen, dicht an die Wand gepreßt, und lauschte.
    Tappende, schleichende Schritte. Jemand bewegte sich auf dem weichen Teppich des Korridors, jedoch nicht annähernd so lautlos wie der Historiker. Bills Hand krampfte sich um den Dämonenbanner. Er hielt die Luft an.
    Ein Schatten…
    Der Eindringling, der sich der Ecke näherte, hinter der Bill am Fuß der Treppe stand und nicht zu atmen wagte, besaß menschliche Konturen!
    Der Schatten verharrte. Er mußte zum Greifen nahe sein. Bill vernahm Atemzüge.
    Ein Mensch?
    Kein Meegh! Die hatte er aus der anderen Dimension noch in böser Erinnerung, aber Meeghs atmeten nicht hörbar. Sie waren wesenlose Schattenkreaturen, die sich von irgendwelchen kosmischen Strahlungen ernährten.
    Wie sollten auch Meeghs auf die Erde gelangen?
    Bills Muskeln spannten sich an. Der andere mußte ihn ebenfalls längst bemerkt haben, sonst hätte er sich nicht so lautlos angepirscht. Das Herz des Amerikaners pochte schneller und lauter.
    Mit einem jähen Ruck schnellte er sich schließlich um die Ecke, die Hand mit dem Dämonenbanner vorgestreckt. Er prallte gegen einen menschlichen Körper, während der Alarm noch lauter sang, doch immer noch fast lautlos. Jemand keuchte unterdrückt, weil ihm die Luft aus den Lungen gepreßt wurde. Bill umklammerte den Körper des anderen und stürzte mit ihm zu Boden. Ein heftiger Hieb traf seine Rippen, und er stöhnte unterdrückt auf. Der nächste Hieb war gegen seinen Kopf gezielt, kam heran und…
    Die Faust flog wieder herunter, öffnete sich. Der Lichtschein aus einem Korridorfenster fiel direkt auf ein markant geschnittenes Gesicht mit grauen Augen, die im Mondlicht seltsam blaß wirkten. Bill kannte das Gesicht.
    Sein Gegner hatte auch ihn erkannt.
    »Zamorra!« stieß der Amerikaner überrascht hervor. Seine Augen weiteten sich.
    »Bill, altes Haus«, schrie Zamorra, nicht weniger verblüfft. »Was machst du hier?«
    »Ich erschlage Schloßbesitzer, die nachts herumspuken«, gab Bill trocken zurück. »Wie kommst du hierher? Du warst verschwunden,

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