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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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stand ein Polizeifahrzeug neben der Telefonzelle. Zwei Cops kümmerten sich um den Toten.
    Ein dritter Cop sprach mit Bill Fleming. Der Mann war groß und - vermutlich vom vielen Biertrinken - aufgeschwemmt. Seine Nase war fleischig, der Bauch wölbte sich weit nach vorn.
    »Das ist Professor Zamorra«, erklärte Bill, als sein Freund näher kam.
    Der Cop tippte sich an die Mütze. »Professor. Mein Name ist Colin Fargo. Sergeant Colin Fargo. Ihr Freund hat mir den Sachverhalt inzwischen erklärt. Er war es auch, der uns verständigt hat. Warum sind Sie nicht mit ihm hiergeblieben, um auf unser Eintreffen zu warten?«
    Zamorra wies mit dem Daumen auf Yul Sturges. »Dieser Mann wurde ermordet…«
    Sergeant Fargo hob die rechte Augenbraue. »Wer behauptet das?«
    »Sind Sie nicht meiner Meinung?«
    »Keine Würgemale. Kein eingeschlagener Schädel. Kein Messer in der Brust. Keine Kugel im Leib. Es würde mich interessieren, wie Sie auf die Idee kommen, dieser Mann wäre ermordet worden.«
    Zamorra versuchte es erst gar nicht, den Sergeant aufzuklären. Wie es schien, hatte auch Bill nichts von dem grünen Licht erzählt, das sie gesehen hatten.
    »Fest steht, daß der Mann tot ist«, sagte Zamorra, denn daran war nicht zu rütteln.
    »Herzschlag. Das nehme ich an«, sagte Colin Fargo.
    »Okay. Sie sind der Cop«, meinte Zamorra schulterzuckend. »Ich jedenfalls dachte, der Mann wäre ermordet worden, und ich bildete mir ein, jemanden dort drüben in die schmale Gasse huschen zu sehen. Ich rannte sofort hinterher…«
    »Aber Sie konnten niemanden entdecken«, sagte Sergeant Colin Fargo zufrieden. »Wird wohl ein Spuk gewesen sein.«
    »Das wird es wohl«, erwiderte Zamorra verstimmt.
    Der Cop hielt sie fünfundvierzig Minuten lang auf. Sie mußten ihre Anschrift bekanntgeben, und Colin Fargo nahm ihnen das Versprechen ab, daß sie gleich am nächsten Morgen zur Polizeistation kommen würden, damit man da ein Protokoll aufnehmen könne.
    Dann durften sie weiterfahren.
    Mit einer fast einstündigen Verspätung trafen sie bei Ray Tashlin ein. Der Archäologe sagte lächelnd: »Ehrlich gesagt, allmählich fing ich an, die Hoffnung aufzugeben, daß Sie doch noch kommen würden.« Er drückte Zamorra fest die Hand. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Professor. Ich habe fast alles gelesen, was Sie publiziert haben. Es hat mich stark beeindruckt.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Zamorra. Er legte ab.
    Ray Tashlin führte die späten Besucher in den Living-room. Auf einem Chippendale-Tischchen stand eine Menge Flaschen. Die Hausbar. An den Wänden hingen Masken aus aller Herren Ländern. In Glasvitrinen waren wertvolle Funde aufbewahrt, die der Archäologe von seinen zahlreichen Reisen mitgebracht hatte.
    Bill Fleming erzählte, wodurch die Verspätung zustande gekommen war, während Tashlin die Drinks bereitete.
    Der Hausherr war ein Mann, der bei Frauen gut ankam. Er hatte eine schlanke Nase, sensible Augen und einen sehr männlichen Mund.
    Tashlin setzte die Flasche kurz ab. Kopfschüttelnd kommentierte er Bills Bericht. »Na, so was. Da sind Sie beide auf dem Weg zu einem geselligen Beisammensein und stolpern über eine Leiche.«
    »Tja, davor ist niemand gefeit«, erwiderte Bill.
    Ray Tashlin machte eine einladende Handbewegung. »Setzen Sie sich doch.«
    Bill Fleming und Zamorra nahmen Platz. Tashlin brachte die Drinks. Er gab jedem sein Glas und sagte: »Hier. Spülen Sie Ihre Aufregung damit hinunter. Und genieren Sie sich nicht, noch etwas zu verlangen, wenn’s Ihnen geschmeckt hat.«
    Sie tranken.
    Nach einer halben Stunde und zwei weiteren Drinks war das Erlebnis, das die beiden Freunde gehabt hatten, weitgehend in den Hintergrund gedrängt.
    Zamorra nahm lächelnd zur Kenntnis, daß Ray Tashlin tatsächlich nahezu alles verschlungen hatte, was von ihm abgedruckt worden war. Zu seiner Schande mußte der Professor gestehen, daß er nicht ein einziges Buch von Tashlin gelesen hatte.
    »Ich bitte Sie, das macht mir nichts aus«, sagte Ray Tashlin lächelnd. »Archäologie interessiert Sie eben nicht so wie mich die Parapsychologie. Ich bin sicher, daß ich, wenn ich nicht Archäologe geworden wäre, Ihr Wissensgebiet zu meiner Lebensaufgabe gemacht hätte.«
    Tashlin war ein angenehmer Unterhalter. Er war äußerst belesen und auf vielen Wissensgebieten sattelfest.
    Die Zeit verging wie im Flug. Tashlin erzählte von seiner letzten Reise. Er sprach von Madeira, jenem Archipel, der dem afrikanischen Kontinent

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