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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chef! Hände hoch
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aus den Aufnahmen herausholen läßt, wenn ich später entsprechend vergrößere.«
    Ein paar Minuten schwiegen sie, bis sie fast genau senkrecht über der Straße standen.
    »Da war ein Bergrutsch oder eine Steinlawine!« rief der Pilot.
    »Ja«, schrie Ray zurück. »Ihre Kiste muß in Brand geraten sein. Man hat sie mit Schaumlöschern gelöscht. Mensch, haben die Kerle ein Schwein gehabt daß ein anderer Truck genau vor ihnen war und anscheinend unbeschädigt durch die Lawine kam.«
    »Oder er war schon weiter vor ihnen und hörte hinter sich die Lawine. Da setzten die Leute zurück, um dem Transportwagen zu helfen. Kameradschaft der Straße, mein Lieber!«
    »Sieht so aus«, sagte Ray. »Jedenfalls gibt das eine schöne Story von den Gefahren der Transportfahrer. Bleiben Sie mit der verdammten Kiste ein bißchen ruhig, ich will ein paar Aufnahmen schießen!«
    »Okay, Mister Pressechef!«
    Johnny Ray machte seine Kamera fertig und machte Aufnahmen aus einer Höhe von knapp vierhundert Metern. Deutlich sah man den schaumüberzogenen Truck, der gebrannt hatte, davor den Geröllhaufen, davor wieder einen zweiten Lastwagen und zwischen diesen ein paar herumlaufende Männer, die man allerdings nur in Ameisengröße erkennen konnte.
    »Danke!« rief Ray nach einer Weile. »Jetzt können wir zurück zu der Minengesellschaft und Meldung machen. Die werden sich wundern, wozu die Anwesenheit eines Reporters alles gut ist…!«
    Wozu er wirklich gut gewesen war, davon konnte er noch keine Ahnung haben…
    ***
    Vier Tage waren seit diesen Ereignissen vergangen, als wir in New York davon hörten. Es war nachmittags gegen vier Uhr, als Neville, unser alter Kontaktmann, zu mir ins Office kam und mürrisch knurrte, daß der Chef mich sehen wollte. Und mein Freund Phil möchte auch mitkommen.
    »Okay, Neville«, sagte iah und griff zum Telefon.
    Phil war hinauf in die Funkzentrale gegangen, wo in einem besonderen Raum auch unsere Fernschreiber standen. Er hatte dort ein Fernschreiben nach Washington zu tippen über die Erledigung eines Routine-Fahndungsauftrages, mit dem wir beide während des Vormittags beschäftigt waren.
    Ich sagte Phil telefonisch Bescheid und machte mich anschließend auf den Weg zu John D. High, unserem Districtchef.
    Er saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch, als ich eintrat. Er nickte mir freundlich zu und bat mich, Platz zu nehmen.
    »Wo ist Phil?« fragte er.
    »Er muß jeden Augenblick hier sein«, erwiderte ich. »Er ging schon vor einer Viertelstunde daran, das Fernschreiben nach Washington zu tippen.«
    »Dann wollen wir warten, bis er hier ist. Ich möchte ungern alles zweimal erzählen. Rauchen Sie ruhig inzwischen, Jerry. Sie brauchen auf mich darin keine Rücksicht zu nehmen,«
    Unser Chef ist nämlich strikter Nichtraucher. Ich steckte mir gern eine Zigarette an und vertrieb mir die Zeit damit, zu raten, was anliegen könnte. Wenn uns der Chef zu sich rief, hing es in der Regel mit einem neuen Auftrag zusammen. Im Zusammenhang mit einer Bestechungsaffäre eines hohen Beamten, die sich kürzlich in New York zugetragen hatte, war es zu einem Selbstmord gekommen. Dadurch hatte die ganze Sache eine dramatische Zuspitzung erfahren. Ich tippte darauf, daß Mister High uns damit beauftragen würde, ein wenig in den Fall hineinzuleuchten.
    Als Phil endlich kam und Platz genommen hatte, sagte der Chef lächelnd:
    »Na, ihr beiden, was wißt ihr über Colorado?«
    Ich glaube, wir haben ziemlich verdatterte Gesichter gemacht. Dann zuckte ich die Achseln und sagte:
    »Ist das nicht die Gegend, wo es die vielen Canons gibt?«
    Mister High lächelte sanft.
    »Ich kann nicht widersprechen, Jerry, denn Ihre Vermutung trifft zu, wenn sie auch, sagen wir, eine etwas grobe Beschreibung des Bundesstaates Colorado ist. Trotzdem haben Sie unbewußt das richtige Stichwort gegeben.«
    Mister High machte eine kleine Pause. Phil und ich sahen ihn gespannt an, denn meine Annahme, daß es um den Bestechungsskandal gehen könnte; war je nun bereits mit dem einen Wort Colorado widerlegt.
    »Ich habe eine gute halbe Stunde lang mit Washington telefoniert«, begann unser Chef wieder. »Es geht um eine Sache, die in einem Canon in Colorado passiert ist. Es gibt dort unten eine staatliche Colorado-Minen-Gesellschaft, die dem Bund gehört. Vor vier Tagen wurde ein Transportwagen dieser Gesellschaft, der Uran im Werte von siebenhunderttausend Dollar transportierte, überfallen und ausgeraubt. Und zwar ungefähr mittags

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