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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bekommt Corwell, dieser Strahlenherd…«
    Commander Corwell war blaß geworden. Erst jetzt begriff er, daß er, der Retter der Stadt, gleichzeitig zur Gefahr geworden war. Noch wußte niemand, wieviel von der gefährlichen Radiostrahlung er aufgenommen hatte und jetzt wieder abgab…
    Als er das Büro mit gesenktem Kopf verließ, bellte Odinsson bereits seine ersten Anweisungen in das Telefon.
    Der Wettlauf mit der Zeit, mit dem unbarmherzigen Strahlentod, hatte begonnen…
    ***
    Knapp einen Meter vor Nicole Duval war der Meegh Draahn verharrt. Nicoles Schrecksekunde war jetzt abgeklungen, aber nun war es zu spät für einen Angriff. Zudem… Wie hätte sie den Unheimlichen angreifen können? Jene schwarzen, schattenhaften Kreaturen aus einer anderen Welt, schlimmer noch als die irdischen Dämonen, waren so gut wie unbesiegbar, waren nur unter besonders günstigen Umständen zu vernichten. Und Nicole war waffenlos, nur auf sich allein gestellt…
    Sie entsann sich der verschiedenen bisherigen Begegnungen mit den Bösartigen. Damals, in der Vergangenheit, im alten Jerusalem, waren sie aufgetaucht, hatten vor gut einem Jahr die holländische Küste unsicher gemacht, waren Nicole und Zamorra in der anderen Dimension, jener jenseitigen Welt, begegnet, in der sie ihre Stützpunkte besaßen…
    Und doch - trotz aller Begegnungen wußten sie kaum etwas über die Meeghs, über ihr Entstehen, ihre Absichten. Nur eines stand fest: Sie waren böse, unsagbar böse, und mörderisch. Ihr Ziel war es offenbar, alles Leben umzuwandeln in dämonische Existenzen oder, wenn es sich dieser Absicht widersetzte, gnadenlos zu vernichten.
    Nicole erschauerte.
    Vor ihr war das flimmernde, verwischende Schwarz. Schwarz wie die Nacht. Schwarz wie das Sinnbild des Bösen.
    Nicole Duval… Menschlein!
    Nicole nahm die Gedankenbotschaft des Unheimlichen wieder wahr. Starr und unbeweglich standen die sieben Schwarzgekleideten mit den Kristallgehirnen.
    Ich habe Großes mit dir vor! Folge mir!
    Er wandte sich ab - wenigstens deutete Nicole den Bewegungsablauf des Schwarzen so - und glitt zurück in den Endlos-Korridor.
    Nicole fühlte sich vorangeschoben, hinter Draahn, dem Meegh, her. Einer der Kristallmenschen hatte sie wieder im Griff.
    »Was bedeutet das?« fragte sie schrill, fast hysterisch. »Was habt ihr mit mir vor? Was soll das?«
    Die Stimme des Kristallmannes klang monoton, roboterhaft.
    »Du solltest dich glücklich schätzen. Du wirst die erste Frau sein, die der große Draahn zum Kristallträger macht. Denn so perfekt wir sind, sind wir dennoch unvollkommen. Erst die Verbindung von Mann und Frau wird die neue Rasse schaffen, jene Elite, mit der die Welt uns untertan wird! Nichts wird diese neue Rasse aufhalten können…«
    Nicole erblaßte, brauchte ein paar Sekunden, das Ungeheuerliche zu verarbeiten.
    Sie sollte - ebenfalls einen Kristall in den Schädel gepflanzt bekommen! Es stimmte also, ihre Vermutung bewahrheitete sich, sie sollte ebenfalls zum Monster gemacht werden!
    Die erste Frau!
    Das bedeutete, daß bisher nur Männer die unglücklichen Opfer des unirdischen Monstermachers geworden waren. Sie sollte die erste Frau sein - und die Begründerin eines neuen Menschentypus werden?
    Anders war es nicht zu erklären, was ihr hier gesagt worden war.
    Nicole drehte durch!
    »Neeeiin!« gellte ihr entsetzter Schrei durch den Korridor. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften riß sie sich los, hetzte vorwärts, auf den Meegh zu. Sie sah in diesem Moment im Angriff die wirksamste Verteidigung, stürmte auf ihn zu. Sie mußte ihn überwältigen, egal wie, und wenn es mit den blanken Fäusten sein mußte.
    Doch so schnell sie auch war, zwei Kristallmenschen waren schneller. Von rechts und links flogen sie heran, waren noch schneller als Nicole, die von der Kraft der Verzweiflung getrieben wurde, und packten mit Händen wie Stahlklauen zu. Abermals schrie Nicole, diesmal aber vor Schmerz. Solche Kräfte allein in den Fingern konnte doch niemals ein Mensch entfesseln!
    Sie wand sich in dem harten Griff, schlug um sich - ziellos, überall hin. Traf Brust, Arme, Kopf, Gesicht, Nase, Augen - und keiner der beiden Kristallmänner zeigte auch nur die geringste Reaktion. Federnd nahmen sie jeden Schlag an, verkrafteten alles. Bis Nicole schließlich erschöpft erschlaffte, einfach nicht mehr konnte, in ihren harten Griffen zusammensank…
    Meegh Draahn hatte unterdessen das Ende des Korridors in Sechseckform erreicht. Offensichtlich

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