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0128 - Der Seelenwald

0128 - Der Seelenwald

Titel: 0128 - Der Seelenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Eisele
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sie durch das knöcheltiefe Gras. Sechs waren es. Sie schienen auf dem Rückzug von Peyspean zu sein.
    Und sie hatten Beute gemacht!
    Jetzt erst sah ich die übergroßen Klauenhände, die dort aus den Leibern wuchsen, wo normalerweise der Schlangenschädel hätte sitzen müssen!
    Riesige Hände, mit spitz zulaufenden Krallen.
    Und diese Hände hielten Menschen!
    Das Grauen schnürte mir die Kehle zu.
    Hinter mir fluchte Suko. Glenda Perkins wimmerte. Sie schien aus ihrer Trance aufgewacht.
    »Ich muß zu ihm… Ich bin ihm versprochen! Dem Seelenwald … ja, ihm bin ich versprochen! Niemand darf mich hindern, vor meinen Herrn zu treten …«
    »Suko!« Ich warf meinem Freund einen schnellen Blick zu.
    Er nickte und kümmerte sich um Glenda. »Miß Perkins, bitte…«, sagte er.
    Ich hörte nicht mehr hin. Auf jeden Fall schien es ihm zu gelingen, sie zu beruhigen. Ihr Gewimmer erstarb.
    Ich konzentrierte mich voll auf die Riesenschlangen.
    Sie hatten den Hubschrauber offenbar bemerkt. Noch schneller wanden sie sich davon. In nördliche Richtung.
    Dort flimmerte die Luft. Bodennebel waberten, obwohl die Sonne jetzt groß und rund am Himmel stand und ihre Strahlen energisch auf die Erde herunterschleuderte.
    Das paßte doch nicht!
    Mein Kreuz erwärmte sich.
    Ich ahnte, was das zu bedeuten hatte. Eine magische Barriere…
    Eine Tarnkappe, die irgend etwas Fürchterliches verbarg.
    Was?
    Plötzlich glaubte ich es zu wissen. Dort vorne lag der Seelenwald!
    Und das, was ich für Monsterschlangen gehalten hatte, waren gigantische Greifarme… Ähnlich denen eines Kraken!
    Der Yard-Pilot landete den Hubschrauber. Die Rotorblätter waren als wirbelnde Schemen auf dem Boden abgezeichnet. Nebelschleier wurden zerrissen und davongeschleudert.
    »Was wollen Sie bloß gegen dieses Ungeheuer unternehmen?«
    Ich gab dem Piloten keine Antwort. Dafür wies ich ihn an, Richtung Norden zu steuern. Und den Hubschrauber so dicht wie möglich über den Boden zu bringen.
    »Du kannst es mit den Bestien nicht aufnehmen, John!« ließ sich Suko vernehmen. »Du bist noch nicht wieder völlig fit! Denk an gestern abend…«
    »Ich muß den Mädchen da unten helfen, verdammt!« schnauzte ich. Meine guten Manieren wurden brüchig.
    »Tiefer geht es nicht!« schrie der Pilot.
    Ich riß die Seitentür auf. Eiskalt fauchte der Wind herein und zerzauste meine Haare.
    Der baumstammdicke Schlangenleib war direkt unter mir. Etwa 20 Yards entfernt ringelte er sich. Dort hielt er das Mädchen.
    Lange, braune Haare flatterten in dem kalten Wind. Schlaffe Arme wirbelten wie Windmühlenflügel.
    Mein Gott! Hoffentlich war das Girl noch nicht tot! Meine Zähne knirschten aufeinander.
    Der Yard-Mann bewies, daß er Fingerspitzengefühl hatte. Er beherrschte die Maschine total. Mit traumwandlerischer Sicherheit hielt er den Hubschrauber in der Schwebe.
    Ich warf Suko noch einen Blick zu. »Drück mir die Daumen und paß auf Glenda auf!«
    Dann sprang ich hinaus.
    »Viel Glück…«
    Der Wind und das Rumoren der Maschine zerrissen Sukos Worte.
    Hart kam ich auf dem Boden auf und federte in den Knien. Der glänzende Schlangenleib warf sich ringelnd und zuckend auf mich.
    Ich spurtete zur Seite. Jetzt feuerte ich.
    Mit einem dumpfen Klatschen schlugen zwei Kugeln in den monströsen Tentakel!
    Ich hatte gut gezielt!
    Die Kugeln durchschlugen den Tentakel wie Butter! Schwarzes Blut spritzte! Funken gleißten auf und wirbelten zu Boden.
    Die Tentakelspitze mit dem Girl fiel zu Boden. Zuckend und windend löste sich die Monsterhand auf!
    Flüchtig untersuchte ich das Mädchen. Viel Zeit blieb mir nicht!
    Die anderen Tentakel schossen heran, und sie wollten mir sicherlich nicht nur guten Tag sagen!
    Da spürte ich die Windböen!
    Ein riesiger Schatten senkte sich über mich!
    Der Hubschrauber!
    Suko stand in der Seitentür. »Beeil dich, John!« brüllte er so laut, daß er das Knattern übertönte.
    Ich verstand.
    Mit einem wilden Ruck stemmte ich das ohnmächtige Mädchen hoch.
    Suko hielt sich nur mit einer Hand fest. Der Hubschrauber kam noch tiefer. Der Wind riß mir fast die Haare vom Kopf.
    »Hast du sie?« brüllte ich hoch.
    »Ja!«
    »Okay!«
    Ich ließ das Mädchen los und stieß mich ab.
    Der Hubschrauber schoß förmlich in die Höhe. Unter mir brodelten die Tentakel des Seelenwalds! Es war die Hölle! Einige zuckten hoch, mir hinterher…
    Da warf ich mich vorwärts, in die Kanzel hinein.
    »Uff!« sagte der Pilot.
    »Das andere Mädchen!« Ich zeigte

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