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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu leiden, obwohl er den ganzen Tag über auf den Beinen gewesen war. Im Living-room hatte er es sich im niedrigen Ledersessel bequem gemacht, die Füße auf den Tisch gelegt und rauchte ein schwarzes Teufelskraut, das andere Raucher zu krampfhaften Hustenanfällen veranlaßt hätte. Regis Caster verkraftete es, genoß es sogar. Was für eine Sorte Gemüse in den schwarzen Zigarren verarbeitet worden war, wußte außer ihm niemand. In Casters Kreis von Bekannten und Geschäftsfreunden hatte es sich mittlerweile herumgesprochen, daß es besser war, in Deckung zu gehen, wenn der Alte seine Torpedos zückte.
    Simon saß in drei Metern Abstand. Trotzdem stieg ihm der Qualm unangenehm in die Nase, bloß wagte er nichts zu sagen, um den Zorn seines Vaters nicht erneut auf sich zu ziehen. Der hatte in Pete ohnehin immer seinen bevorzugten Lieblingssohn gesehen und war nach dem Tod seines Killers entsprechend sauer und reizbar.
    Als Regis Caster seine zweite Schwarze in Brand setzte, geschah das, auf das die beiden Dämonen gewartet hatten.
    Mit dumpfem Windverdrängungsknall materialisierten drei Gestalten. Zwei Frauen und ein Mann. Mona, Patrick und Lynn aus San Franciscoer Ableger der Caster-Sippe waren eingetroffen. Im zeitlosen Durchgang hatten sie die gewaltige Distanz überbrückt und waren zielsicher in Casters Motel erschienen.
    »Hello«, sagte Patrick und hob grüßend die Hand. Mona und Lynn, die beiden Frauen, begnügten sich mit einem leichten Kopfnicken.
    »Setzt euch hin, wo Platz ist«, verlangte Regis Caster.
    »Du hast uns so dringlich gerufen«, sagte Mona. »Was ist los?«
    Der Alte stieß eine dicke Rauchwolke aus. »Simon, erzähle!« verlangte er schroff.
    Sein Sohn begann von den Ereignissen zu berichten. Betroffenheit breitete sich unter den drei Besuchern aus. »Eine Frau, die keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Loews hat und dennoch Loew-Kräfte besitzt?«
    In diesem Moment erst äußerte Simon seinen Verdacht.
    »Ramon Loew muß seinen Geist im Moment des körperlichen Todes in diese Duval versetzt haben«, behauptete er. »Daher wohl auch Petes Bemerkung, er sei dieser Loew-Ausstrahlung schon einmal begegnet.«
    »Das habe ich auch schon vermutet«, murmelte der Alte dumpf. »Es gibt kaum eine andere Möglichkeit.«
    »Ein Dybbuk«, sagte Mona dumpf.
    Simon nickte dazu. »Ironie des Schicksals, daß ich gerade mit der Behauptung, von einem Dybbuk namens Ramon Loew verfolgt zu werden, diesen Dämonenjäger Zamorra mit seiner Assistentin herbeiholen ließ. Und jetzt wohnt der Geist wirklich im Geist dieser Nicole Duval - quatsch, im Körper.« Der Versprecher zeigte mehr als alles andere seine Unsicherheit und Nervosität.
    Mona sah ihn an. »Und was haben nun wir damit zu tun? Werdet ihr nicht allein mit dem letzten Loew fertig?«
    Angriffslustig klangen die Worte, höhnisch und abwertend. Simon war schon bereit, eine scharfe Erwiderung zu geben, als Regis Caster sprach.
    »Mona, diese Bemerkung hätte ich von dir nicht erwartet, oder gehörst du nicht mehr zum Caster-Clan?«
    Seine Augen wirkten unter den weißen, buschigen Brauen stechend und klein. Er fixierte Mona Caster-Lexington, als wolle er sie mit einem Bannspruch belegen.
    Unwillkürlich zuckte die Dämonin unter seinem Blick zusammen.
    »Schließt euch zu einem Block zusammen«, verlangte Regis. »Simon wird euch helfen, wenn es nötig ist. Dringt in den Geist dieser Loew-Duval ein, stellt fest, ob es wirklich Ramon Loew ist, der in ihr wohnt. Denn bisher wissen wir es nicht endgültig; es ist nur eine nahezu sichere Annahme. Und wenn sich der Verdacht bestätigt - dann tötet Ramon Loew!«
    Mona nickte. Patrick und Lynn schwiegen, aber ihr Schweigen war Bestätigung genug. Sie würden ihr bestes tun. Sie wußten nur zu gut, daß unter dem Motel das Ding in der Tiefe verborgen lag, das der Schlüssel zur Macht war. Nur Loews und Casters wußten davon und waren jeweils bemüht, in seinen Besitz zu gelangen. Wer das Ding besaß, konnte die Welt aus den Angeln heben.
    Regis Caster muß in diesem Moment auch daran gedacht haben.
    »Stellt fest, ob Loew oder einer aus seiner Sippe nicht, vor seinem Tod das Geheimnis an dritte weitergegeben hat! Wenn ja, müssen wir auch jene ausschalten.«
    Patricks Augen waren groß und rund wie Teller geworden. »Regis, du vermutest…«
    »Ich vermute nicht, aber ich fürchte!« schnitt ihm Regis Caster das Wort ab. »Und das ist ein weiterer Grund, warum ich euch gerufen habe, denn nur ihr

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