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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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Esther Fisher sei. Sie war es nicht. Aber sie holte mir die Chefin, die sowohl bedeutend älter aus auch knochiger war.
    Miss Fisher trug einen altmodischen Kneifer und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Mathematiklehrerin, der wir immer Knallfrösche unter das Pult legten.
    »Sie wünschen?«, fragte sie spitz und starrte auf den Ball.
    »Nur eine Auskunft, Miss Fisher«, sagte ich und zeigte ihr meinen Ausweis. »Dieser Ball ist in Ihrem Geschäft gekauft worden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir sagen könnten, wie viele solcher Bälle Sie gestern und heute verkauften. Und vielleicht kann sich eine Ihrer Verkäuferinnen auch an die Kunden erinnern, die diese Bälle kauften.«
    Miss Fisher blickte die beiden Mädchen an und wandte sich dann an mich. »Wir übernehmen keinerlei Haftung für Fensterscheiben, die mit unseren Bällen eingeworfen wurden«, verkündete sie dann.
    Mein Gott, dachte ich, was mag sie wohl für Vorstellungen von unserer Arbeit haben.
    »Darum handelt es sich nicht, Miss Fisher«, sagte ich höflich und verbiss ein Lachen.
    Sie war erleichtert und gab nun meine Frage an die beiden Mädchen weiter.
    »Wir haben gestern und heute je einen gelben Lederfußball verkauft« .sagte die Stupsnäsige.
    »Wissen Sie noch an wen?«, stieß ich nach.
    Die Kleine nickte.
    »Der Ball gestern ging an einen Fußball-Klub. Das weiß ich deshalb, weil ich eine Rechnung ausstellen musste. Und heute Vormittag haben wir noch einen von der gleichen Sorte an eine Dame verkauft.«
    Eine Frau als Käuferin passte schlecht in mein Programm, deshalb erkundigte ich mich zunächst nach dem Fußball-Klub. Die Verkäuferin suchte das Doppel der Rechnung heraus und legte es mir vor.
    Die Rechnung war auf Henry Corner ausgestellt, Manager der Jugendliga der Wisconsin-Kickers in Bronx, 23.Tremont Avenue. Das war also praktisch nur um die Ecke. Ich merkte mir die Adresse.
    »Und wie sah die Dame aus?«, fragte ich.
    Die Stupsnäsige zuckte die Schultern und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    Plötzlich begann sie zu kichern. Mit einem Seitenblick auf ihre Chefin meinte sie: »Die Lady war mittelgroß, schlank, und sah sehr vornehm aus. Aber sie war es anscheinend nicht gewohnt, auf so hohen Absätzen zu gehen, denn sie kippelte beim Laufen.«
    »Unterlassen Sie sofort solche vorlauten Bemerkungen über Kundinnen«, fauchte Esther Fisher und bützte die Verkäuferin durch ihren Kneifer an.
    Ich grinste.
    »Was trug die Dame?«, fragte ich.
    »Ein hellgraues Reiskostüm«, sagte die Stupsnäsige mit rotem Kopf.
    »Haarfarbe?«
    »Schwarz, Mister.«
    Ich bedankte mich und zog ab. Ein helles Mädchen, überlegte ich, als ich wieder in meinem Jaguar saß. Wahrscheinlich ist es für sie ein Ereignis, wenn sich mal ein Kunde in den Laden verläuft. Daraus ließ sich auch erklären, dass sie sich die Käufer näher angesehen hatte.
    Ich fuhr die Fordham Road zurück, bog in den Grand Boulevard ein und von dort in die-Tremont Avenue. Minuten später stoppte ich vor der Nummer 23.
    Henry Comer war zu Hause, denn seine Trainingsstunden begannen erst um 18 Uhr.
    Als ich ihm meine Marke gezeigt hatte, bat er mich in seine Junggesellenwohnung, und ich merkte ihm an, dass ihn mein Besuch neugierig gemacht hatte. Anscheinend besaß er ein gutes Gewissen.
    »Es ist nur eine kleine Formsache, Mister Comer«, begann ich. »Sie haben gestern in der Sporthandlung Fisher einen Fußball gekauft. Besitzen Sie das Stück noch?«
    Der Mann sah mich kopfschüttelnd an. Wahrscheinlich hielt er mich für übergeschnappt.
    Dann stand er auf, ging in ein Nebenzimmer und kam mit dem Zwillingsbruder unseres »Anhaltspunktes« zurück.
    Ich nahm den Ball in die Hand, sah mir den Firmenstempel an und gab ihn zurück.
    »Danke«, sagte ich. »Weiter wollte ich nichts von Ihnen wissen. Entschuldigen Sie bitte die Störung.«
    »Was wäre gewesen, wenn ich den Ball nicht mehr besessen hätte?«, fragte er.
    »Dann hätten Sie möglicherweise Unannehmlichkeiten gehabt, Mister Comer«, antwortete ich, und ging zur Tür.
    »Mit Ihnen, ich meine, mit dem FBI?«, fragte er.
    »Ja, mit uns, Mister Comer«, sagte ich. Dann machte ich die Tür von draußen zu.
    Als ich eine Viertelstunde später ins Office kam saß Phil vor dem Schreibtisch und wälzte Akten.
    »Ist nichts, Partner«, sagte ich und warf ihm den Ball zu. »Von der gleichen Sorte wurden gestern und heute zwei Stück verkauft. Einer vom Manager eines Fußballklubs. Ich war bei ihm. Er besitzt ihn

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