Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0144 - Roboter lassen bitten

Titel: 0144 - Roboter lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von den Fluten der Urmeere bedeckt.
    Ich steckte meine Waffe ein. Hier gab es nichts zu bekämpfen.
    Das Licht der gelben Sonne trübte sich. Dunkle Wolken, mit Wasser gesättigt wie ein Schwamm, ballten sich am Horizont zusammen. Die Temperatur stieg auf zweiundsechzig Grad Celsius. Der Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre war so hoch, dass die Außenfolie meiner Allzweckkombination wie ein nasses Wäschestück triefte.
    Rhodan schüttelte sich. „Hier möchte ich kein Gewitter erleben.
    Gehen wir."
    „Wohin?"
    Er klappte die vorübergehend geöffnete Klimascheibe seines Helmes zu und stellte sich voll auf Kunstbeatmung um. Von nun an klang seine Stimme dumpfer.
    „Unter der Voraussetzung, dass wir auf dem richtigen Planeten angekommen sind, wird sich früher oder später jemand melden.
    Warten wir ab. Wir sollten uns aber trotzdem nach einer Unterkunft umsehen. Hier dürfte es natürliche Höhlen geben."
    Die gedrosselten Antigravs erlaubten weite Sprünge. Schon Minuten später fanden wir ein Höhlenlabyrinth. Nördlich der Felserhebung rauschten die warmen Fluten eines Urmeeres.
    Fünf Minuten später brach ein Unwetter los, wie man es nur auf so jungen Planeten erleben konnte. Die Donnerschläge folgten so rasch aufeinander, dass die Felsmassen wie von einem Beben erschüttert wurden.
    Der Regenfall glich einer Sturzsee. Die Düsternis wurde von unaufhörlichen Blitzentladungen aufgehellt.
    Schon kurze Zeit später zog das Gewitter ab. Die Wolkendecke riss auf, und das gelbe Auge der unbekannten Sonne blickte auf das dampfende Land hinab.
    Rhodan schüttelte sich.
    Ehe er etwas sagen konnte, meldete sich Lloyd.
    „Da ist etwas."
    Ich fuhr zusammen. Als ich mich dabei ertappte, dass ich instinktiv zur Waffe griff, lachte ich ärgerlich auf. Auch Rhodan hatte seinen schweren Thermostrahler an sich gezogen.
    „ Wer ist da? Ein Telepath?"
    Lloyd lauschte noch intensiver in sich hinein.
    „Nein, aber der Fremde ist schwach begabt. Ich kann ihn gut ausmachen. Ob er mich antasten kann, ist ungewiss. Er wird wohl nur meine Nähe empfinden."
    Die in mir herrschende Spannung ließ mich nach draußen gehen.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Lloyd gab parapsychische Peilergebnisse bekannt.
    „Kein Roboter!" meldete sich mein Extrahirn. „Vorsicht!"
    Natürlich konnte Lloyd keinen Robot geortet haben. Meine Theorie schien sich als unrichtig zu erweisen. Seit wann standen die Posbis mit wirklich lebenden Wesen in Verbindung? Wen hatten sie geschickt? Oder, der Gedanke bestürzte mich, hatte die seltsame Aufforderung zu einem Treffen gar nichts mit den Posbis zu tun? In diesem Falle hatten wir einen Rückschlag erlitten, gleichgültig, wer immer auf uns warten mochte. Im jetzigen Stadium waren für uns nur Kontaktaufnahmen mit den Posbis interessant.
    Unsere Funkgeräte sprachen an. Jemand meldete sich, ohne sich die Mühe zu machen, einen Gruß zu entbieten. Die Stimme war modulationslos. Der Sprecher verwendete die arkonidische Sprache, aus der auch das heutige Interkosmo hervorgegangen war. Seltsamerweise benutzte der Unbekannte das terranische „Du". Das machte mich noch aufmerksamer. Etwas stimmte nicht auf dieser Urwelt.
    „Ich hatte um den Besuch von nur zwei Personen gebeten", klang es aus meinem Heimlautsprecher.
    Rhodan winkte mir zu. Ich schob die Sendetaste nach unten.
    „Wir haben dich verstanden. Ich war nicht bereit, auf die Begleitung eines Dieners zu verzichten. Fühlst du dich gefährdet?"
    Der Unbekannte schwieg einen Moment.
    „Einverstanden", erklärte er dann. Seine Zustimmung überraschte mich nicht. „Spreche ich mit Seiner Erhabenheit, dem Imperator?"
    Rhodan stutzte. Die Sachlage wurde verworren. Wer unter den Posbis wusste, wie ich offiziell anzureden war?
    „Gonozal der Achte spricht", bestätigte ich.
    „Ich danke für deinen Besuch."
    „Wer ruft an?"
    „Willy."
    Ich hatte in meinem langen Dasein schon viel erlebt, aber in eine solche Situation war ich noch nie geraten. Rhodan überprüfte gewissenhaft seinen Strahler. Lloyd lauschte mit geschlossenen Augen. Ich ahnte, dass Perry der Meinung war, wir wären in eine Falle getappt.
    „Wer ist Willy?" erkundigte ich mich.
    „Die Säuglingsschwester."
    „Wie...?"
    Jener, der sich „Willy" nannte, antwortete nicht. Ich war überrascht. Rhodan sah mich fassungslos an.
    Lloyd machte Handzeichen. Er war erregt. Ich verstand nicht, was er damit sagen wollte, bis er hastig erklärte: „Willy arbeitet mit einem Translator, einem

Weitere Kostenlose Bücher