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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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äußerst sympathisch geworden.
    Von Nicoles Worten war er wieder in die Gegenwart geholt worden. Vorbei waren die Erinnerungen an Kalif Achman, an Merlin, an die Entstehung des Amulettes… vor ihm im Sessel saß Nicole und bot in ihrem den schlanken, schönen Körper weich umspielenden Hausanzug einen hinreißenden Anblick. Das rötlich schimmernde Haar funkelte im Licht der durch die großzügige Fensterfront strahlenden Sonne auf und schuf eigenartige Kontraste.
    »Fängst du jetzt auch an?« knurrte der Meister des Übersinnlichen unwillig. Der Brocken, den ihm der Agent hingeworfen hatte, lag ihm schwer im Magen.
    »Überlege doch mal logisch und in geordneter Reihenfolge, Chef«, verlangte Nicole, die verwirrend langen Beine übereinandergeschlagen. Zamorra schluckte. Bei diesem Anblick sollte er logisch denken können? Und doch war Nicole für ihn alles andere als ein Sexobjekt oder ein Aushängeschild. Er schätzte ihre Fähigkeiten als Partnerin, als dufter Kumpel, als »Zusatzgedächtnis«, das nichts vergaß, als perfekte Sekretärin schlechthin - und als liebende Frau. Daß sie keinen Trauschein besaßen, hatte bislang noch niemanden nachhaltig gestört.
    Und was für ihn das zweitwichtigste in ihrer Beziehung war: Im Laufe der Zeit, in der sie sich kannten, hatte sich ihre Einstellung zu den Dingen, mit denen er sich befaßte, grundlegend geändert. Hatte sie anfangs die weitergehenden Erscheinungen der Parapsychologie, die Geister, Monster und Dämonen für Ausgeburten einer überspannten Fantasie gehalten, so hatte sie gelernt, sie zu akzeptieren und schaffte es auch, hin und wieder selbst mal ordentlich zuzulangen, wenn die Situation es erforderte. Denn die Parapsychologie als Wissenschaft war es nicht allein, die Zamorras Zeit beanspruchte und sein Leben ausfüllte. Mit der Entgegennahme des Amulettes des Leonardo de Montagne hatte er zugleich eine Verpflichtung übernommen, die er mittlerweile gern erfüllte. Die Verpflichtung, gegen die mannigfaltigen Erscheinungsformen des Bösen anzutreten und sie zu bekämpfen, seien es Vampire, Werwölfe, Hexen, Dämonen oder andere Geschöpfe des Schattenreiches. Es war ein gefährliches Leben, das er seit diesem Zeitpunkt führte, und oft genug hatte er dem Tod ins Auge gesehen. Doch die hervorragende Teamarbeit, durch die Freundschaft bewirkt, die ihn, Nicole Duval und Bill Fleming zusammengeschweißt hatte, vermochte bis jetzt noch immer zu siegen.
    »Was sagte dieser Verdier?« begann Nicole ihren Faden zu spinnen. »Betrachten wir es einmal ganz objektiv. Über Callantsoog, jenem holländischen Küstendörfchen, stürzt etwas ab, das man mit etwas Fantasie als Raumschiff betrachten kann. Die Besatzung eines britischen Schnellbootes, im Ärmelkanal operierend, wird hypnotisch überlappt und schießt auf alles, was ihr vor die Kanonen läuft. Der gleiche hypnotische Einfluß in unmittelbarem Absturzgebiet. Wir zwei in der Nähe. Ehe es zu näheren Untersuchungen kommen kann, wird das Dämonen-Raumschiff von unbekannten Kräften vernichtet. [3] Was würdest du als ein Mensch, der nicht an übersinnliche Phänomene glaubt, dazu sagen? Sei mal ganz ehrlich, Chef!«
    Sie war dienstlich. Es gab drei Arten, wie sie ihn anredete: Mit Namen, mit »Chérie« oder mit »Chef«. Er erkannte daß sie das, was sie sagte, wirklich ernst meinte.
    »Ich würde an die Erprobung einer Geheimwaffe denken.« sagte er nach einigem Zögern.
    Nicole schnipste mit den Fingern der rechten Hand. »Richtig. Und da es im Bereich der NATO-Streitkräfte zur angegebenen Zeit keine Hypno-Wunderwaffen-Experimente gibt?«
    »Daß es sich um eine feindliche Waffe handelt«, schloß er schulbubenmäßig.
    »Wieder richtig. Gibt ’nen Gummipunkt. Zweitens: Ein Phantom-Jet der RAF führt einen Testflug, von unserer Seite genehmigt, über dem Loire-Tal durch. Bei Erreichen von Château Montagne explodiert die Jet aus ungeklärten Gründen. Später stellt die Abwehr fest, daß die Phantom von einer Lichtkanone abgeschossen wurde und daß das Schloß einem gewissen Zamorra gehört. Demselben Zamorra, der in Callantsoog war. Was folgert man daraus?«
    »Daß es sich abermals um eine Geheimwaffe handelt. Eine Laserwaffe vielleicht«, murmelte Zamorra. Er wußte nur zu gut, um was es bei jener Aktion gegangen war. Nicole und er waren in der Vergangenheit gewesen, in jenem Jerusalem des ersten Kreuzzuges, an das er vor ein paar Minuten erst gedacht hatte. Auf dem Château hatte sich Bill Fleming

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