0143 - Für Menschen verboten
während die Wissenschaftler gleichzeitig mit aller Macht an der Entwicklung eines Ortungsgerätes arbeiteten. Die verantwortlichen Männer des Solaren Imperiums wagten nicht daran zu denken, was geschehen konnte, wenn die Posbis wieder eine kriegerische Aktivität entwickeln sollten. Als Perry Rhodan am 7. März 2114 seine Kabine in der THEODERICH betrat, fiel ihm ein, daß die Mannschaft niemals zuvor gegen eine derartig große Zahl von Gegnern gekämpft hatte. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auch die Akonen zu ihren Gegnern zu rechnen. Die Intergalaktische Allianz, seit ihrer Gründung ständig gefährdet, drohte endgültig zu zerbrechen. Die Untergrundbewegungen innerhalb des Blauen Systems gewannen ständig an Einfluß.
Mindestens die Hälfte aller Angehörigen des Großen Rates sympathisierten im stillen mit den verbotenen Organisationen.
Nachdem Rhodan die akonischen Großtransmitter auf Arkon III und auf Mars hatte sperren lassen, war es im Großen Rat zu tumultartigen Szenen gekommen. Viele Akonen hatten die sofortige Kündigung der Koalition beantragt. Doch Rhodan hatte sich nicht beirren lassen. Weitere Vorsichtsmaßnahmen waren ergriffen worden. Der Administrator hatte veranlaßt, daß sämtliche Raumschiffe außerirdischer Mächte innerhalb des Solaren Systems Landeverbot erhielten. Spezialkommandos wurden ausgeschickt, um auf den Raumhäfen alle ankommenden Ladungen von terranischen Frachtschiffen zu kontrollieren. Es sollte unter allen Umständen verhindert werden, daß nochmals Laurins eindrangen. Die Akonen protestierten. Sie behaupteten, daß man sie in wichtigen Angelegenheiten, die die Allianz betrafen, einfach übergangen hätte. Als man im Blauen System herausfand, daß es den Terranern gelungen war, drei Laurins festzunehmen, erreichte die Empörung ihren Höhepunkt. Nun war es für die Akonen erwiesen, daß die Terraner ihr eigenes Spiel trieben, Rhodan sah sich gezwungen, erhebliche Teile der Flotte abzustellen, um eventuelle militärische übergriffe der Akonen sofort abzufangen. Im Kugelsternhaufen M-13 liefen seit einigen Tagen die Vorbereitungen für eine interkosmische Expedition.
Rhodan wollte mit allen Mitteln versuchen, die organischen Plasma-Gehirne der Posbis davon zu überzeugen, daß es unerläßlich sei, den Terranern das Geheimnis über das Ortungsgerät, das die Roboter zweifellos besaßen, mitzuteilen.
Inzwischen arbeiteten auf Terra die Wissenschaftler fieberhaft an den Unterlagen, die man von den getöteten Gefangenen erhalten hatte. Sie waren jedoch so dürftig, daß man nicht hoffen konnte, einen schnellen Erfolg zu erzielen. Dem Solaren Imperium drohte von drei Gegnern Gefahr. Die heimtückischen Laurins konnten jeden Augenblick wieder auftauchen, die undurchschaubaren Posbis, deren zwiespältige Handlungen nie vorher zu bestimmen waren, bildeten eine massive Drohung, und die Akonen erwiesen sich als unsicherer Verbündeter, der unverhofft zum Feind werden konnte. Rhodan schloß die Kabinentür hinter sich. Er war froh, daß er nach den anstrengenden Tagen auf der Erde hier im Raum eine gewisse Ruhe gefunden hatte. Gewiß, die Vorbereitungen der Expedition verlangten seine gesamten Kräfte, aber es drohte keine unmittelbare Gefahr. Rhodan hoffte, daß sie in wenigen Tagen zu diesem gewagten Unternehmen starten konnten.
Da geschah etwas, das er nicht einkalkuliert hatte. Es veranlaßte ihn, die geplante Expedition zu verschieben. Es begann damit, daß die Alarmanlage der THEODERICH in Tätigkeit trat.
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Das Wachgeschwader im System der Sonne Outside bestand aus zwanzig Schlachtschiffen und sieben Leichten Kreuzern. Der Verband stand unter dem Befehl von Kommodore Imarez. Rhodan hatte das Geschwader als Schutz für die auf Surprise arbeitenden Wissenschaftler in das System geschickt, denn er mußte damit rechnen, daß die Laurins einen Versuch unternahmen, den verlorenen Stützpunkt zurückzuerobern. Kommodore Felipe Imarez war ein zuverlässiger Kommandant mit großer Erfahrung.
Er war der Typ des Offziers, der auch unwichtig erscheinende Aufgaben mit Hingabe und Sorgfalt ausführte. Das kleine Wachgeschwader hatte sich im System von Outside verteilt. Das Schlachtschiff des Kommodores stand rund zweihundert- fünfzigtausend Kilometer von Surprise entfernt, als sechs Fragmentraumer der Posbis unerwartet aus dem Hyperraum kamen. Imarez’ Schiff befand sich, im Vergleich zu den anderen Terraschiffen, in geringster Entfernung zu der mondgroßen
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