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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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Stimmung«, wehrte Thomas ab, aber Terrigan bestand darauf, und schließlich willigte Evans widerwillig ein. Im Laufe des Abends würde noch das eine oder andere Mitglied der Gruppe auftauchen, und vielleicht würde er doch noch etwas über Hunters Aufenthaltsort erfahren.
    Terrigan schlug vor, um fünf Dollar zu spielen. Bauernschlau rechnete er, daß Evans in dieser Stimmung schlecht spielen würde und ihm die Dollar leicht abzunehmen wären. Er täuschte sich nicht. Evans verlor die Partie, ohne es richtig zu merken, und als Cabozzi, sein ehemaliger Zellengefährte und jetzige Anführer der Gruppe, kam, ließ er die Partie im Stich und stürzte auf den dunkelhäutigen Mann zu.
    »Ich muß Hunter sprechen, Carlo«, sagte er. »Hast du ‘ne Ahnung, wo er augenblicklich zu finden ist?«
    »Genau weiß ich es nicht«, antwortete Cabozzi in seinem immer noch harten Englisch. »Aber ich sprach ihn vor drei Tagen am Times Square. Er fuhr dann weiter, und es kam so aus, daß ich in meinem Wagen hinterhergondelte. Ich sah, daß er vor einem Hotel auf der 5. Avenue stoppte, verdammt' vornehmer Laden, aber ich weiß natürlich nicht, ob er sich dort aufhält oder nur eine Verabredung hatte.«
    »Wie hieß das Hotel?« fragte Evans drängend.
    »Keine Ahnung«, sagte Cabozzi faul. »Ich habe es mir nicht gemerkt.«
    Evans ließ nicht locker. Er holte ein Telefonbuch und las dem gelangweilten Italo-Amerikaner die Namen aller Hotels auf der 5. Avenue vor.
    »Ja, ich glaube, so ähnlich hieß es«, erklärte Cabozzi schließlich, als Evans das .Splendid nannte.
    Der junge Mann stand sofort auf, aber der andere hielt ihn am Arm fest.
    »Was willst du bei Aldous?« fragte er.
    »Ich habe etwas mit ihm zu besprechen.«
    »Er will den Job aufgeben!« schrie Terrigan und stieß gegen die Kugeln. Die Bälle rollten und stießen mit scharfen Klicken gegeneinander.
    Cabozzis kleine dunkle Augen sahen Evans mit hartem Blick an.
    »Stimmt das?«
    »Ja«, antwortete der Junge trotzig.
    »Dann spar dir den Weg! Aldous läßt dich nicht gehen!«
    »Habe ich ihm auch schon gesagt«, schrie Terrigan.
    »Mein Vater hat noch in Italien gearbeitet«. sagte Cabozzi. »In der Mafia. Wer einmal in der Organisation war, blieb darin, bis er starb. Und wenn er früher gehen wollte, dann starb er auch.«
    »Hier sind die Staaten«, sagte Evans, »und nicht Italien im vorigen Jahrhundert.«
    »Mach das Aldous klar, wenn du kannst!« Cabozzi drehte sich um und ging zum Billardtisch.
    Thomas Evans fuhr mit der Sub zur 5. Avenue und suchte das ›Splendid‹. Vor dem Eingang zögerte er. Er hatte Aldous Hunter im Laufe der Jahre mit vier oder fünf verschiedenen Mädchen gesehen, und er wußte, daß diese Girls längst nicht alle Damen waren. Es schien Thomas plötzlich sinnlos, einem solchen Manne davon zu sprechen, daß man mit einem Mädchen den Rest seines Lebens verbringen wolle. — Aber dann schob er trotzig das Kinn vor und betrat die Halle.
    »Ich möchte Mr. Hunter sprechen«, sagte er zu dem Empfangsportier.
    »Mr. Hunter ist gerade zu einem Apéritif in die Hotelbar gegangen. Bitte, diesen Gang entlang!«
    Aldous Hunter saß auf einem der Hocker und sprach mit dem Mixer. Ein Glas stand vor ihm. Die Männer lachten. Anscheinend fiel soeben die Pointe eines Witzes.
    Evans schwang sich auf den Nebenhocker.
    »Kann ich dich sprechen, Aldous?« Hunter drehte den runden Kopf auf dem kurzen Hals. Er zog die Brauen hoch.
    »Hallo, Tom«, sagte er leicht erstaunt »Etwas Besonderes?«
    Aldous Hunter war kaum mittelgroß und neigte dazu, Fett anzusetzen. Er trug das schwarze Haar sorgfältig gebürstet, bevorzugte helle Krawatten und zog ständig eine Wolke zarten Parfümgeruches hinter sich her. Alles in allem wirkte er ein wenig lächerlich und nicht ganz ernst zu nehmen, besonders auf Frauen. Er hatte etwas Zuckersüßes an sich, aber in Wahrheit war er kalt, verschlagen und grausam.
    Evans wußte, daß Hunter gefährlicher war, als er aussah. Er mußte sich einen Ruck geben, bevor er hervorstieß:
    »Ich will aufhören.«
    Hunter zog die Augenbrauen noch höher, sah den jungen Mann lange an und befahl dann dem Mixer:
    »Hör mal ein bißchen weg, Freddy!« Der Mixer zog sich prompt in die äußerste Ecke seiner Bar zurück, und Hunter fragte:
    »Warum?«
    »Ich möchte heiraten.«
    Der Gang-Chef schnitt ein Gesicht, als habe Evans erzählt, er wolle in Zukunft als Zauberkünstler auftreten. Dann brach er in schallendes Gelächter aus.
    »Das ist

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