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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickelt sich zu einem perfekten Lügner.” Harlek duckte sich unter meinem vernichtenden Blick. Er brumm- te im tiefsten Baß sein Bedauern.
    „Tut mir leid, Perry. Ich dachte, es wäre acht Uhr früh.” „Vergiß es. Major Fielpan hat sich über Hyperfunk gemeldet. Sei- ne BRESLAU ist kaum noch manövrierfähig. Ein Wirkungstreffer. Ich habe den Kreuzer von einem Bergungstender aufnehmen lassen. Ankunft in zehn Minuten.
    Das wäre eigentlich alles.” Er schaltete ab. Ich saß wie versteinert vor dem Klapptisch. Major Fielpan! Die BRESLAU - einer der mod- ernsten und schnellsten Kreuzer aus der Städteklasse. Wenn das Schiff angegriffen worden war, so bedeutete das, daß Fielpan im unendlichen Raum zwischen der Milchstraße und dem Andromeda-Nebel auf Feinde gestoßen war.
    Positronisch - Biologisch - Roboter, kurz Posbis, gab mein Extrahirn mit einem Kurzimpuls durch. Unnötigerweise, denn dar- auf war ich selbst gekommen.
    Ich griff abwehrend an meinen Kopf. Die Tatsachen sprachen für sich. Ich zwang mich zur Ruhe und stand auf. Zehn Minuten später sprang ich in den Hauptlift der kosmischen Ortungsstation und ließ mich auf das Kommandodeck tragen. Es war in Äquatorhöhe eingebaut worden. Die Zentrale unterschied sich erheblich von der eines Kriegsschiffes. Die Wände des Saales wurden von riesigen Bildschirmen bedeckt. Als ich eintrat, sah ich mich einem erregenden Anblick gegenüber. Die Frontschirme zeigten die trostlose Schwärze des intergalaktischen Raumes. Kleine Leuchterscheinungen hellten das Bild auf. Teilweise glichen sie verwaschenen Reflexen, und doch war jeder davon eine Galaxis mit vielen Milliarden Sonnen und Planeten.
    Auf den Heckbildschirmen gleißten die Sterne der nahen Milchstraße in sinnbetäubender Fülle. Der Ortungssatellit Maso VI stand nur vier Lichtjahre jenseits unserer Galaxis im interkosmischen Raum. Die Entfernung war zu gering, um sie in ihrer Gesamtheit überblicken zu können.
    Ich riß mich von dem Anblick los. Die Kommandozentrale glich einem Tollhaus. Einige hundert Männer redeten, riefen und schrien gleichzeitig. Jeder saß hinter einer Schaltstation, und jeder hatte ein Mikrophon vor den Lippen. Maso VI war nicht nur das vorge- schobene Hauptquartier der Alliierten Flotten, sondern auch gleich- zeitig Ausgangspunkt für zahlreiche Sonderunternehmen und Pa- trouillenflüge, die alle überwacht werden mußten.
    Ich wich hastenden Soldaten aus und zwängte mich bis zu Rhodan vor. Bei ihm befanden sich führende Offiziere der terranischen Flotte und Solarmarschall Allan D. Mercant, Chef der Solaren Abwehr. Auf einem Bildschirm waren die Umrisse ei- nes unförmigen Flottentenders erkennbar. Er hatte soeben sein Bremsmanöver beendet. Langsam schwenkte die fliegende Raum- plattform unter der Zugkraft unserer energetischen Traktorstrahler ein. Auf den Ladeflächen war ein Hundertmeterkreuzer der Städte- klasse verankert worden. Ich betätigte die Vergrößerungsschaltung der Aufnahmeoptik. Der Kreuzer füllte das Bild aus. Jemand seufzte. Die anderen Männer schwiegen.
    Die BRESLAU war schwer angeschlagen.
    Die Steuerbordwandungen des Kugelkörpers waren zerfetzt worden. Die untere Polkuppel hatte sich zu einer erstarrten Glut- blase aufgewölbt. Niemand unter uns zweifelte daran, daß die BRESLAU nur von den Ausläufern einer Transformexplosion berührt worden sein konnte. Im Zentrum einer detonierenden Bombe von tausend Gigatonnen Energieentwicklung verdampften selbst die Superschlachtschiffe der Erde. Die Besatzung des Kreu- zers konnte noch von Glück sagen, überhaupt davongekommen zu sein. „Fielpan kommt an Bord”, erklärte Rho- dan. „Er hat den linken Arm verloren. Ich brauche jedoch seinen Bericht.” Er sah mich zwingend an. Anscheinend wollte er in Gegenwart der anderen Männer nicht zuviel sagen. Ich preßte die Lippen zusammen und folgte ihm. Selbstverständlich mußte Fielpan erst einmal ärztlich betreut werden.
    Auf dem Weg zum Bordlazarett überfiel mich der Gedanke an die Posbis wie ein Alptraum. Was wir bisher über diese Wesen von au- ßerhalb der Galaxis erfahren hatten, glich einer Katastrophe. Eines Tages waren sie erschienen. Ihre Raumschiffe, würfelförmige Giganten mit zahllosen Auswüchsen und Plattformen, hatten uns verblüfft. Kein bekanntes Volk der Ga- laxis hatte jemals solche Konstruktionen erschaffen.
    Die erste Kontaktaufnahme mit den Posbis war nicht friedfertig verlaufen. Die Waffen hatten gesprochen, und dabei hatten wir er-

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