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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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nicht immer so. Es gab Zeiten, da herrschte auf diesen Straßen reger Verkehr. Viele Menschen waren unterwegs, und sie saßen in Straßencafes und unterhielten sich.«
    »Straßenkafees?« Aruula schaute Matt verständnislos an.
    »Das waren Orte, an denen man sich traf, um etwas zu trinken und miteinander zu reden. An denen man Bekanntschaften schließen konnte…« Für einen winzigen Augenblick glitten Matts Gedanken zurück in die Vergangenheit, erinnerten sich an Nicolette, die hübsche Französin, mit der er… »Einst nannte man Paris die ›Stadt der Liebe‹«, meinte Matt mit wehmütigem Grinsen. »Es gab unzählige Lieder darüber!«
    »Wirklich?«, fragte die Barbarin verblüfft. »Das kann ich nicht glauben.«
    »Wieso nicht?«, fragte Matt. »Deshalb!«
    Die junge Frau deutete aus dem Seitenfenster - und Matt stieg instinktiv in die Eisen, als er sah, was Aruula meinte.
    Es war ein entsetzlicher Anblick. Auf einem freien Platz war ein Hügel aus Trümmern errichtet worden, auf dessen Kuppe ein grober Holzpfahl wie ein einsamer, lebloser Wächter stand. Rings umher war alles mit dunklem Blut besudelt - und überall auf dem Platz lagen verwesende Leichenteile verstreut, bei deren Anblick sich Matt der Magen umdrehte.
    »Ich mag diesen Ort nicht«, wiederholte die Barbarin leise. »Er ist böse. Ich kann es fühlen.« Matt wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Keine Frage, Aruula hatte Recht. Was zum Henker ging in dieser Stadt vor?
    Unter normalen Umständen wäre er wohl umgekehrt - aber ihm blieb gar keine Wahl, als zu bleiben, um nach Hank zu suchen. Wenn auch nur die geringste Chance bestand, dass sein Kamerad noch lebte, wollte er sie nicht ungenutzt verstreichen lassen.
    Ein übles Gefühl beschlich Matt, als er den Gang einlegte und weiterfuhr, die einstige Prachtstraße hinab. Paris schien sich nicht nur äußerlich verändert zu haben - offenbar barg die Stadt auch ein dunkles Geheimnis…
    Sie erreichten den Stadtkern und passierten ein gewaltiges eingestürztes Gebilde, das einst den Stolz einer ganzen Nation repräsentiert hatte - den Triumphbogen.
    In den Trümmern des Bauwerks gewahrte Matt eine in Lumpen gehüllte Gestalt, die den herannahenden Laster neugierig beäugte. Anders als die übrigen Bewohner, die Matt und Aruula gesehen hatten, nahm sie nicht sofort Reißaus. Matthew packte die Gelegenheit beim Schopf. Kurz entschlossen riss er das Steuer herum und fuhr direkt auf den Lumpenmann zu, dessen Augen sich entsetzt weiteten. Der Fremde fuhr herum und begann zu laufen - doch das Wettrennen gegen den Laster konnte er nicht gewinnen.
    Matt gab Gas und holte rasch auf, überholte den Flüchtenden und stieg abrupt in die Bremsen. Rasch sprang er aus dem Führerhaus und griff sich den Mann, der sich zeternd und jammernd in seinem Griff wand.
    »Es ist gut«, sagte Matt mit ruhiger Stimme in der Sprache der Wandernden Völker. »Ich will dir nichts tun, okay? Ich möchte dich nur etwas fragen…«
    Der Mann mochte an die vierzig Jahre alt sein. Er war dürr und hatte schwarzes Haar. Sein Gesicht wirkte fahl und ausgemergelt; in seinen kleinen Augen blitzte es furchtsam. Matt ging nicht davon aus, dass ihn der Fremde verstand - die Universalsprache der europäischen Nomadenvölker wurde von Land zu Land mit dem jeweils eigenen Idiom gemischt -, aber vielleicht würde der Mann wenigstens am Tonfall seiner Stimme erkennen, dass er keine feindlichen Absichten hegte.
    Er sprach weiter beruhigend auf ihn ein, und tatsächlich beruhigte sich der Lumpenmann ein wenig.
    »Der Markt«, sagte Matt. »Weißt du, wo der Markt ist? Kannst du mir den Weg zeigen?«
    Der Mann, der im Besitz von Hank Williams' Uniform gewesen war, hatte angegeben, sie bei einem Händler erstanden zu haben. Folglich war der hiesige Markt Matts erster Anlaufpunkt. Der dürre Mann antwortete mit einem ganzen Schwall von Worten, die für Matts Ohren wie eine fremdartige Mischung aus Französisch, Deutsch und Englisch klangen. »Marscha!«, rief er immer wieder aus und deutete die Straße hinab. »None fara! Marscha Parii! Schankely a Luva!« Französisch war neben Deutsch die einzige Fremdsprache, die Matt leidlich gut beherrschte, trotzdem reichte es nicht aus, um alles zu verstehen. »Marscha« bedeutete Markt, so viel war klar, und wenn er die Worte des Mannes richtig deutete, dann brauchte er nur den »Schankely« - den Champs- Elysees - weiter zu folgen, um dorthin zu gelangen.
    »Mai none stan! Percula! Percula nepa!

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