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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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sofort in ihr hoch. Die Freude von vorhin war gleich wieder wie weggeblasen. Sollte sie mit dem öffnen der Zellentür so gut wie nichts erreicht haben?
    Sally Buzzell tastete verzweifelt die Mauer ab. »Das gibt es doch nicht«, ächzte sie gepreßt. »Das ist unmöglich. Der Gang kann hier nicht zu Ende sein!«
    Sie ertastete eine kleine Aussparung und spürte gleich darauf einen kalten Eisenring. Als sie ihn drehte, wich die Wand zur Seite.
    Sally konnte ihren Weg in die Freiheit fortsetzen. Lautlos huschte sie durch die Dunkelheit. Sie erreichte eine Treppe und lief diese hinauf.
    Eine schmale Tür.
    Sie war weder verriegelt noch versperrt.
    Sally Buzzell öffnete sie. Und dann blies ihr der kühle Nachtwind ins Gesicht. Noch nie hatte sie etwas dermaßen bewußt empfunden.
    Vor ihr lag der Schloßhof. Sie wußte noch nicht, wie sie die hohe Mauer überwinden sollte, die Watford Castle einfriedete.
    Sie wußte nur, daß es ihr gelingen würde, denn jenseits der Mauer lagen Freiheit und Rettung!
    Noch schien Jorma Maduse keine Ahnung zu haben, daß ihre Gefangene auszurücken versuchte.
    Jedenfalls traf die unheimliche Gräfin keinerlei Anstalten, die Flucht des Mädchens zu verhindern.
    Auf Zehenspitzen schob sich Sally Buzzell durch die tintige Nacht. Immer wieder blieb sie kurz stehen, um zu lauschen, um sich umzusehen.
    Doch sie hörte und sah nichts. Sie war allein und unbeobachtet. Sally dachte bereits an den Moment, wo sie die Mauer hinter sich gelassen hatte.
    Sie würde losrennen und mit dem Laufen nicht mehr aufhören. Bis nach Dunstable würden sie ihre Füße tragen müssen, und ihr erster Weg würde der zur Polizei sein, denn Sheldon Dreyfuss und Owen Burr waren von Zepar ermordet worden, und dieser grausame Doppelmord mußte auf irgendeine Weise gesühnt werden…
    Sally Buzzell glitt weiter durch die Dunkelheit.
    Eine Nische.
    Das Mädchen huschte da hinein, um kurz zu verschnaufen.
    Plötzlich stieß sie gegen ein Hindernis. Sally erschrak. Sie bückte sich. Zu ihren Füßen lag ein Mensch, der tot zu sein schien.
    Tief beugte sie sich über den Leblosen - und dann erkannte sie ihn! Es war Owen. Owen Burr! Sally glaubte, den Verstand verlieren zu müssen.
    Sie zuckte hoch, und sie hörte ein Mädchen gellend schreien, ohne zu begreifen, daß sie selbst es war, die so schrill ihre Angst herausschrie.
    ***
    Plötzlich war Zepar da.
    Aus dem Nichts kam er. Als Sally Buzzell ihn sah, traf sie beinahe der Schlag. Sie schnellte aus der finsteren Nische.
    Wie von Furien gehetzt jagte sie durch den Schloßhof. Zepar war ihr dicht auf den Fersen. Die große Angst verlieh dem Mädchen fast übermenschliche Kräfte. Dennoch war ihre Situation aussichtslos.
    Sie konnte dem Knochenmann unmöglich entkommen.
    Scheppernd und klappernd rannte er hinter ihr her. Als er sie eingeholt hatte, versetzte er ihr einen brutalen Stoß.
    Sally Buzzell verlor das Gleichgewicht. Ihre Hände sausten haltsuchend durch die Luft. Dann schlug sie lang hin.
    Schon war das Skelett über ihr.
    Seine Knie drückten sich hart in ihren Rücken. Die Hände packten ihren Kopf. Sie rissen ihn hoch.
    Sally stieß einen entsetzten Schrei aus.
    Das Schicksal des Mädchens lag in Jorma Maduses Hand. Egal, wie sich die unheimliche Gräfin entscheiden würde, Zepar würde gehorchen.
    Sollte Jorma Maduse den Tod dieses Mädchens wünschen, würde der Knochenmann nicht zögern, den Willen der Gräfin in die Tat umzusetzen.
    Sollte Jorma Maduse aber Wert darauf legen, daß Sally Buzzell am Leben blieb, dann würde Zepar auch das akzeptieren und von dem Mädchen ablassen.
    Die unheimliche Gräfin erschien.
    Ihr bleiches Gesicht war wutverzerrt. Sie fauchte wie eine gereizte Wölfin. Das Feuer in ihren Augen loderte heller als sonst.
    »Du Luder!« schrie sie Sally Buzzell an. »Dachtest du wirklich, ich würde dich entkommen lassen? Keine Phase deiner verrückten Flucht blieb mir verborgen.«
    Die Gräfin drohte mit der Faust.
    »Wenn ich dich nicht brauchen würde, würde ich dich jetzt hart bestrafen!« herrschte Jorma Maduse das entsetzte Mädchen an.
    Ein Wink genügte. Zepar riß Sally Buzzell auf die Beine. Jorma Maduse kam näher. Ihr Blick war an Scheußlichkeit nicht zu überbieten.
    Das Mädchen hing zitternd in den Knochenhänden des Skeletts.
    »Schaff sie ins Verlies zurück, Zepar!« befahl die unheimliche Gräfin. »Und bring mir den Schlüssel, damit sie nicht noch einmal auszureißen versucht.«
    »Ja, Herrin«, sagte Zepar

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