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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder vergaß.
    Doch diesmal war es anders. Frater spürte nichts von der Behandlung, der Hansen ihn unterzog. Es waren posthypnotische Anweisungen, die erst viel später wirksam werden würden.
    Später - wenn es zu spät war…
    ***
    Bill Fleming schüttelte den Kopf und drehte die Pistole in den Händen hin und her. »Wenn ich nicht genau wüßte, daß ich sie selbst leergeschossen habe, dann…« Er sprach nicht weiter und sah den alten Diener fragend an.
    Der gute Geist von Château Montagne hob hilflos die Schultern. »Ich sah die Waffe, hob sie auf und schoß, Monsieur Fleming«, erklärte er. »Mehr kann ich nicht dazu sagen. Nachgeladen habe ich sie nicht; ich wüßte auch nicht, wie dies zu bewerkstelligen ist, da ich nirgends ein Magazin erkennen kann.«
    »Eine Strahlwaffe«, sagte Manuela leise. Die Studentin auf Semesterferien-Trip durch die Welt legte ihre Hand auf die Pistole. »Ich dachte, das gäbe es nur in Science Fiction-Romanen und Filmen.«
    Bill hob die Schultern. »Ich entsinne mich, daß ich Zamorra einmal eine Laserpistole aus CIA-Beständen besorgt habe«, erklärte er. »Das ist noch gar nicht so lange her. Leider hat das Ding dann glorreich versagt, und wir haben es in den Müll geschmissen. [2] Warum soll es also solche Waffen nicht geben?«
    Das Mädchen schwieg und sah dorthin, wo Ulo, der Dämon, gestorben war. »Er hat mich einfach überlappt«, erklärte sie, »ich konnte nichts tun. Er war stärker als ich und kontrollierte mich vollkommen. Ich glaube, ich weiß nicht einmal ganz genau, was wirklich war. Ich habe nur die schemenhafte Erinnerung, daß ich dich töten wollte.«
    Bill verzog das Gesicht und holte tief Luft. Er legte die Waffe auf einen flachen Tisch. »Und wie hast du es geschafft, dich von ihm zu befreien? Ich dachte schon, jetzt ist es aus, weil du mir kräftemäßig überlegen warst, und da ging auf einmal das Geschrei los.« Er tastete nach dem Arm des Mädchens und ließ seine Finger leicht über ihren Bizeps gleiten.
    Sie trug ein T-Shirt. Knapp geschnitten spannte es sich über ihrem hübschen Busen und ließ die schlanken, sonnengebräunten Arme frei, die fast zu Todeszangen geworden wären.
    Die Studentin ließ sich die Berührung gefallen. »Ich weiß es nicht.« sagte sie leise. »Ich selbst konnte gar nichts tun, um mich von ihm zu befreien. Ich war abgedrängt, machtlos. Und dann spürte ich mit einem Mal sekundenlang…« Sie zögerte, sah zu Boden. Dann atmete sie tief durch und sah Bill wieder voll in die Augen.
    »Ich spürte eine andere Kraft. Nur für einen Augenblick. Und dann wich der Dämon aus mir zurück. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Bill Fleming hielt immer noch ihren Arm. Seine Finger übten einen leichten Druck aus. »Du hast also nichts dazu getan? Keine Eigeninitiative?« Forschend sah er sie an, beobachtete jede Regung in ihrem Gesicht.
    Verwundert wich sie einen Schritt zurück. »Sollte ich?« Sie fühlte sich verunsichert. »Ist das denn schlimm? Ich konnte doch gar nicht…«
    Da lachte Bill leise. »Mädchen, das war doch kein Vorwurf, nur möchte ich in dieser Beziehung Gewißheit haben, weil es doch hier keine dritte Macht gibt, die eingreifen konnte und - weil ich dich für latent para-begabt halte!«
    Aus großen Augen sah sie ihn an. »Latent para-begabt? Was willst du damit schon wieder ausdrücken?«
    Bill lachte immer noch.
    »Daß du über parapsychische Kräfte verfügst, es aber nicht weißt und sie diesmal unterbewußt zum Tragen gebracht hast!«
    »Nein«, flüsterte sie. »Das kann nicht sein. Ich… ich habe doch noch nie so etwas gespürt, ich…«
    Bill Fleming, der große Amerikaner, winkte ab. Er legte einen Arm um ihre Schulter.
    »Denk nicht weiter darüber nach, Sweety. Komm, wir nehmen einen Drink und versuchen uns zu entspannen. Raffael…«
    »Ja, Monsieur Fleming?«
    Monsieur Fleming nickte dem alten Diener bedeutungsvoll zu. Der gute Geist des Schlosses nickte zurück und verschwand.
    Immer noch den Arm wie beschirmend um Manuelas Schultern gelegt, ging der Historiker mit dem Mädchen über den weichen, flauschigen Teppich hinüber in einen anderen Raum.
    Ein Medium, dachte er. Ein Para-Talent… das muß Zamorra sehen…!
    Aber Zamorra war nach wie vor verschwunden, und niemand wußte, wohin!
    ***
    »Aaaaaahhh…«
    Der Schrei hallte über die Ebene, überstark und überlaut.
    Wer hatte geschrien?
    Zamorra begriff nicht, daß er es war, dem dieser entsetzliche Laut entflohen war. Etwas bäumte sich in

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