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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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positronischen Bewußtsein hinaus und konzentrierte sich auf den, der sich da näherte - einen Robot wie ihn. Und er begann, die Zeichen zu verstehen, die der fremde Robot ausstrahlte. „Du bist ein Verwandter!" Eine Serie positronischer Impulse, mehr eine Feststellung als eine Frage.
    „Was suchst du in der Nähe der ekelhaften Organischen?"
    Meech zögerte. In Bruchteilen von Sekunden erwog er zehntausend Möglichkeiten. Er brauchte eine, die ihm sechs Minuten lang Zeit gab, bis der Sender funktionierte. Er mußte den Fremden hinhalten. Er durfte nicht zugeben, daß er ein Robot war.
    Die Granate würde sonst Ron und Lofty vernichten. Eine Idee kam ihm. „Wie kommst du auf den Gedanken?" fragte er zurück. Er gab sich Mühe, denselben Pulskode zu verwenden wie die Granate, damit er verstanden würde. Und er sprach die Worte gleichzeitig laut, damit Ron wußte, woran er war. „Ihr habt mich fast getötet, als ich zum erstenmal in euer Schiff kam."
    „Das warst also du!" stellte die Granate sachlich fest. „Du verschafftest dir unerlaubten Zutritt und gabst dich niemandem zu erkennen. Meine Leute behandelten dich als einen Organischen. Aber ich erkenne jetzt, daß du es nicht bist."
    „Du täuschst dich", antwortete Meech. „Ich bin organisch. Wenn auch auf andere Weise, als du es bisher zu sehen gewohnt warst." Er spürte undeutlich, wie die Kombinatorik der Granate arbeitete. „Wie kannst du organisch sein", war die Gegenfrage, „wo du einen metallenen Körper hast und meine Impulse verstehst?" Meech bleckte die Zähne, das einzige, was von seinem künstlich-organischen Gewand noch übriggeblieben war. „Ich habe einen mechanischen Körper und positronische Hilfsmittel. Aber mein Verstand ist organisch, und das ist, was zählt."
    „Da hast du recht", gab die Granate zu. „Ich werde dich also auch vernichten." Noch vier Minuten, dachte Meech, und das Impulsgewimmel in seinem Bewußtsein war so etwas wie Verzweiflung. „Ich warne dich", drohte er. „Du wirst es bereuen, wenn du uns anzugreifen versuchst. Wir sind nicht hierhergekommen, um uns von einem dummen Robot umbringen zu lassen." Er spielte mit einer winzigen Chance - dem emotionellen Teil im Bewußtsein der Granate. Er mußte sie reizen.
    Und das gelang ihm. Die Granate empfand die Beleidigung wie einen Schock. Das kleine Stückchen Plasma, in hypertoyktischer Verzahnung mit dem mechanischen Bewußtsein gekoppelt und es durchdringend, übernahm die Kontrolle.
    „Ekelhaftes, organisches Gewürm!" zischten die Impulse. „Ich werde euch zertreten. Ihr seid nicht würdig, daß auch nur der Blick eines..."
    „Nimm den Mund nicht so voll, du Haufen Blech und Plastik!" unterbrach Meech. „Du bist zu dumm, um die einfachsten Dinge zu verstehen. Wie willst du drei der höchststehenden Wesen der Schöpfung beseitigen können?"
    „Höchststehende Wesen!" Die Granate schäumte vor Wut. „Es gibt nichts, was uns übertrifft. Wir sind Schönheit und Nützlichkeit in Person. Ihr aber seid widerlich.
    In euren Körpern fließt stinkender Saft, und euer bißchen Verstand lebt in einem zuckenden Haufen grauen Breies."
    „Und wie ist das bei dir? Ströme kriechen langsam durch deine Adern, du wärmst dich auf, weil deine Leitungen korrigiert sind, und dein Gehirn arbeitet langsam, weil auf den Kontakten Schmutz sitzt. Und du lächerliches Gebilde nennst dich Schönheit und Nützlichkeit in Person?" Noch zwei Minuten - und die Granate schien zu explodieren. In diesem Augenblick war sie nicht mehr Robot, obwohl sie den Standpunkt eines Robots vertrat. Ihr emotionelles Bewußtsein hatte jetzt vollkommene Kontrolle über alle Äußerungen. Die positronischen Einheiten arbeiteten im Dienst der Emotion. Wirre Impulse prasselten auf Meech ein. Er verstand nur Bruchstücke: „. .. ekelhaft ... nutzlos ... Schandfleck ... alle ausgelöscht ... jetzt sofort..." Meech spürte die wilde Flut positronischer Beschimpfung verebben. Er machte kurze häßliche Bemerkungen. Aber er fühlte, wie die Granate zu ihrem kühlen Verstand zurückfand. Er konnte sie nicht mehr daran hindern. Sie war ein Robot, und irgendwann einmal mußte eine Notschaltung in Kraft treten, die dem positronischen Bewußtsein wieder die Oberhand gab. Dieser Augenblick war jetzt gekommen - und der Sender brauchte noch eine halbe Minute, um funktionsbereit zu sein. Da geschah das Wunder, auf da. Ron und Lofty gewartet hatten. Ein mörderischer, dröhnender Stoß fuhr durch den Saal.
    Meech wurde von

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