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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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hätten, so hätten sie sich längst gemeldet.«
    Seine Voraussage traf zu. Niemand hatte etwas bemerkt. MacLean mußte seinen Mördern arglos geöffnet haben. In der gleichen Sekunde traf ihn der betäubende Schlag, und ohne wieder zu sich zu kommen, verlor er sein Leben.
    Eggert und seine Leute stellten die Wohnung des Mannes gründlich auf den Kopf. Es wurde nichts gefunden, das darauf hätte schließen lassen, daß er in irgendeiner Form an ungesetzlichen Unternehmungen beteiligt gewesen wäre.
    Als wir endgültig mit unseren Untersuchungen fertig waren, war es längst Mitternacht geworden, aber in der Zwischenzeit hatte ich Richter Fisher angerufen und von ihm einen richterlichen Befehl an die California National Bank in San Franzisko erhalten, der sämtliche Auskunftsbeschränkungen über das Konto Harold Loosing aufhob. Ich gab den Befehl per Fernschreiber nach Frisko durch. Noch in der Nacht erhielt ich eine erste Antwort.
    »Konto Harold Loosing durch letzte Abhebung von siebenundvierzigtausend Dollar praktisch restlos erledigt. Aufstellung über Kontobewegungen folgt.«
    Ich brachte Phil im Jaguar nach Hause.
    »Aus welchem Grunde ist MacLean ermordet worden?« überlegte er laut. »Glaubst du, daß er doch die Finger in irgendeinem dunklen Geschäft hatte?«
    »Ich glaube es nicht. Natürlich müssen wir uns darüber vergewissern, aber ich hielt ihn für den Typ des korrekten Angestellten. Er nannte uns Loosings Namen, aber selbst wenn Harold Loosing Grund hat, die Polizei zu fürchten, was nicht einmal erwiesen ist, so hatte er doch keinen Grund, MacLean umzubringen.«
    »Verdammt«, knurrte Phil. »Ich möchte diesem Harold Loosing endlich gern mal ins Gesicht sehen.«
    »MacLean hat ihm ins Gesicht gesehen«, sagte ich langsam. »War das der Grund, aus dem er getötet wurde?« Phil schob den Hut ins Genick. »Er wurde zu der Zeit getötet, als unsere Verhaftungsaktion gegen den Rauschgiftring lief. Es müssen doch Zusammenhänge bestehen.«
    ***
    Die Besatzung eines Polizeibootes der Jersey er Hafenpolizei sichtete weit draußen in der Hudson-Mündung einen treibenden Gegenstand.
    Sie steuerten den Gegenstand an und entdeckten, daß es sich um die schon stark verweste Leiche eines Mannes handelte. Der Schädel des Toten war an mehreren Stellen zertrümmert. Es bestand die Wahrscheinlichkeit eines Mordes.
    Während das Boot mit der Leiche an Bord in hoher Fahrt seinen Stützpunkt anlief, untersuchte der Offizier die Taschen des Mannes. Er fand eine Brieftasche mit durchweichten Papieren. Vorsichtig faltete er eine Identitätskarte auseinander.
    Minuten später gab er eine Meldung an die Kriminalzentrale von New Jersey durch.
    »In der Kleidung der aufgefundenen Leiche wurden Papiere festgestellt, die auf den Namen Castro Bonaro, Theateragent, wohnhaft New Jersey, Leister Street 422, lauten…«
    Das war ein Vormittag der Hiobsbotschaften. Der Untersuchungsbefund der Leiche Bonaros lag bereits auf dem Schreibtisch des Büros im Jerseyer Hauptquartier. Mord durch Zertrümmerung der Schädeldecke, begangen wenige Stunden, nachdem Castro Bonaro seine Wohnung verlassen hatte.
    Während ich noch über diesem Bericht grübelte, erschien ein unauffälliger Mann, der sich als Anwalt William Buler vorstellte. Er legte zwei Gerichtsentscheidungen vor, nach denen James B. Tolden und Jonathan Healthy sofort auf freien Fuß zu setzen waren. Tolden mußte bedingungslos freigelassen werden, bei Healthy wurde eine Kaution in Höhe von fünftausend Dollar verlangt. Der Rechtsanwalt zeigte mir die Quittung über die Einzahlung.
    »Ich hoffe, daß Sie dem Beschluß des Gerichts sofort folgen werden, Mr. Cotton.«
    »Innerhalb der nächsten zwölf Stunden, wie es vorgeschrieben ist.«
    »Also noch heute abend.«
    »Selbstverständlich. Wenn ich die Inhaftierten nicht zu einem Verhör brauche, lasse ich sie eventuell auch früher frei.«
    Zwei Stunden nach dem Besuch des Anwaltes erhielt ich ein Fernschreiben aus San Franzisko, das im wesentlichen aus langen Zahlenreihen bestand. Es wären die Ein- und Auszahlungen, die über das Konto Loosing, bei der California-Bank vorgenommen worden waren.
    Es waren beträchtliche Zahlen. Zehntausende von Dollar waren monatlich auf diesem Konto eingezahlt worden, und etwa jeden Monat einmal waren die angesammelten Beträge abdisponiert worden. Als Einzahler fungierte jeweils die Terrain-Inc., aber an den Daten sah ich, daß manches Mal an einem Tag zwei oder drei Zahlungen gleichzeitig

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