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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Soldaten. Experten, die mit Atomreaktoren vertraut waren, erhielten absoluten Vorrang. Als ein drahtiger Major ihn darauf hinwies, daß er als Amerikaner gefälligst in seinem Kommandoton zurückzustecken und ohnehin hier in Australien keine Befehlsgewalt habe, wurde Odinsson grob.
    »Major, meine Nationalität spielt keine Rolle, wenn es um Menschenleben geht - und das ist vorwiegend australisch, Sie Nationalist! Ich garantiere Ihnen, daß ich Sie vor ein Kriegsgericht bringen lasse, wenn Sie nicht sofort für die Ausführung meiner Anordnungen sorgen…«
    Zwei Stunden später konnten die Menschen in Darwin aufatmen.
    Die Gefahr des schleichenden Todes existierte nicht mehr. Ein blitzschnell zusammengestelltes Einsatzkommando hatte den Reaktor auseinandergenommen und das spaltbare Material in strahlensicheren Behältern untergebracht. Die Strahlungsschäden, die wenige Menschen davongetragen hatten, die nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone hatten entkommen können, waren minimal und höchstwahrscheinlich zu beheben.
    Auch Commander Corwell gehörte zu den Menschen, die aufatmen konnten. Beim Schalten am Reaktor hatte er sich in einer Art Strahlungsschatten aufgehalten, war glimpflich davongekommen.
    »Wissen möchte ich, was unser Professorchen jetzt macht«, murmelte Odinsson und ließ sich in Wilfords Büro in einen Sessel fallen. Vor ihm stand eine ganze Flasche Whisky, und die wollte er gemeinsam mit dem Commander und Wilford leermachen. »Kann mal einer in diesem komischen Luxushotel anrufen…?«
    Drei Minuten später dachte er nicht mehr an den Whisky.
    Zamorra hat zwei superschnelle Kampfhubschrauber angefordert und zugeteilt bekommen. Zielpunkt des Einsatzes ist der Carpentaria-Golf, dreißig Kilometer östlich von Groote Eylandt!
    »Was will er denn da?« fragte Odinsson verbiestert und hatte noch die Tatsache zu verarbeiten, daß Zamorra, dem Zivilisten, zwei Kampfmaschinen auf unbürokratischem Wege zur Verfügung gestellt worden waren, während er sich für die Aktion Atom mit einem biestrigen Major hatte auseinandersetzen müssen.
    »Tja, Professor müßte man eben sein…«, brummte Corwell sarkastisch. »Spleenige Akademiker haben Narrenfreiheit, die dürfen alles, selbst Hubschrauber anfordern…«
    Odinsson ging nicht darauf ein. Seine Gedanken kreisten um den Professor.
    Was gab es im Carpentaria-Golf?
    »Ich glaube«, flüsterte er und verabschiedete sich mit einem etwas wehmütigen Blick von der Whiskyflasche, deren Inhalt er sich eigentlich verdient zu haben glaubte. »Die Army wird noch einen dritten Schrauber loseisen müssen…«
    »Ich komme mit«, beschloß Corwell, den die Aussicht, in ein paar Tagen einen Orden an die Uniform geklebt zu bekommen, nicht sonderlich begeisterte. Statt des Blechs hätte er lieber sein Schiff und seine Crew zurückerhalten, doch auch mit Wünschen ließen sich keine Toten wieder zum Leben erwecken.
    Diesmal klappte es.
    Per Hubschrauber flogen Corwell und Odinsson zum Carpentaria-Golf!
    ***
    Jäh hörte das Summen auf. Nicole konnte es im ersten Moment nicht glauben, hielt es für eine Halluzination. Aber dann mußte sie es doch als gegeben akzeptieren, da beide Kristallmänner im Blitztempo zur Tür hetzten und so aus ihrem Blickfeld verschwanden.
    Galgenfrist! raste es durch ihr Gehirn. Noch war sie Mensch, noch lief weder der Blutaustausch noch die Vereisung der Lymphgefäße, von der der Kristallmann gesprochen hatte.
    Draahn tauchte in ihrem Sichtfeld auf.
    Freu dich nicht zu früh…
    Mit einem saugenden, zischenden Geräusch flog die sechseckige Irisblendentür auf. Nicole fuhr zusammen.
    Noch nie hatte ihr das Hämmern einer Maschinenpistole so viel Freude und Erleichterung gebracht wie in diesem Augenblick, wußte sie doch, daß die beiden Schwarzgekleideten unbewaffnet waren. Sie hörte gellende Schreie und vernahm ein Poltern.
    »Nicole…«
    Das war doch Zamorra!
    »Der Meegh!« schrie sie und wunderte sich, plötzlich wieder so laut schreien zu können.
    Wieder hämmerte die Maschinenpistole. Schnelle Schritte - und dann das schrille, pfeifende Geräusch, das aus einer nichtmenschlichen Kehle stammte.
    Der Meegh! Er schrie - vor Wut oder vor Schmerz, Nicole konnte es nicht unterscheiden.
    Klackend sprangen die Stahlspangen auf, die jemand geschaltet hatte. Nicole wälzte sich zur Seite und kam mit Händen und Knien auf dem Boden auf. Hastig schloß sie ihre schwarze Kombination. Hier waren ihr plötzlich ein wenig zu viele fremde

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