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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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dir Sorgen?« fragte sie den Professor. »Ich meine, weil du diesmal vorläufig auf dein Amulett verzichten mußt?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, wohl fühle ich mich ohne den silbernen Talisman nicht. Thorley de Hory hat mich nicht nach England geholt, damit ich in seinem Haus einige Tage unbeschwerten Urlaub verbringe. Ich soll einen unheimlichen Spuk bekämpfen, der die Bürger von Dunstable in Angst und Schrecken versetzt. Und ein Kampf ohne Waffe gegen ein tückisches Schattenwesen war schon immer eine verflixt haarige Angelegenheit…«
    ***
    Das Skelett!
    Sally Buzzell raufte sich vor Schreck die Fülle ihres flachsblonden Haares. Sie träumte nicht. Der Knochenmann stand tatsächlich in ihrem Schlafzimmer und grinste sie grauenerregend an.
    Jetzt setzte sich das Skelett in Bewegung. Die Gelenke knarrten schaurig. Die bleichen Knochen klapperten.
    Die Erscheinung hob beide Arme. Sally war von einer unbeschreiblichen Angst gelähmt. Sie konnte nicht einmal den kleinen Finger bewegen.
    Ihr furchtsames Herz trommelte hart gegen die Rippen. Mit schockgeweiteten Augen verfolgte sie alles, was der Knochenmann tat.
    Als er ihr so nahe gekommen war, daß seine Finger sie schon fast berühren konnten, fiel die Lähmung von dem verstörten Mädchen ab.
    Sally Buzzells Selbsterhaltungstrieb ergriff augenblicklich die Initiative. Das Mädchen schleuderte die Decke beiseite.
    Mit einem kraftvollen Sprung verließ sie das Bett. Sie hetzte auf die Schlafzimmertür zu. Im Vorbeirennen griff sie nach ihrem Schlafrock.
    Sie nahm sich jedoch nicht die Zeit, ihn anzuziehen, sondern preßte ihn nur gegen ihren vollen Busen und setzte ihre überstürzte Flucht fort. Blitzschnell riß sie die Schlafzimmertür auf.
    Sie gelangte in die Diele, hörte hinter sich die stampfenden Schritte des Knochenmannes, der ihr zwar folgte, dabei aber keine besondere Eile an den Tag legte.
    Das Skelett schien sich des Mädchens ziemlich sicher zu sein. Während Sally Buzzell durch die Diele jagte, überschlugen sich in ihrem Kopf die Gedanken.
    Woher kam der Knochenmann? Wie hatte er es geschafft, in die Wohnung zu gelangen? Warum erschien er ausgerechnet bei ihr? Was wollte er von ihr? Wie war es überhaupt möglich, daß sich ein Knochengerippe bewegen, daß es leben konnte?
    Fragen über Fragen - und keine Antworten.
    Panik flackerte in Sally Buzzells Augen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie bekam nicht genug Luft und japste verzweifelt.
    Der Angstschweiß rann ihr über das furchtverzerrte Gesicht. Mit klappernden Gebeinen rannte das Skelett hinter dem Mädchen her.
    Eine Szene, die einem die Haare zu Berge stehen ließ!
    Mit wild hämmerndem Herzen erreichte Sally Buzzell die Wohnungstür. Es war abgeschlossen. Die Vorhängekette stellte eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dar.
    Abermals fragte sich das verstörte Mädchen, auf welchem Wege der unheimliche Knochenmann ihre Wohnung betreten hatte.
    In großer Hast entfernte Sally Buzzell die Kette. Stampfend und knarrend näherte sich ihr das bleiche Skelett.
    Mit zitternden Fingern griff das verdatterte Mädchen nach dem Schlüssel, der im Schloß steckte. Sie warf einen Blick über die Schulter.
    Ihr Herz übersprang einen Schlag, als sie sah, wie nahe ihr der Knochenmann bereits gekommen war.
    Blitzschnell drehte Sally den Schlüssel herum, dann schlug sie ihre Hand auf die Klinke und öffnete die Eingangstür.
    Aber schon im nächsten Augenblick prallte sie entsetzt zurück, denn vor ihr, auf der Fußmatte, stand ein zweites Skelett.
    Diese grausige Überraschung war fast zuviel für das Mädchen. Sally Buzzell stieß einen krächzenden Schrei aus, den sie selbst kaum hörte.
    Der Knochenmann hinter ihr versetzte ihr einen harten Stoß und beförderte sie damit aus der Wohnung -direkt in die Arme des zweiten Skeletts.
    Wie Stahlklammern umschlossen die Knochenarme des Schrecklichen das verzweifelte Mädchen. Sally Buzzell versuchte, sich mit letzter Kraft aus dieser harten Umklammerung herauszuwinden.
    Es gelang ihr nicht.
    Sie spürte kalte Knochenfinger an ihrer Kehle - und die Berührung raubte ihr augenblicklich die Besinnung.
    ***
    »Erzähl mir von Thorley de Hory«, bat Nicole Duval. Die Hälfte der Strecke lag bereits hinter ihnen.
    »Er ist einer der wenigen Hellseher, die ich als seriös bezeichnen würde«, sagte Professor Zamorra. »Er hat das, was man allgemein das zweite Gesicht nennt. Er ist weder ein Blender, noch ein Scharlatan, der seine Mitmenschen täuscht und

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