Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
Vom Netzwerk:
Menge Jahre zurücklag.
    »Das war eine große Sache«, sagte er. »Ich glaube, ich hätte meinen Posten verloren, wenn wir zum Bezahlen gezwungen worden wären. Ich war sehr erleichtert, als ich Tolden zu einer Abfindung bewegen konnte. Ich glaube, wenn er nicht solche Angst gehabt hätte, der Brandstiftung angeklagt zu werden, hätte er nie zugestimmt. Aber als wir unsere Anklage als Nebenkläger zurückzogen, verlor auch die Staatsanwaltschaft das Interesse an der weiteren Verfolgung.«
    »Hm, Tolden hat uns die Geschichte ein wenig anders erzählt.«
    »Er spielte darin die Rolle der Verfolgten Unschuld, nicht wahr?« erkundigte sich der Direktor und zuckte mit den Athseln. »Das ist doch immer so bei solchen Differenzen. Darüber brauchen Sie sich nicht zu wundern.«
    »War Toldens Fabrik finanziell erledigt, als der Brand ausbrach? Konnte er hoffen, auf diese Weise seine Schulden loszuwerden?«
    Der Versicherungsdiriktor blinzelte mich durch seine Brille an. »Das haben wir natürlich auch als erstes angenommen, und wir haben sogar dauernd behauptet, das wäre der Grund für eine wahrscheinliche Brandstiftung gewesen. Genaue Feststellungen ließen sich nicht treffen, da die Buchhaltung mit in Flammen aufgegangen war, aber wir haben Erkundigungen bei Toldens Lieferanten eingezogen. Die Fabrik brachte zwar nicht üppiges Geld, aber es konnte keine Rede davon sein, daß Tolden pleite war oder große Schulden gehabt hätte. Das gilt natürlich nur für die Fabrik und ihre Geschäfte. Ob Tolden privat auf dem trockenen saß, kann ich nicht sagen, aber ich erinnere mich, daß unsere Nachforschungen seinerzeit nichts ergaben, was diese Vermutung gerechtfertigt hätte erscheinen lassen.«
    Wir bedankten uns und fuhren weiter zur Montgomery Street, zur Terrain-Inc.
    Eine nette junge Dame empfing uns. »Mr. MacLean«, wiederholte sie. »Es tut mir leid. Mr. MacLean ist krank.«
    »Schon lange?«
    »Seit drei Tagen. Er rief an, sagte, er sei völlig erkältet und könne nicht ins Büro kommen. Ich fragte ihn noch, ob ich ihm einen Arzt vorbeischicken sollte, aber er lehnte ab.«
    »Hat er sich seitdem gemeldet?«
    »Vorgestern. Wieder telefonisch. Er war immer noch heiser und sagte, wir sollten ihm alle dringenden Sachen mit der Post in die Wohnung schicken. Er würde sie durchsehen und erledigen.«
    »Mit der Post?«
    »Ja, ausdrücklich. Er sagte, er wolle niemanden sehen.«
    »Wo wohnt er?«
    »Hier auf der Montgomery Street, nur drei Blocks weiter in einem Apartmenthaus. Darum ist es ja so seltsam, daß er die Unterlagen mit der Post geschickt haben wollte.«
    »Wohnt er allein?«
    »Ja, er wurde vor zwei Jahren von seiner Frau geschieden.«
    Ich ließ mir die Nummer des Hauses geben. Wir fuhren sofort hin. Es war wirklich nur ein Katzensprung vom Büro entfernt.
    Es war ein Riesenkasten voller eingerichteter Ein- und Zweizimmerwohnungen. MacLean wohnte auf dem vierten Flur des 22. Stockwerkes.
    Wir läuteten vergeblich. Hinter der Tür regte sich nichts. Phil und ich tauschten einen Blick. Dann traktierten wir die Tür im Takt mit Schulterstößen.
    Sie war ziemlich widerstandsfähig. Aus anderen Türen erschienen ein paar Leute, hervorgelockt von dem Lärm.
    »He, was machen Sie da?« rief ein Mann.
    »Kümmern Sie sich nicht darum«, antwortete ich und warf mich erneut gegen die Tür. »Wir sind FBI-Beamte.« Beim zehnten oder zwölften Schulterstoß sprang die Tür aus dem Schloß. Phil und ich stolperten in die Diele.
    Wie brauchten nicht nach MacLean zu suchen. Er lag auf der Schwelle zwischen Diele und Schlafzimmer. Sein Körper war mit einem Schlafanzug bekleidet. Um ihn breitete sich eine längst eingetrocknete dunkle Lache.
    »Rufe die Mordkommission«, sagte ich leise zu Phil.
    Unsere Kommission arbeitete. Phil und ich saßen draußen auf der Treppe und warteten auf das Ergebnis. Dann kam Eggert, der die Kommission leitete, mit dem Arzt.
    »Der Doktor meint, er wäre seit ungefähr drei Tagen tot. Er muß irgendwem die Tür geöffnet haben. Er wurde sofort niedergeschlagen und zu der Stelle geschleift, an der er lag. Dort schnitten sie ihm die Kehle durch. Es ist die gleiche Art, auf die sie Fred Kennan umbrachten. Ich wette, daß es auch die gleichen Täter waren.«
    »Sonst etwas Besonderes?«
    »Der Briefkasten birst vor Post.«
    »Uninteressant. Das ist Geschäftspost.«
    Eggert reckte sich. »Ich werde die Nachbarn vernehmen, aber es wird nichts dabei herauskommen. Wenn sie irgend etwas gemerkt

Weitere Kostenlose Bücher