0140 - Der Dybbuk
Freunde gekostet. Dämonen durften keine Skrupel zeigen.
Nur in ihrer Gegnerschaft zu den Casters waren sie konsequent geblieben, waren denen aber endlich doch unterlegen. Loew wußte selber, daß er Über-Dämonisches leisten mußte, um die Casters dennoch zu überwinden. Aber das Ziel war diesen Versuch wert. Das Ziel, mit dem Ding die absolute Macht in die Hände gespielt zu bekommen!
Ramon Loew richtete sich wieder auf. Sein Blick fiel in den großen Spiegel. Er war etwas verwirrt. Immer noch konnte er sich nicht daran gewöhnen, im Körper einer Frau zu stecken. Er trat dich vor den Spiegel und betrachtete sich.
Er war verführerisch schön.
Endlich riß er sich aus seinen Betrachtungen. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Er mußte handeln, bevor die anderen handelten. Die anderen - das waren Nicoles Ego, Bill Fleming und die Casters.
Loew kleidete sich wieder an. Dann griff er nach dem immer noch am Boden liegenden Amulett.
Ein schwaches Lächeln spielte um Nicoles Mund. In seinem ursprünglichen Körper hätte Loew keine Chance gehabt, das Amulett zu berühren. Ihm als Dämon hätte sogar der bloße Anblick Schmerzen bereitet. Wie Simon Caster es hatte ertragen können, war ihm ein Rätsel, denn Zamorra hatte es offen über dem Hemd getragen. Oder hatten die Casters im Laufe der Jahrhunderte gegenüber dämonenbannenden Gegenständen eine gewisse Immunität entwickelt? Dafür sprach auch, daß das Amulett Zamorra nicht verraten hatte, in Simon Caster einem Dämon gegenüberzusitzen.
Er spürte die Kraft, die vom Amulett ausging.
Die Kraft einer entarteten Sonne!
Entartet wie die Loew-Sippe…
Das silberne Material vibrierte schwach unter Nicoles Fingern. Ein Strom gewaltiger Energien floß in ihren Körper und stärkte Ramon Loew. Er lächelte spöttisch. Er, der Dämon, partizipierte an der Kraft eines dämonenvernichtenden Instruments! Seit Leonardo de Montagnes Zeiten hatte es das nicht mehr gegeben.
Plötzlich war er davon überzeugt, mit diesem Amulett unschlagbar zu sein -solange er Nicoles Körper sein eigen nannte. Denn es gab eine starke Verbindung zwischen ihr und dem Amulett, eine Verbindung, die sich nach der Aura insgesamt, nicht aber nach ihrer speziellen, geistigen Ausstrahlung richtete.
Und da benötigte er die Kraft des Amuletts auch schon!
Jemand grub in seinen Gedanken!
Blitzschnell blockte Ramon Loew ab und benutzte dabei das Amulett als Verstärker seiner eigenen, geschwächten Kraft.
Befriedigt spürte er, wie die Lauscher plötzlich ins Leere stießen, an einem Sperrschirm abglitten, den das Amulett um Loew herum errichtete. Loew kicherte. »Wartet, Freunde…« murmelte er.
Drei mußten es sein, wie er erkannte.
»Ihr werdet gleich euer blaues Wunder erleben…«
Damit hatte er nicht zuviel versprochen. -Das blaue Leuchten war die Killer-Waffe der Loews!
Verstärkt durch das Amulett, griff Loew an. Er, der Entartete, schlug kompromißlos mit dem blauen Blitz zu!
***
Mona, Patrick und Lynn waren zum magischen Block verschmolzen. Simon Caster brauchte nicht leitend einzugreifen. Die Loew-Ausstrahlung war für die drei Dämonen stark genug, Nicole-Loew auch ohne Simons Anleitung sofort festzustellen.
Der Dreier-Block tastete nach dem Bewußtsein und stellte sofort fest, es tatsächlich mit Ramon Loew zu tun zu haben, der im Moment seines körperlichen Todes zum Seelenwanderer geworden war.
Im nächsten Moment hatte Loew aber auch seine Lauscher entdeckt!
Zu spät begriff der Dreier-Block, daß Loews Macht plötzlich um den Faktor Fast-unendlich gestiegen war. In seinen Händen hielt er das Amulett, das seine Kräfte verstärkte.
Loew ortete seine Gegner - und schlug zu!
RÜCKZUG! gellte Lynns Impuls durch den Dreierblock. ER TÖTET!
Da war Loew schon zwischen ihnen.
Mit seiner Para-Kraft riß er den Dreier-Block auseinander!
Drei Dämonen aus der Caster-Sippe krümmten sich vor Schmerzen, als Loew unter ihnen zu toben begann. Der blaue Blitz jagte zwischen ihnen hin und her, berührte mal den einen, mal den anderen Körper und hüllte schließlich Mona Caster-Lexington ein.
Sie starb schreiend.
Der blaue Blitz erlosch.
Damit war alles vorbei.
Patrick Caster taumelte und preßte die Hände gegen die Schläfen. Er stieß schauerliche Flüche aus. Erst Lynns Damenfaust brachte ihn, hart zupackend, wieder zur Besinnung.
»Los, in Haus sieben!« schrie sie ihn an. »Wir müssen körperliche Gewalt anwenden! Der Loew ist zu stark geworden. Wenn er will, kann er
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