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0140 - Ein Toter soll nicht sterben

Titel: 0140 - Ein Toter soll nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erforderte. Marshall blieb unbewegt. Er diente dem Mausbiber lediglich als eine Art Verstärker. Drei Minuten bis zum vereinbarten Termin. „Ellert hat gesagt, wir sollen die Außenluke öffnen", gab er bekannt. „Ich weiß nicht..." Rhodan betrachtete die Handkontrollen der Schleuse und winkte Nacro zu sich. „Wissen Sie da Bescheid?"
    „Ich denke schon, Sir. Die Grundbegriffe der Technik sind gleich."
    „Die Schleuse öffnen?" Ras Tschubai war völlig verwirrt. „Was soll das? Wir können doch nicht weg, denn der Schirm ..."
    „Wir tun genau das, was Ellert von uns verlangt", sagte Rhodan und schnitt jede Diskussion ab, ehe sie entstehen konnte. Nacro deutete auf ein Stellrad. „Nach links drehen. Aber wir sollten vorher unsere Helme verschrauben, denn wenn die Luft entweicht, könnte das sonst unangenehm werden." Er wartete, bis das geschehen war, dann begann er, an dem Rad zu drehen.
    „Noch zwei Minuten", sagte Marshall, um sich sofort wieder auf seine eigentliche Aufgabe zu besinnen. Schweigend saß er neben Gucky. Die Außenluke wurde von dem Luftdruck der Kammer gegen die Verschalung gepreßt und ließ sich nicht nach innen öffnen. Nacro entdeckte am Rand der ovalen Klappe eine Vorrichtung, deren Bedeutung er sofort erriet. Es handelte sich um Schrauben, die die Tür nach innen aufrichteten, damit die Luft ins Vakuum entweichen konnte. Eine einfache, aber wirksame Vorsichtsmaßnahme. Als das rauschende Pfeifen erstarb, ließ sich die Tür leicht öffnen. Sie sahen gegen eine milchigweiße Fläche, die wenige Meter vor ihnen begann. Von Sternen und Galaxien war nichts zu erkennen. Der relativistische Schirm schloß sie davon ab. Er sah aus wie eine Schale undurchdringlichen Nebels.
    „Und was nun?" fragte Nacro. „Will Ellert vielleicht, daß wir hier warten, bis uns die Posbis abholen?" Rhodan beobachtete Gucky und Marshall. Der Mausbiber sah auf. Er ließ Marshalls Hand los.
    „Ellert hat genaue Anweisungen gegeben. Wieviel Zeit haben wir noch?"
    „Sechzig Sekunden", gab Rhodan Auskunft. „Gut, dann fasse ich mich kurz. Ellert ist dabei, das gesamte Gehirn des Steuerautomaten zu kontrollieren. Es erfordert übermenschliche Kräfte und wird nur für wenige Sekunden anhalten. In diesen wenigen Sekunden wird sich alles entscheiden. Es ist Ellerts Absicht, den relativistischen Schirm außer Betrieb zu setzen.
    Wir ...", Gucky machte eine Pause und schluckte, „... wir sollten die Schleuse verlassen, sobald der Schirm verschwindet." Rhodan beugte sich vor und sah Gucky in die Augen. Atemloses Schweigen umgab sie alle. „Was sollen wir?" fragte er tonlos.
    „Aus der Schleuse springen, uns kräftig abstoßen und versuchen, so schnell wie möglich vom Schiff fortzugelangen. Mehr sagte Ellert nicht." Rhodan sah auf die Uhr. „Noch zwanzig Sekunden ...Mein Gott! Aus dem Schiff springen? Hinaus in den Abgrund?
    Bist du sicher, daß Ellert das meinte?"
    „Irrtum ausgeschlossen", versicherte der Mausbiber und stand auf. Er ging vor bis zu dem Ausstieg und sah hinein in den weißen Nebel. „Sobald wir die Sterne sehen können, sollen wir springen. Was dann geschieht ..."
    Er resignierte. „Ellert wußte es auch nicht." Zehn Sekunden ... fünf ... eine ... Sie drängten sich an der Schwelle zum Nichts. Sie hatten tausend Fragen, aber nicht die Zeit für eine einzige. Sie wußten, daß der entsetzliche Sprung in die Unendlichkeit ihre einzige und letzte Chance war, dem relativistischen Zeitfeld zu entrinnen und damit auch den Robotern. Sie mußten sich darauf verlassen, daß Ellert sich nicht irrte. Die weiße Wand erlosch von einer Sekunde zur anderen. „Los!" rief Rhodan, stieß sich kräftig ab und schwebte hinaus in das schwarze Nichts, unter sich zum zweitenmal den bodenlosen Abgrund, aber diesmal ohne ein sichtbares Ziel. „Strahler benutzen! Wenn der Schirm wieder wirksam wird, müssen wir weit genug entfernt sein." Fünfzehn winzige Punkte, nur manchmal durch die korrigierenden Energiestöße der Strahler beleuchtet, strebten von dem Fragmenter weg, hinein in die lichtlose Ungewißheit. Die Männer handhabten die Waffen sehr vorsichtig, denn ein Streifschuß schon würde genügen, den Raumanzug eines anderen undicht zu machen. Immer enger trieben sie zusammen, bis sie sich berührten und mit den Händen festhielten. Sie bildeten einen Ring, um den Kontakt nicht wieder zu verlieren. Der Fragmenter war hundert Meter entfernt, als der Schutzschirm wieder in Aktion trat.
    Das Schiff verschwand

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