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013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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zweiundzwanzig und hatte rotblondes Haar und ein hübsches Puppengesicht. Sie war eigentlich
    Operationsschwester, arbeitete aber hier als Laborgehilfin.
    Dassin war mit seinen Untergebenen kein Risiko eingegangen. Er hatte seine Mitarbeiter selbst bestimmen dürfen, und es war ihm gelungen, einige Leute zu verpflichten, die er für seine Experimente unbedingt benötigte, wie zum Beispiel Charles H. Stone, der offiziell als technischer Assistent aufgenommen worden war. Aber es war Dassin nicht genug gewesen, das die Leute treu zu ihm hielten; er hatte sie durch Drogen in ein vollkommenes Abhängigkeitsverhältnis zu sich gebracht. Jetzt waren sie seine idealen Werkzeuge, ihm vollkommen ergeben, und sie erfüllten jeden seiner Wünsche ohne Fragen.
    »Wir müssen sofort mit der Hauttransplantation beginnen, Stone« sagte Dassin.
    Der Chirurg nickte schweigend.
    Ellen Grace half zuerst Dassin in den Mantel, dann Stone. Dassin streifte sich Gummihandschuhe über, stülpte sich die Operationshaube über den Kopf, und Ellen band ihm den Mundschutz vor.
    Es war vollkommen still im Felslabor. Die beiden Männer beugten sich über den Bewusstlosen. Ellen schob einen Operationstisch heran, und sie hoben Jim Baker aus dem Wasserbett.
    Baker sah entsetzlich aus. Die Haut war zum Teil verkohlt und an vielen Stellen sah das nackte Fleisch hervor. Das Gesicht war eine rote Masse.
    Der Bewusstlose atmete schwach. Stone gab ihm ein herzstärkendes Mittel. Der Chirurg hatte mit Hilfe von Dassin die Hautverpflanzungen an den Tieren vorgenommen und daher schon einige Erfahrungen sammeln können.
    Dassin schob einen Behälter mit Kunsthaut neben den Operationstisch. Er holte ein Stück Kunststoff aus dem Behälter und hielt es hoch. Die Platte war durchsichtig, sah beinahe wie Glas aus. Er beugte sich über Baker und legte die Kunsthaut auf den Bauch des Ohnmächtigen. Der Kunststoff blieb ruhig liegen, doch nach etwa zehn Sekunden begann die Oberfläche Blasen zu werfen und die Platte zog sich zusammen.
    Baker bewegte sich leicht. Er begann zu keuchen, der Herzschlag verstärkte sich.
    »Wir werden ihn doch narkotisieren müssen«, sagte Dassin.
    Das war die Aufgabe von Ellen Grace.
    Dassin beobachtete gespannt die Reaktion der Kunsthaut, aber er konnte keinen Unterschied zu den Tierexperimenten feststellen. Nach zwei Minuten ließ sich die Kunsthaut nicht mehr ablösen; sie hatte sich mit dem Fleisch Bakers verbunden.
    »Wir müssen rascher arbeiten«, sagte Dassin.
    Er nahm eine weitere Platte, legte sie ebenfalls auf den Bauch, drückte sie eng an die erste Platte an und holte sofort die nächste hervor.
    Baker bäumte sich auf. Dassin warf einen kurzen Blick auf
    Ellen. Sie hatte den Narkoseapparat heran geschoben und hielt den Tubus.
    Baker begann wieder gleichmäßig zu atmen.
    Stone und Dassin legten abwechselnd Stücke der Kunsthaut auf Bakers Oberkörper. Sie hatten jetzt schon den ganzen Bauch und Teile der Schultern belegt.
    Dassin beobachtete sein Opfer fasziniert. Davon hatte er seit langem geträumt. Endlich war es so weit, dass er die Kunsthaut an einem Menschen erproben konnte. Er war sich der unangenehmen Nebeneigenschaften des Kunststoffes bewusst, und es war ihm auch vollkommen klar, dass er ein Monster erschuf, ein Wesen, das zum Leben täglich einen Liter Blut benötigen würde, aber darauf kam es Dassin im Moment nicht an. Dieses Experiment war die erste Stufe auf seinem Weg zur Erschaffung eines künstlichen Geschöpfes, eines Wesens, das nur ihm persönlich sein Leben verdankte. Mit Jim Baker war ein Anfang gemacht.
    Die Hautübertragung war mit keinen größeren Schwierigkeiten verbunden. Sie kamen rasch voran. Dassin arbeitete verbissen. Nach dem Oberkörper nahmen sie sich das Gesicht vor. Das war etwas schwieriger. Da sie die Kunsthaut möglichst fugenlos auftragen mussten, zerschnitten sie sie in kleine Stücke. Dassin kam sich wie ein Bildhauer vor.
    Dann änderte sich die Situation plötzlich. Der geschwächte Körper Bakers hielt anscheinend die Hautverpflanzung nicht aus. Der Herzschlag wurde schwächer, der Pulsschlag war kaum noch zu spüren.
    »Wir müssen aufhören«, sagte Dassin ungehalten, »sonst stirbt er noch. Sofort eine Bluttransfusion!«
    Ellen nickte.
    Dassin sah mit glühenden Augen zu, wie das Mädchen alles zur Transfusion vorbereitete. Er darf nicht sterben, sagte er sich und ballte grimmig die Hände. Er darf nicht sterben.
    Baker sah unheimlich aus. Der Oberkörper war wie aus Wachs,

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