Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
Vom Netzwerk:
müssen«, begann ich. »In deiner Bude wurde mit Marihuana gehandelt.«
    Der ehemalige Catcher schnaufte.
    »Ich habe nichts davon gewußt. Ich kann den Burschen nicht ständig auf die Finger sehen. Ich drehe jedem von ihnen den Hals um, wenn ich sie in die Hände bekomme.«
    »Dann würdest du nicht nur hinter Gitter, sondern auf den Stuhl kommen. Erzähle uns übrigens keine Märchen. Wir haben zwei Aussagen, daß du von dem Marihuana-Handel gewußt und Prozente bezogen hast.«
    »Das ist nicht wahr«, brüllte er.
    Es war nicht wahr. Die Kellner hatten Diggin nicht belastet, Ich wechselte das Thema.
    »Teck, als Fred Kennan in deiner ,Crossy-Inn‘ ermordet wurde, hast du behauptet, die Leute, die hinter ihm her waren, nicht gekannt zu haben. Du solltest dir diese Aussage überlegen.«
    Er biß sich auf seine dicke Unterlippe. In seinem groben Gesicht arbeitete es.
    Das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab.
    »Gespräch aus Detroit für Mr. Cotton«, meldete die Vermittlung.
    »Geben Sie es durch.«
    Der Überwachungschef des Detroiter FBI meldete sich- »Lassen Sie uns nicht Leute überwachen, die bei euch sitzen«, sagte er, und ich konnte ihn gewissermaßen grinsen hören, obwohl ich nicht verstand, was er meinte.
    »Was meinen Sie?« fragte ich.
    »Ich habe mit dem Postdirektor gesprochen«, antwortete er mit Genuß. »Die Geld- und Papiersendung der California-Nationalbank lagert nicht mehr in Detroit. Sie wurde schon vor Eintreffen durch einen Brief umdisponiert.«
    »Wohin?«
    »An das 14. Postamt in New Jersey«, antwortete mein Kollege im feinen Detroit und lachte herzhaft.
    Ich lachte nicht. »Haben Sie den Brief gesehen?«
    »Natürlich. Er wurde in New Jersey aufgegeben. Keine Adresse. Die Unterschrift ist unleserlich, aber das Stichwort wird genannt. Der Postdirektor hatte keine Bedenken, dem Wunsche des Mannes zu entsprechen.«
    »Ich danke Ihnen. Tut mir leid, daß ich Sie vergeblich bemüht habe, Kollege.«
    »Nicht so wichtig«, antwortete er milde. »Ich wünsche Ihnen gute Jagd.« Ich unterrichtete Phil. Er sauste los, um sich beim 14. Postamt in New Jersey zu erkundigen.
    Teck Diggin saß noch auf dem Stuhl. »Hast du dir überlegt, was dir nicht einfällt, Teck?« wandte ich mich wieder an ihn.
    »Können Sie die Marihuana-Sache niederschlagen, G-man?« fragte er.
    »Vielleicht«, antwortete ich.
    Wieder versank er in Grübeln. Schließlich schüttelte er den schweren Schädel.
    »Nein, ich weiß nichts, G-man«, grollte er.
    Ich stand auf. »Teck, ich werde in deine Zelle kommen, bevor ich die Unterlagen an die Staatsanwaltschaft weitergebe. Vielleicht überlegst du dir dann, ob du die Gesichter von Kennans Mörder nicht doch erkannt hast.«
    Ich gab dem Sergeant ein Zeichen, ihn abzuführen. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wandte ich mich an Inspektor Harding.
    »Inspektor, vernehmen Sie Diggins Leute, die wegen der Marihuana-Zigaretten verhaftet wurden, noch einmal. Wenn sich herausstellt, daß Teck tatsächlich von diesen kleinen Geschäften nichts gewußt hat, dann kann ich ihm wirklich versprechen, er würde deswegen nicht vor Gericht gestellt. Ich habe den Eindruck, daß ihm auf diese Weise ein paar Angaben über Kennans Mörder entlockt werden können.«
    Ein paar Minuten später kam Phi] zurück.
    »Abgeholt, längst abgeholt«, sagte er noch in der Tür. »Aber ich habe eine gute Beschreibung des Mannes, der die Sendung für Harold Loosing in Empfang nahm. Es war ein schmaler Bursche, überelegant gekleidet mit einem Gesicht wie eine Ratte. Der Schalterbeamte konnte sich an ihn so genau erinnern, weil es eine ungewöhnlich hohe Geldsumme war, die er ihm auszahlte.«
    »Wieviel?«
    »An die fünfzigtausend Dollar.«
    Ich pfiff durch die Zähne.
    »Ich glaube, es wird Zeit, daß Mr. MacLean seine Zurückhaltung in Bezug auf die Person Harold Loosings aufgibt.«
    Ich hoffe, Sie erinnern sich an den Namen MacLean. Er war der Geschäftsführer der Terrain-Inc., über die die Abrechnung der »Crossy-Inn« lief. Er war der einzige Mann, der Harold Loosing je von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte. '
    Phil und ich machten uns auf die Strümpfe, um ihn im Büro der Gesellschaft in der Montgomery Street aufzusuchen, aber vorher fuhren wir noch bei der Versicherungsgesellschaft vorbei, die den Prozeß mit Toldens Fabrik geführt hatte.
    Wir hatten keine Schwierigkeiten, eine vernünftige Auskunft zu erhalten. Der Direktor erinnert sich genau an den Fall, obwohl er eine

Weitere Kostenlose Bücher