0129 - Atombrand auf Mechanica
vierundzwanzig Stunden außer Gefahr. Wir bleiben."
„Das zweite Schiff hat auch eine Bombe geworfen - höchstens hundert Kilometer von Ihnen entfernt. Wie schnell breitet sich die Kettenreaktion aus?"
„Mit fünf Kilometern in der Stunde", beruhigte ihn Rhodan.
„Solange sie uns nicht direkt angreifen, können wir bleiben.
Wenigstens bis morgen. Dann werden wir ja sehen." Er machte eine kurze Pause. „Geben Sie Befehl an Ihre Ortungsmannschaft, genau aufzupassen. Wenn ich mich nicht sehr täusche, werden bald die Rächer auftauchen."
„Sie glauben also doch ...?"
„Nein, durchaus nicht, Claudrin. Aber die Laurins werden es glauben, wenn sie noch Zeit dazu haben."
Im Verlauf der nächsten Stunde fielen zwanzig weitere Arkonbomben - oder das, was Rhodan als solche bezeichnete. Der Atombrand hatte begonnen und würde Mechanica vernichten. Mit dem Planeten würde eine bereits nicht mehr funktionierende, ehemals große Zivilisation endgültig sterben. Nur noch das von Rhodan gekaperte und übernommene Ernteschiff würde übrigbleiben und Zeugnis ablegen von der Vergänglichkeit allen organischen Lebens. Es würde gleichzeitig beweisen, wie unvergänglich dagegen die Rassen waren, deren Herz aus Metall und deren Denkapparat aus Positronik bestand.
Rhodan schauderte zusammen. Draußen schien die Mittagssonne. Sie war zwar immer noch dunkelrot und wirkte leicht verhangen, aber heute täuschte dieser Eindruck nicht. Die Sonne Outside war wirklich von einem feinen Dunstschleier umgeben. Die Atmosphäre von Mechanica war voller Staub. Voller strahlendem, tödlichem Staub.
Gucky materialisierte im Funkraum. „Perry - du weißt, ich belausche sonst nicht deine Gedanken, aber mir scheint, es wird Zeit, daß wir von hier verschwinden. „ Rhodan drehte sich zu ihm um. „Und warum wären wir dann hierhergekommen? Nein, mein Lieber, noch halten wir aus. Ich warte auf das Unvermeidliche. Es muß einfach eintreten."
„Die Robot?"
Rhodan nickte wortlos und wandle sich wieder dem Bildschirm zu.
Schon bestand Mechanicas Oberfläche aus vielen glühenden Punkten, die langsam aber gleichmäßig größer wurden. Die Städte waren ausradiert und ähnelten feurigen Meeren. Diese Meere schienen immer neue Nahrung zu erhalten und über ihre Ufer zu treten. Sie würden den Planeten allmählich überschwemmen und sich in die Tiefe bis zum Mittelpunkt vorarbeiten. Claudrin meldete sich wieder. „Admiral Wassilow erwartet Ihren Befehl, Sir, die Laurins angreifen zu dürfen. Er meint, die Sache wäre in wenigen Minuten erledigt."
„Er soll sich unterstehen!" drohte Rhodan, obwohl er die Ungeduld des Offiziers verstehen konnte. „Wassilow hat abzuwarten, bis er an der Reihe ist. Vorerst ist das nicht der Fall."
„Eine harte Geduldsprobe", murmelte Claudrin. „Da vernichten fünf Schiffe einen ganzen Planeten - und wir schauen untätig zu."
„Wir müssen den Funkkontakt wieder unterbrechen, Claudrin.
Die Laurins dürfen keinen Impuls auffangen. Na, im Augenblick haben sie ja andere Sorgen."
Er nickte Claudrin und dann Polski zu, drehte sich um und verließ mit Gucky den kleinen Raum. Draußen blieb er auf dem Plateau stehen und sah hinauf in den Himmel. Ja, die Sonne war nicht mehr so deutlich und klar wie früher. Sie stand hinter einer dunstigen Schicht, die sicher in mehr als zehn Kilometern Höhe den ganzen Planeten umgab. Kein organisches Lebewesen konnte hier länger als einige Tage leben, ohne schwere Schädigungen davonzutragen, falls es regnen würde.
„Hallo, Sir!" erklang Polskis Stimme aufgeregt hinter Rhodan.
„Ein Anruf von Claudrin."
„Schon wieder?" wunderte sich Rhodan und schüttelte den Kopf.
„Wie es scheint, macht sich der Kommodore mehr Sorgen um unsere Sicherheit als wir selbst." Er ging in die Funkbude und sah Claudrins Gesicht, das vor Aufregung ganz verzerrt war. „Was ist los, Claudrin?"
„Die Roboter - sie kommen!"
Rhodan zuckte zusammen. „Schon?" fragte er dann überrascht. „Wieviel?"
„Drei Fragmentschiffe, Sir. Sie nähern sich dem Outside-System mit großer Geschwindigkeit. Sie werden in zwei Stunden dort sein."
Er sah Rhodan erwartungsvoll an. „Werden Sie nun zurückkehren?
Kann ich Wassilow den Befehl geben, endlich einzugreifen? Eine bessere Gelegenheit wird sich uns kaum noch bieten, fünf Laurins und drei Roboter zu vernichten."
Rhodan seufzte.
Nichts wird geschehen, Claudrin. Wir bleiben hier, und Wassilow soll noch warten. Glauben Sie denn, ich werde mir die
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