0143 - Für Menschen verboten
mitgeführten Funkgerätes überhörten. Erst als Loden sich mit kreidebleichem Gesicht von der Wand löste, unterbrachen sie ihre Diskussion. Für einen Moment war es Loden erschienen, als sei die Wand von einer Vibration durchlaufen worden. Die Schwingungen waren nicht harmlos gewesen, das fühlte Loden, denn sie waren aus der Tiefe gekommen. „Was ist los mit Ihnen, Emmet?" erkundigte sich Riesenhaft verstört. Loden ließ sich etwas zurücksinken, gerade soviel, daß seine Fingerspitzen die Wand berührten. Es war, als berühre er etwas Lebendiges. Das Material wurde geschüttelt, der ganze Transmitter war in eine unerklärliche Bewegung geraten.
Loden sah plötzlich Dr.Riesenhaft wie ein Zerrbild, die Rüttelbewegungen ließen ihn vor den Augen Lodens verschwimmen. Selbst die Stimme des Kybernetikers schien verzerrt zu sein, als er von Panik erfüllt rief: „Wir müssen hier heraus!" Die Worte rissen Loden aus seiner Starre. Er rannte auf den Ausgang zu, als auch der Boden zu beben begann. Bergmann war direkt vor ihm, eine große Gestalt mit sicheren Bewegungen inmitten des Aufruhrs. Sie erreichten das Tor des Transmitters. Bergmann, der öffnen wollte, drehte sich plötzlich um und starrte Loden ins Gesicht. „Es ist verschlossen", sagte er dumpf. Loden blickte an dem Schweden vorüber, hätte gern selbst einen Versuch gemacht, das Tor zu öffnen, aber Bergmann stand wie versteinert. Das Gefühl, daß etwas Schreckliches geschehen war, etwas, dessen Gewalt sie hilflos ausgeliefert waren, ließ Loden verzweifeln. Riesenhaft, der mit dem Funkgerät hantierte, murmelte: „Es ist Dr. Bryant. Er sagte gerade, daß der Planet auseinanderbricht."
*
Neun der Schiffe aus Kommodore Imarez’ Verband hatten sich bereits zurückziehen müssen. Den schweren Waffen der Posbis war auf die Dauer der stärkste Absorberschirm nicht gewachsen.
Die Wucht, mit der die Roboter angriffen, zeigte, daß sie gewillt waren, Surprise unbedingt zu erobern. Kommodore Felipe Imarez öffnete den obersten Knopf seiner Uniformjacke, als das Schiff unter einem weiteren Treffer bebte. Imarez nickte zu Leutnant Walsh hinüber. „Geben Sie einen Funkspruch ab, Leutnant", befahl er. „Teilen Sie dem Administrator mit, daß wir Surprise nicht halten können." Walsh war ein junger Offzier. Imarez geübter Blick erkannte, daß der Funker nur mit Mühe die Beherrschung bewahrte. Sein Gesicht war weißer als die Mattscheibe des Bildfunks. Drei Schiffe der Roboter hatten bereits die Sperrkette der Terraraumer durchbrochen und flogen Surprise an. Imarez beobachtete die Vorgänge über die Raumortung. Er beschloß, einen letzten Versuch zu machen, die Roboter von ihrem Vorhaben abzubringen. „Achtung!" rief er in das Mikrophon des Normalfunks. „An alle Kommandanten der noch einsatzfähigen Schiffe. Vielleicht gelingt es uns, mit vereinter Kraft wenigstens einen Fragmentraumer zu vernichten. Wir nehmen einen, der bereits durchgebrochen ist. Wenn wir ihn zerstören können, kehren die Posbis eventuell um." Bronston, der Erste Offzier, der die Pilotenarbeit übernommen hatte, warf Imarez einen bedenklichen Blick zu, als das Schiff von einem weiteren Treffer erschüttert wurde. Die mächtigen Generatoren heulten auf, als die Absorberschirme sekundenlang fast die gesamte Energie des Schiffes beanspruchten. Die Lichter schienen auszugehen, aber dann schoß das Schlachtschiff davon. Imarez’ Schiff bildete die Spitze der terranischen Formation. Vor ihnen steuerten drei Fragmenter den mondgroßen Planeten an. Drei weitere Posbischiffe schienen sich von Surprise zu entfernen. Imarez wußte jedoch, daß er sich keinen Hoffnungen hingeben durfte.
Die Roboter würden an anderer Stelle wieder auftauchen. Der terranische Verband holte auf. Imarez gab den Kommandanten bekannt, welches Posbischiff er für den konzentrierten Beschuß ausersehen hatte. In diesen Sekunden setzte Leutnant Walsh eine weitere Blitznachricht an Rhodan ab. Dem Administrator wurde mitgeteilt, daß Surprise aller Voraussicht nach verloren sei.
Kommodore Imarez formte bereits in Gedanken einen Plan, wie er die tausend Wissenschaftler auf Surprise am schnellsten in Sicherheit bringen könnte. Er beschloß, zwei Schlachtschiffe landen zu lassen. Er hatte sich inzwischen mit Dr. Bryant in Verbindung gesetzt, der die Forschungen auf der Hitzewelt leitete.
Der Wissenschaftler war über die Geschehnisse im Raum informiert. In diesen Augenblicken würde er damit beginnen, die
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