0143 - Für Menschen verboten
Kybernetiker nicht gegen eine bessere zu tauschen gewillt war. Dr. Riesenhafts unglaublicher Geiz machte auch vor seinem eigenem Körper nicht halt. Für die Männer seines Teams war es immer schwierig, zusätzliche Geräte zu erhalten, oder Bestellungen aufzugeben. „Ich meine", sagte Riesenhaft mit schriller Stimme, „den geheimnisvollen Transmitter, den die Mechanica-Wesen einst auf Surprise errichtet haben." ,Loden warf Shawlee einen hilfesuchenden Blick zu, aber der schlanke Mann dachte anscheinend nicht daran, gegen die zusätzliche Arbeit zu protestieren. Auf dem Tisch faltete Riesenhaft einen Plan auseinander. Loden fragte mit ungewöhnlichem Mut: „Was versprechen Sie sich eigentlich davon, Doc?" Aus Riesenhafts farblosen Augen war das letzte Wohlwollen gewichen, als er Loden anschaute. Loden warf trotzig seinen Kopf in den Nacken. Bei dem Transmitter handelte es sich um das Gerät, in dem Rhodan und seine Männer nach ihrem Fehlsprung von Arkon III gelandet waren. Abgesehen von der längeren Arbeitszeit, die Loden nun ableisten mußte, konnte er nicht einsehen, was innerhalb des Transmitters wichtig genug sein könnte, um eine gründliche Untersuchung zu rechtfertigen. Loden glaubte auch nicht daran, daß der Befehl von Dr. Bryant gekommen war, sondern daß Dr. Riesenhaft aus eigener Initiative handelte. „Muß ich meine Anordnungen immer in Erklärungen verpacken?" klang Dr. Riesenhafts ärgerliche Frage in seine Gedanken. „Wir werden den Transmitter sofort aufsuchen, dann können wir uns immer noch darüber unterhalten." Loden knurrte eine grimmige Zustimmung, denn Riesenhaft würde sich nicht von seiner Idee abbringen lassen. Dieser häßliche Zwerg - Loden errötete, als er in diesen Worten von seinem Vorgesetzten dachte - verfügte über eine ausgeprägte Starrköpfigkeit. Loden wünschte, daß endlich einmal etwas geschah, was den Kybernetiker so erschüttern würde, daß er sein Wesen ändern mußte. Doch dazu, dachte Loden erbittert, muß mindestens ein Planet explodieren.
Genau das geschah eine knappe Stunde später.
*
Dreitausend Laurins hatten genügt, um auf der Erde Panik und Vernichtung auszulösen. Mit Hilfe akonischer Widerstandskämpfer war es ihnen gelungen, einen Transmittersprung von Arkon III zum Mars durchzuführen. Mit einem Frachtschiff der Springer waren sie dann auf der Erde gelandet, ohne daß man sie entdeckt hatte. Es entsprach der Taktik der Unsichtbaren, daß sie einen Planeten zunächst einmal sturmreif machten, bevor ihre Flotten zum Angriff übergingen. Der Gegner der Laurins, vollkommen mit Abwehrmaßnahmen gegen die Unsichtbaren auf seiner eigenen Welt beschäftigt, vermochte sich dann kaum noch auf eine Abwehrschlacht im Raum zu konzentrieren. Vom menschlichen Standpunkt aus waren die Laurins ausgesprochen feige. Die unergründliche Natur hatte die Wesen, die körperlich schwach waren, mit einem Organ ausgerüstet, das sie vor ihren Feinden schützte. Das sogenannte Flexo-Organ arbeitete im Prinzip wie ein mechanischer Deflektorschirm. Die lichtablenkenden Impulse diesesOrgans waren jedoch so kompliziert, daß es nicht gelang, sie stillzulegen oder zu durchdringen.Bevor die terranischen Wissenschaftler alle nötigen Meßergebnisse von den drei gefangenen Laurins erhalten konnten, wurden diese von ihren eigenen Rassegenossen getötet. Es stand fest, daß die drei Augen der Laurins durch die Reflexschirme anderer Laurins hindurchblicken konnten. Es mußte also auf jeden Fall eine Möglichkeit geben, die Fähigkeit von Laurinaugen auf ein mechanisches oder elektronisches Gerät zu übertragen. Wahrend von Terrania aus die Aufbauarbeiten der zerstörten Industriezentren gelenkt wurden, befand sich Perry Rhodan bereits wieder im Kugelsternhaufen M-13. Der Administrator nahm sich nicht die Zeit, persönlich die Aufräumungsarbeiten zu leiten, denn er befürchtete weitere Angriffe der Unsichtbaren. Für Rhodan galten nach der Invasion die Unsichtbaren als der gefährlichste Gegner des Solaren Imperiums. Wenn es den Laurins erst einmal gelungen war, auf einer fremden Welt Fuß zu fassen, waren sie kaum noch abzuwehren. Rhodan und seine Freunde mußten wieder einmal ihre gesamten Pläne innerhalb kürzester Frist ändern. Die vorgesehenen strategischen Maßnahmen gegen die Posbis mußten verschoben werden. Da die Laurins nun die Position der Erde kannten, gab es nur eine vordringliche Aufgabe für die Solare Flotte:Weitere Angriffe mußten abgewehrt werden,
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