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0128 - Die Hexe aus dem Fluß

0128 - Die Hexe aus dem Fluß

Titel: 0128 - Die Hexe aus dem Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und sah den Mann an. »Was ist schiefgegangen?« fragte sie, und das Fragen klang wie das Zischen einer Schlange. Ein kalter Schauer lief über den Rücken des Mannes. So hatte sie bisher noch nicht gesprochen. Es schien, als sammle sie Kräfte, als sei sie jetzt mächtig genug geworden, ohne ihn zu bestehen.
    »Dein Versuch!« gab er knurrend zurück. »Dein dilettantischer Versuch mit der Frau. Du nahmst ihr die Seele. Sie wurde ins Krankenhaus nach Verona gebracht. Ein Haufen Ärzte und Psychologen kümmert sich um sie. Über kurz oder lang werden sie festgestellt haben, was mit ihr geschehen ist!«
    Yanaa erhob sich geschmeidig. Wie ein Raubtier kam die schlanke, schöne Gestalt auf ihn zu. Seine Augen brannten Sich an ihrem Körper fest. Wenn er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gewußt hätte, aus was sie bestand, daß sie nicht aus Fleisch und Blut entstanden war, er hätte schwach werden können.
    »Und wenn schon«, erwiderte Yanaa. Ihre Hand vollführte eine wegwerfende Geste, dann strich sie sich durch das Haar. Ihre Haut war wieder etwas blasser geworden. »Was macht es aus? Wir können unseren Plan ausführen, niemand kann uns hindern.«
    »Sie können die richtigen Schlüsse ziehen«, murmelte der Meister dumpf. »Und dann war alle Vorarbeit umsonst, werden sie das Ergebnis anzweifeln. Du Anfängerin!«
    Haß sprühte aus ihren Facettenaugen. »Du wagst es…?«
    »Ich wage noch viel mehr!« schrie er sie an. Dicht vor ihr blieb er stehen, berührte sie fast und schleuderte ihr die Worte ins Gesicht. »Wenn es durch deine Schuld mißlingt, wird der Zorn Asmodis’ dich in seiner vollen Härte treffen!«
    Wie von einer Peitsche getroffen zuckte die Nebelhexe zusammen, krümmte sich leicht und wich zurück.
    »Der Parapsychologe ist eingetroffen!« tobte der Meister weiter. »Ich hatte gedanklichen Kontakt mit ihm, ohne daß er es spüren konnte. Er ist eingetroffen, dein Einsatz steht unmittelbar bevor. Wir dürfen uns keinen weiteren Fehler mehr erlauben. Du wirst nur handeln, wenn ich es dir erlaube.«
    Die Nebelhexe nickte. Ihre Lippen waren zu schmalen Strichen geworden, die ihrem Gesicht ein kantiges, hartes Aussehen gaben, welches überhaupt nicht zu ihr paßte.
    »Wann?« fragte sie.
    »Wir warten«, bestimmte er.
    Die Fenster waren jetzt geöffnet. Tageslicht drang herein und frische Luft. Die Nebelhexe bewegte sich so normal wie immer. Sie begann, sich an die veränderten Lebensbedingungen anzupassen. Das Licht vermochte ihr keinen Schaden mehr zuzufügen.
    Abermals versank der große Mann in eine Art Trance. Sein Geist sandte Fühler aus, griff nach fremden Gehirnen, um sie zu erforschen.
    Yanaa störte ihren Meister nicht. Auch sie wußte, was von der Erfüllung des Planes abhing. Sosehr sie auch nach der Freiheit strebte, sosehr sie sich von dem Meister lösen wollte, die Furcht vor Asmodis war stärker. Asmodis, der Fürst der Finsternis, der hinter diesem teuflischen Plan stand, der den Auftrag erteilt hatte.
    Und Yanaa hielt sich zurück. Sie wartete weiter ab…
    ***
    Im großen Hospital von Verona standen die Experten vor einem Rätsel, das sich ihnen als unlösbar präsentierte. Daran änderte auch die ständige Anwesenheit Mario Mancianos nichts, der den Ärzten ständig in den Ohren lag, doch endlich etwas für seine Tonia zu tun.
    Dr. Franco Bonagiorno redete zum x-tenmal auf den jungen Bootseigner ein. »Verstehen Sie doch, Signore! Solange wir nicht die Ursache der Erkrankung feststellen können, ist eine Behandlung unmöglich! Wir können doch nicht aufs Geratwohl an Ihrer Gattin herumexperimentieren!«
    Mario spektakelte und redete für drei. Er nannte das gesamte Krankenhauspersonal einen Haufen Stümper. Bonagiorno, Chefarzt und mit seinem fast kahlen Schädel und der Hakennase furchterregend aussehend, reckte sich zu seiner vollen Größe auf, die für einen Italiener mit nahezu zwei Metern außergewöhnlich war.
    »Signor Manciano, mit Beleidigungen kommen Sie bei uns auch nicht weiter, und wenn Sie in diesem Ton fortfahren, erteile ich Ihnen Hausverbot.«
    Das stoppte Marios Redefluß, der außer sich vor Sorge um seine Frau war. Der Dottore nutzte die Gelegenheit, wandte ihm den Rücken zu und verließ das Büro.
    Drei Türen weiter lag Tonia Manciano in ihrem Rollbett. Fünf Ärzte und Psychologen versuchten immer noch, die Ursache der seltsamen Krankheit zu ergründen, kamen aber damit nicht von der Stelle, weil die Symptome für sie neu waren.
    Tonia brabbelte

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