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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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halbes Stündchen warten, aber dafür war seine Erscheinung wieder ein Schauspiel perfekter männlicher Eleganz.
    »Sie wünschen?« fragte er, als der Empfangschef ihm gezeigt hatte, wer auf ihn wartete.
    Obwohl Phil und ich die Nachforschungen auf Grund der Gerüchte geführt hatten, so hatten wir doch nie mit ihm gesprochen. Lediglich mit unseren Steuerprüfern hatte er persönliche Bekanntschaft gemacht.
    »Setzen Sie sich, Hunter«, sagte ich. »Vielleicht dauert die Unterredung länger.«
    »Ich habe noch nicht gefrühstückt.«
    »Niemand hat etwas dagegen, daß Sie frühstücken, während wir uns aussprechen«, meinte Phil. »Vorausgesetzt, Sie nehmen den Mund nicht so voll, daß man Ihre Antworten nicht mehr versteht.«
    Er verzog den Mund verächtlich.
    »Man merkt, daß Sie vom FBI sind. Die Tonart verrät es.«
    Er setzte sich.
    Phil lächelte mich an.
    »Wir werden eine Abteilung vornehmer G-men zur Bekämpfung vornehmer Gangster gründen müssen.«
    »Ich verbitte mir, daß Sie mich einen Gangster nennen«, zischte Hunter.
    Phil wandte ihm den Kopf zu. »Habe ich Sie genannt, Aldous, oder ziehen Sie sich einen Schuh an, der Ihnen paßt? Er paßt Ihnen doch gar nicht. Oder halten Sie sich für vornehm?«
    Ich unterdrückte ein Lachen. »Kommen wir zur Sache«, mischte ich mich ein. »Gestern nacht sind zwei Freunde von Ihnen erschossen worden: Paolo Padreiras und Carlo Cabozzi.«
    Hunter öffnete den Mund. Ich spürte, daß er leugnen wollte und sagte schnell: »Behaupten Sie nicht, Sie hätten diese Männer nicht gekannt! Es wäre zwecklos. Sie sind mit ihnen mehrfach gesehen worden. Wir haben Zeugen dafür.«
    Meine Worte waren nicht gerade gelogen, aber, gelinde ausgedrückt, übertrieben. Wir konnten keinen Mann beibringen, der Hunters Bekanntschaft mit den Erschossenen beschwören würde. Wir hatten nur davon gehört, daß sie für ihn arbeiteten.
    Hunter lächelte. »Sie hätten mich aussprechen lassen sollen, G-man. Ich wollte mich zwar verwahren, daß sie Padreiras und Cabozzi meine Leute nannten, aber ich streite nicht ab, daß ich beide kannte.«
    »Was hatten Sie mit ihnen zu tun?« Sein Lächeln nahm zu. »Wenn ich Ihnen sage, daß ich Mitleid mit Vorbestraften habe und ihnen hin und wieder ein paar Dollar zustecke, was wollen Sie dann sagen, Mr. G-man?«
    »Ich würde Sie einen Lügner nennen.«
    »Es ist mir völlig gleichgültig, ob Sie mich für einen Lügner halten. Also hören Sie: Padreiras und Cabozzi bekamen hin und wieder ein paar Dolvon mir.«
    »Und was leisteten sie dafür?«
    »Nichts!«
    »Wenn Sie sich für den armen vorbestraften Cabozzi interessierenten, so werden Sie sicher sagen können, wo er wohnte?« fragte Phil freundlich.
    »Nein, ich habe mich nie darum gekümmert.«
    »Ich bin erstaunt, daß ein so mitleidiger Mensch wie Sie, sich über den Tod zweier Freunde nicht mehr aufregt«, wandte sich Phil an ihn.
    Er ging nicht darauf ein.
    »Wo waren Sie gestern zwischen zehn und elf Uhr?« fragte ich ernst.
    Hunter gab sich den Anschein, als dächte er nach.
    »Ich glaube, ich war in der Hotelbar.« Er winkte dem Empfangschef. Der englische Lord schoß hinter seiner Theke hervor, als habe ihn seine Königin gewinkt. Er stoppte aus vollem Lauf mit einer Verbeugung vor dem Mann, den wir für einen Gangster hielten.
    »Sir?« fragte er unterwürfig.
    »Wo war ich gestern abend zwischen zehn und elf Uhr? Können Sie mir helfen?«
    Hotelangestellte haben ein besseres Gedächtnis als Ehefrauen.
    »Sie gingen gegen neun Uhr dreißig in die Hotelbar, Sir, und verließen Sie erst kurz vor Mitternacht.«
    »Danke, John!« Der Lord zog sich zurück.
    »Wenn Sie feststellen wollen, ob ich mich nicht durch eine Hintertür zurückgezogen habe, müssen Sie den Mixer fragen«, schlug Hunter vor.
    »Geschenkt«, antwortete ich. »Wenn Sie wirklich nichts mit Cabozzis und Padreiras Ende zu tun haben, Hunter, dann helfen Sie uns auf die Sprünge. Wer kann ein Interesse daran gehabt haben, die beiden zu erledigen?«
    »Nett, daß sie meinen Rat wünschen«, sagte er bieder, »Vielleicht vermuten Sie zuviel hinter der Geschichte, G-man. Vielleicht wollte sich irgendwer nur in den Besitz von ein paar Dollar setzen, und es handelt sich um einen simplen Raubmord.«
    »Woher wissen Sie, daß Cabozzi und Padreiras ausgeraubt wurden«, schlug Phil zu.- Aber Hunter ließ sich nicht fangen.
    »Oh, ich weiß es gar nicht. Ich vermutete es nur. Ich habe also ins Schwarze getroffen?«
    »Ja, aber wir

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