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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen hatte. Sie paßte auch nicht zu den Dienerinnen des Grafen, erstens war sie ziemlich dick, fast ein wandelnder Fleischberg, und dann lächelte sie mich so nett an, daß ich ihre Zähne erkennen konnte.
    Und die waren normal.
    Keine Vampirhauer!
    Ich senkte die Waffe. Die Frau trug die Kleidung eines Dienstmädchens oder einer Magd. Über dem grob wollenen Kleid eine einfache blaue Schürze. Das Haar hatte sie unter einem Kopftuch verborgen. Ihr Gesicht war breitflächig, die Schultern rund.
    Sie stand dort wie ein Berg und wollte mich auf keinen Fall vorbeilassen.
    »Wer bist du?« fragte ich.
    Keine Antwort.
    Ich wiederholte die Frage.
    Da öffnete sie den Mund, und ich sah, daß man ihr die Zunge abgeschnitten hatte. Mir wurde alles klar. »Ist die Gräfin denn im Zimmer?« wollte ich wissen.
    Sie senkte den Blick und tat, als wüßte sie nichts.
    Sie log, das sah ich ihr an. Ich war sicher, daß sie die Gräfin in dem Raum versteckt hielt, aus dem sie auch gekommen war.
    »Darf ich nachschauen?«
    Die Stumme schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte mich trotzdem überzeugen«, sagte ich und trat einen Schritt vor, worauf die Magd sofort eine drohende Haltung annahm.
    So lief der Hase also.
    »Laß mich vorbei!« Meine Stimme klang drohend.
    Sie breitete beide Arme aus und wollte mich stoppen.
    Ich drängte sie weg. Einen Schritt weit bekam ich sie, dann schlug sie plötzlich zu.
    Sie zielte auf meine Waffenhand, und ihre fleischigen Finger trafen auch.
    Ich schrie unwillkürlich auf. Fast wurde mir die Beretta aus den Fingern geprellt, doch im Nachfassen bekam ich sie noch zu packen. Zwei Finger stachen nach meinen Augen. Die Dicke hatte sich gedankenschnell gedreht.
    Ich konnte gerade noch den Kopf wegnehmen, so daß mich der hinterlistige Stoß verfehlte. Sie aber bremste ihren Schwung nicht mehr. Die ausgestreckten Finger tickten gegen die Wand.
    Ein gellender Schrei brach aus dem Mund der Frau. Wahrscheinlich hatte sie sich die Finger verstaucht.
    »Tut mir leid«, sagte ich, wuchtete die Frau aus dem Weg und sprang in das Zimmer, aus dem sie gekommen war.
    Ich hatte meine Erfahrungen gesammelt, und rechnete mit der großen Heimtücke dieser Höllengräfin. Deshalb hechtete ich flach über den Boden in das Zimmer.
    Das war mein Glück.
    Dicht vor mir schien die Muskete auseinanderzufliegen, so laut krachte sie, als die Gräfin abdrückte. Wieder verfehlte mich die Kugel. Sie flog durch die offene Tür und zerhieb den Rahmen eines an der Wand hängendes Bildes.
    Die Gräfin schlug mit dem langen Musketenlauf nach mir. Ich zog den Kopf ein. Das Ding krachte gegen einen Stuhl und warf ihn um. Im nächsten Augenblick schleuderte mir die Vampirin ihre Waffe entgegen. Sie war verdammt schwer, ohne Schaden hätte ich einen Treffer sicher nicht überstanden, doch ich rollte mich zur Seite, und die Muskete prallte neben mir auf den Teppich.
    Ich kam wieder hoch.
    Gräfin Katharina Fariac wandte sich zur Flucht. Sie hetzte auf ein Fenster an der gegenüberliegenden Seite zu und riß bereits den Flügel auf, als ich losspurtete.
    Hastig wollte sie nach draußen klettern.
    Da schoß ich.
    Ich zielte genau, und das Silbergeschoß raste in die untote Hülle dieses Höllengeschöpfes.
    Ich vernahm einen gurgelnden Laut. Die Gräfin riß beide Arme hoch, wollte sich am Fensterkreuz festhalten, doch sie hatte einfach keine Kraft mehr. Ihr Körper bekam das Übergewicht und kippte nach draußen. Die Gräfin verschwand.
    Jetzt hatte ich nur noch eine Gegnerin.
    Ilona!
    Vom Gang her hörte ich das Stöhnen der Stummen, als ich wieder in den ersten Raum zurückging.
    Da fiel mir der große Schrank ins Auge. Und ich sah, daß die Tür nicht völlig geschlossen war.
    Ich steckte die Pistole weg und nahm nur das Kreuz. Damit wollte ich Ilona besiegen.
    Vor dem Schrank blieb ich einen Augenblick stehen. In meinem Innern hatte sich eine ungeheure Leere breitgemacht.
    Ilona war ein Mädchen, zu dem ich mich hingezogen fühlte.
    Doch nun hatte ein einziger Biß aus dem attraktiven Girl ein schlimmes Monster gemacht.
    Das ich töten mußte!
    Meine Hand zitterte, als sie den Türgriff umfaßte. Ich wischte mir über die Augen, fühlte mich hundeelend, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Heftig riß ich die Schranktür auf.
    Vor mir stand Ilona. Sie hatte die Kleider zur Seite geschoben, und sie starrte mich an, wobei sie ihre Zähne noch gebleckt hatte.
    Aber das war nicht alles.
    In der erhobenen rechten Hand hielt sie eine große

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